Je nach genetischer Veranlagung können Schmerzmittel mehr oder weniger effektiv wirken und mehr oder weniger Nebenwirkungen hervorrufen (beispielsweise anhaltende Schmerzen trotz Schmerzmitteln). Eine genetische Beratung und Analyse können helfen, die individuelle Wirksamkeit von Medikamenten (Art und die Dosis) zu prüfen. Die Therapie wird dadurch sicherer und wirksamer.

Mehrwert einer genetischen Untersuchung

  • Der Arzt oder die Ärztin kann direkt das am besten geeignete Schmerzmittel verschreiben.
  • Die Dosierung kann gezielt auf die Patientin oder den Patienten abgestimmt werden.
  • Unerwünschte Nebenwirkungen werden schon vor der Therapie erkannt und ein anderes Medikament wird ausgewählt.
  • Das Erproben bezüglich wirksamer Therapie wird erspart.
  • Die Lebensqualität kann durch die gewonnene Zeit und Energie schneller wieder erhöht werden.

Worum geht es bei der genetischen Untersuchung im Bereich Schmerzmittel genau?

Schmerzmittel wirken nicht bei allen Personen gleich. Bis zu 12 % der Bevölkerung verarbeiten beispielsweise Opiate (bestimmte starke Schmerzmittel) wegen einer vererbten genetischen Veränderung entweder zu schnell oder zu langsam. Bei der langsamen Verarbeitung haben Opiate nur eine geringe schmerzstillende Wirkung. Gleichzeitig haben sie aber oft viele Nebenwirkungen wie zum Beispiel Übelkeit, die bei einer Dosiserhöhung zunehmen. Wenn die Schmerzmittel hingegen zu schnell vom Körper verarbeitet werden, dann wirken sie zwar sehr schnell, dafür aber deutlich weniger lang. Ausserdem kann es zu schweren Nebenwirkungen wie zum Beispiel einer verminderten Atmung kommen.

Wann kann eine genetische Beratung im Bereich Schmerzmittel hilfreich sein?

In der ersten Beratungsstunde schätzen die Spezialistinnen und Spezialisten den Mehrwert einer genetischen Analyse für die betroffene Person ein. Bei dieser Einschätzung spielen unter anderem die folgenden Faktoren eine Rolle:

  • Trotz der Schmerztherapie bestehen noch starke Schmerzen.
  • Die verabreichten Schmerzmittel verursachen starke Nebenwirkungen.

Wie läuft eine genetische Beratung und Untersuchung ab?

  1. Erstes Beratungsgespräch zwischen behandelndem Arzt oder Precise-Experte und Patient zur Besprechung der zu untersuchenden Gene sowie Aufklärung der Rechte. Am Ende des Gesprächs erfolgen die schriftliche Einverständniserklärung und die Blutentnahme.
  2. Genetische Analyse inkl. Auswertung im Precise-Labor sowie Verfassung eines klinisch orientierten Befundberichts.
  3. Zweites Beratungsgespräch zwischen behandelndem Arzt oder Precise-Experte und Patient zur Befundbesprechung, inkl. Einordnung der Erkenntnisse in den Gesamt-Behandlungsprozess und Besprechung geeigneter Präventionsmassnahmen und/oder Behandlungsmöglichkeiten.

Kostenübernahme

Die genetische Beratung wird als normale ärztliche Konsultation von der Grundversicherung übernommen und über Tarmed abgerechnet. Für die genetische Analyse wird eine Kostengutsprache bei der Krankenkasse eingereicht. Die Analyse wird übernommen, wenn die Resultate richtungsweisend in der medizinischen Behandlung sind. Im Rahmen der Prävention wird die Beratung und Analyse als Innovationsfaktor von bestimmten Zusatzversicherungen übernommen. Kontaktieren Sie ihre Krankenversicherung für genauere Informationen zu Ihrer Kostendeckung.

Möglichkeiten im Bereich Narkosen

Opiate (bestimmte starke Schmerzmittel) werden auch im Bereich der Anästhesie für Voll- und Lokalnarkosen eingesetzt. Eine genetische Beratung und Analyse kann entsprechend auch vor einem geplanten Eingriff oder einer Geburt (Peridualanästhesie) helfen, um die persönliche Wirksamkeit von  Narkosemittel zu untersuchen. 

Hirslanden Precise - Genetische Medizin
Forchstrasse 452 8702 Zollikon

Beratungstermin vereinbaren

Wenden Sie sich bei Fragen oder für eine Terminvereinbarung gerne an Ihren Arzt, Ihre Ärztin oder an das Team von Hirslanden Precise.