Volle Fahrt in Richtung Geburtstermin: Ihr Baby ist nun fertig entwickelt und könnte ausserhalb Ihres Bauches selbstständig überleben. Ihr Körper bereitet sich mit unterschiedlichen Wehen auf das grosse Ereignis vor. Und auch Sie können nun langsam an die Geburt Ihres Kindes denken.

Ihr Baby in der 35. SSW

Jetzt sind es nur noch etwa 5 Wochen bis zur Geburt: Zwar beginnt der vollständige Blutkreislauf Ihres Kindes erst danach eigenständig zu arbeiten, wenn die Lunge die Atemtätigkeit aufgenommen hat. Das Herz Ihres Babys ist allerdings jetzt schon bereit und hat seine endgültige Form beinahe erreicht. Sein Immunsystem funktioniert jetzt völlig selbstständig. Dennoch wird es nach der Geburt noch eine ganze Weile dauern, bis Ihr Baby sich vor Infektionen schützen kann. Dazu muss es zuerst genügend eigene Antikörper bilden. Der Magen-Darm-Trakt und das Nervensystem sind ebenfalls entwickelt. Ihr Baby ist weitestgehend bereit für ein Leben ausserhalb Ihrer Gebärmutter.

Würde Ihr Kind in der 35. SSW zur Welt kommen, wäre es trotzdem eine Frühgeburt, man würde aber von einem „späten Frühchen“ sprechen. Als solches hätte es eine 99%ige Wahrscheinlichkeit ohne intensivmedizinische Betreuung zu überleben.

In der 35. SSW ist Ihr Kind ca. 47 cm gross und wiegt um die 2500 Gramm. 

35. Schwangerschaftswoche: Das passiert in Ihrem Körper

Mit seiner stattlichen Grösse nimmt Ihr Baby nun den gesamten Bauchraum ein und presst Ihre Lungen zusammen. Dies kann bei Ihnen zu Kurzatmigkeit führen. Die Gebärmutter stösst ausserdem gegen Ihre Rippen, was schmerzhaft sein kann.

In der 35. SSW sind Sie im 9. Monat schwanger und nur noch etwa 5 Wochen vom errechneten Geburtstermin entfernt. Ihr Körper bereitet sich nun auf das grosse Ereignis vor und es kann sein, dass Sie sowohl Übungswehen als auch Senkwehen haben.

Die Senkwehen lassen den Kopf Ihres Babys immer tiefer in das sogenannte kleine Becken treten. Ihr Kind nimmt so langsam seine Geburtsposition ein. Auf Sie hat das den positiven Nebeneffekt, dass Sie auf einmal wieder besser Luft bekommen und auch ein eventuelles Magenbrennen nun nachlassen kann. Die Senkwehen sollten keine Schmerzen bereiten, aber Sie können vielleicht ein Ziehen im Unterleib spüren, ähnlich wie bei Regelschmerzen. In der 35. Schwangerschaftswoche kommen die Senkwehen unregelmässig mehrfach am Tag und dauern höchstens ein paar Minuten an.

Wenn Sie schon einmal Mutter geworden sind, wird sich Ihre Gebärmutter wahrscheinlich erst kurz vor der Geburt absenken.

Sollten Sie Wehen mit einem wässrigen Ausfluss bekommen, melden Sie das bitte umgehend Ihrem Gynäkologen. Es könnte sich dabei um sogenannte Frühwehen handeln, die eine Frühgeburt einleiten könnten.

Wenn Sie in der 35. SSW einen Kontrolltermin haben, wird Ihr Frauenarzt Sie vermutlich auf Streptokokken der Gruppe B testen. Dies geht einfach über einen Abstrich der Scheidenschleimhaut. So kann er ausschliessen, dass Ihr Baby sich bei einer natürlichen Geburt bei Ihnen ansteckt. Sollte der Test positiv sein, kann man dem mit einem Antibiotikum während der Geburt entgegenwirken.

Symptome in der 35. Schwangerschaftswoche

  • Ziehen im Unterleib: Senkwehen, Übungswehen, Dehnung der Mutterbänder. In der 35. SSW gibt es einige Gründe für ein Ziehen im Bauch. So lange es keine richtigen Schmerzen sind und Sie es gut aushalten können, ist es unbedenklich und normal.
  • Kurzatmigkeit: Ihr Bauch wächst und wird immer praller. Er drückt gegen den Rippenbogen und das Zwerchfell. Die Folge: Sie bekommen schlecht Luft und sind kurzatmig. Dies könnte bald besser werden. Wenn Ihr Bauch sich nun senkt, bringt das Erleichterung.
  • Müdigkeit: In der 35. SSW könnte Müdigkeit ein Zeichen von Eisenmangel sein. Ihr Baby benötigt gegen Ende der Schwangerschaft sehr viel davon, weswegen es bei Ihnen fehlen könnte. Achten Sie jetzt ganz besonders auf eisenhaltige Speisen wie z.B. Hülsenfrüchten, Nüsse, Fenchel, Rote Beete oder Spinat.

Unsere Tipps für die 35. Schwangerschaftswoche

  1. Dammmassagen: Der Damm ist der Bereich zwischen Ihrer Scheide und dem After und sicherlich haben Sie schon gehört, dass dieser bei einer Geburt reissen kann oder als Vorsichtsmassnahme aufgeschnitten wird. Der Damm ist bei einer natürlichen Geburt einem enormen Druck ausgesetzt. Um ihn darauf vorzubereiten und einem Riss vorzubeugen, können Dammmassagen helfen. Massieren Sie Ihren Damm täglich zwei bis drei Minuten mit ein paar Tropfen Mandel-, Calendula- oder einem speziellen Dammmassageöl, um ihn geschmeidig, weich und dehnbar zu halten.
  2. Vor der Geburt: Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, was passiert, wenn es losgeht? Wen möchten Sie benachrichtigen? Wie kommen Sie ins Spital und wer soll bei der Geburt dabei sein? Es ist hilfreich diese Dinge vorher zu definieren und zu planen. Und den entsprechenden Personen auch Bescheid zu geben. Vor allem, wenn schon ein Geschwisterkind da ist, sollte diese Situation gut organisiert sein. Ihr älteres Kind muss natürlich betreut werden in der Zeit, in der Sie und vielleicht auch Ihr Partner in der Klinik sind. Und natürlich sollte es auch darauf vorbereitet sein, dass es bald ein kleines Geschwisterchen bekommt.
  3. Bauch verewigen: Wünschen Sie sich eine bleibende Erinnerung an Ihren schönen runden Bauch? Die 35. SSW eignet sich sehr gut für ein Babybauchshooting oder einen Gipsabdruck Ihres Bauchs.
  4. Still-Tee: Wenn Sie Ihr Baby stillen möchten, können Sie jetzt schon anfangen Still-Tee zu trinken. Er regt die Milchbildung an und unterstützt Ihren Körper bei der Vorbereitung aufs Stillen.

In den Schwangerschaftswochen 33-37 hat Ihr Baby ungefähr die Grösse einer Honigmelone.

Baby Entwicklung Schwangerschaftswoche Honigmelone 19