Im Brustzentrum Stephanshorn operieren wir jährlich etwa 300 Frauen mit der Diagnose Brustkrebs. Alle Brustkrebsoperationen werden von erfahrenen Spezialisten durchgeführt. Wir arbeiten nach den Qualitätsvorgaben der Krebsliga und operieren nach dem neusten Stand und Technik der Wissenschaft. Bei der Brustkrebsoperation sind immer zwei Chirurgen involviert.

Dank der interdisziplinären Zusammenarbeit unseres eingespielten Ärzteteams können Patientinnen rasch, kompetent und umfassend betreut werden.

Tumorentfernung

Die Art der Krebsbehandlung ist abhängig von der Art des Krebses und seiner Ausdehnung. Bei der Operation entfernt der Chirurg den Tumor vollständig. Dabei ist in den meisten Fällen eine Brusterhaltung möglich, kombiniert mit einer postoperativen Bestrahlung der operierten Brust. Sollte jedoch eine komplette Brustentfernung erforderlich oder von der Patientin gewünscht sein, ist eine Brustrekonstruktion durch den plastischen Chirurgen in derselben Operation oder auch später durchführbar. Die Entfernung des Brustkrebs wird ergänzt durch die Entfernung des Sentinel (=Wächter)- Lymphknotens in der Achselhöhle. Noch während der Operation wird dieser mikroskopisch untersucht.

Ergibt die Untersuchung, dass der Lymphknoten frei von Tumorzellen ist, kann auf die Entfernung weiterer Lymphknoten verzichtet werden.

Wiederaufbau der Brust

Obwohl das moderne Therapiekonzept des Brustkrebses ein deutlich schonenderes chirurgisches Vorgehen als noch vor wenigen Jahren erlaubt, führen die Tumorentfernungen doch häufig zu erheblicher Volumenreduktion und Asymmetrie. Entscheidend für das Ausmass der Intervention ist neben der Art des Tumorwachstums auch das Verhältnis seiner Ausdehnung zur Gesamtgrösse der Brust.

Eine erworbene Brustasymmetrie oder gar fehlende Brust ist für die betroffene Frau ein einschneidender Eingriff in die Körperintegrität. Das gestörte Gleichgewicht besteht nicht nur äusserlich: Das gesamte Selbstbewusstsein und Körpergefühl – das Frau-Sein – ist beeinträchtigt.

interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die erforderliche Zusammenarbeit zwischen dem onkochirurgischen Chirurgen oder Gynäkologen einerseits und plastisch-rekonstruktivem Chirurgen andererseits ist an der Klinik Stephanshorn seit Jahren gelebter Alltag. Sie erlaubt eine kompromisslose Tumorentfernung, direkt gefolgt vom onkoplastischen Vorgehen (in derselben Sitzung), das heisst der Formung oder Wiederherstellung der betroffenen Brust.

mögliche Rekonstruktionsformen

Die Palette der erforderlichen Rekonstruktionsformen ist breit. Sie reicht von der einfachen Drüsenplastik, der inneren Rekonstruktion über den Brustdrüsenersatz mit Implantat bis zum vollständigen primären (sofortigen) oder sekundären (späteren) Brustaufbau mittels grosser Lappenplastiken (zum Beispiel unter Verwendung des M. latissimus dorsi oder des TRAM-Lappens). Diese erprobten und sicheren Eigengewebelappen erhöhen die Operationsbelastung (Operationszeit, Wundfläche) für die Patientin unerheblich und können selbst im fortgeschrittenen Alter eingesetzt werden.

Die sofortige Brustrekonstruktion ermöglicht meist den Erhalt eines Grossteils der originalen Brusthaut. Im besten Fall können mit dieser sogenannten skin sparing-Technik nur gerade Brustwarze und Warzenhof sowie die Brustdrüse entfernt und der entstandene Defekt mittels Eigengewebe oder Implantat gefüllt werden. Nach späterer Neuformung von Brustwarze und Hof erscheint die Brust äusserlich praktisch narbenfrei. Durch den Erhalt der kutanen Sensibilität empfindet die Frau die neue Brust als eigen und nicht als Fremdkörper.

Brandaktuell ist der Einsatz des Lipofillings (Eigenfett-Unterspritzen) im Bereich kleinerer und mittlerer Gewebe- und Formdefekte sowie in Bereichen mit Narben und Hautschäden nach Strahlentherapie. Diskutiert wird der positive Effekt insbesondere auf die Hautqualität als Folge des Einbringens von Stammzell-Signalen zur Angio- und Histogenese (neue Gewebearchitektur).
Durch die enge und allzeit verfügbare Zusammenarbeit der Onko- und plastisch-rekonstruktiven Chirurgen an der Klinik Stephanshorn können wir den vom Schicksal getroffenen Frauen eine möglichst angenehme und ausgeglichene Zukunft anbieten.