Das Erkennen von potentielle lebensbedrohlichen Erkrankungen, rasche Diagnostik und Therapie stellen hohe Ansprüche an das Team der Abteilungen. Ziele der Behandlung sind rascheres subjektives Wohlbefinden, eine Verkürzung der individuellen Krankheitsdauer und des Krankenstandes für jeden Patienten.

Unsere Vision und Philosophie der Pflege folgt einem ganzheitlichen Ansatz und ist angelehnt an die Pflegetheorien von Watson, Lay und Juchli.

Unsere Vision

  • Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber den Patienten, der Gesellschaft und dem multiprofessionellen Team unserer Kolleginnen und Kollegen bewusst.
  • Wir handeln situationsbezogen, initiativ und reflektiert.
  • Wir setzen uns täglich engagiert für das Wohl unserer Patienten ein und erzielen dank unseres professionellen Handelns optimale Pflegeergebnisse.
  • Wir entwickeln uns und unsere hohe Fachkompetenz konsequent weiter.
  • Wir fördern und unterstützen pflegewissenschaftliche Arbeit und Pflegeinnovation, um den Pflegeberuf weiter zu entwickeln.
  • Wir integrieren gezielt relevante pflegewissenschaftliche Erkenntnisse und Innovationen in unseren pflegerischen Alltag.

Unser Auftrag

  • Wir identifizieren uns mit der Vision und den Strategien der Privatklinikgruppe Hirslanden.
  • Wir verfügen über eine hohe Fachkompetenz, orientieren uns an evidenzbasierten Techniken und bieten eine interkulturell individuell gestaltete Pflege an.
  • Wir erweitern stetig unser Fachwissen. Weiterbildungsanforderungen und –bedürfnisse erfassen wir strukturiert.
  • Wir fördern innovative Pflegetechniken und unterstützen pflegewissenschaftliche Projekte.
  • Wir berücksichtigen die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Patienten und integrieren diese in unsere Pflege. Wir fördern die Autonomie des Patienten, indem wir ihn in Bezug auf seine Selbstpflege beraten, unterstützen und anleiten.

Unsere Philosophie

Wir sind davon überzeugt, dass

  • Gesundheit ein Menschenrecht ist, und dass Patienten das Recht haben, selbstbestimmt an ihrer eigenen Gesundheitsfürsorge teilzuhaben, ungeachtet der Tatsache, ob es um die vollständige Genesung, die Erhaltung der Lebensqualität oder ein würdiges Sterben geht.
  • wir, die Pflegenden, unsere Pflege ganzheitlich, empathisch, kompetent, nach ethischen Grundsätzen und fürsorglich praktizieren.
  • die Pflege die Förderung, Unterstützung und Wiederherstellung der körperlichen, geistigen und seelischen Integrität im Rahmen einer jeweils durch den Patienten individuell definierten Gesundheit umfasst.
  • die professionellen Werte der Pflege auf einen gemeinsamen, interdisziplinären Prozess ausgerichtet sind, um eine gesundheitsfördernde, sowie eine patienten- und familienzentrierte Umgebung zu schaffen.
  • wir uns als Pflegenden besonders auszeichnen: durch unsere abgeschlossene Ausbildung, durch unsere Berufserfahrung und durch unsere Bereitschaft, uns kontinuierlich fachlich und persönlich weiter zu entwickeln.

Definition von professioneller Pflege

Pflegequalität kann vielfältig verstanden und definiert werden. So sind auch die Ergebnisse von Pflege, je nach Verständnis und Anwendung, durchaus sehr unterschiedlich.

Die einfachste Definition von Pflegequalität findet sich bei Exchaquet und Züblin, die Pflegequalität in verschiedene Stufen eingeteilt haben. Diese lauten: optimale Pflege (Stufe 3), angemessene Pflege (Stufe 2), sichere Pflege (Stufe 1) und gefährliche Pflege (Stufe 0). Diese Stufen sind jedoch zum einen nicht messbar, zum anderen auf die Bereiche Grundpflege und Behandlungspflege ausgelegt.

Viel eher trifft die Definition von R. Lay zu, der Pflegequalität als den Grad der Verwirklichung von pflegerischen Zielen definiert, die sich auf die Förderung und Erhaltung von Selbstständigkeit und Wohlbefinden der Patienten (Kunden, Klienten) beziehen und mit zwischenmenschlichen Umgang und wirtschaftlichem Einsatz von Mitteln angestrebt werden.

Wir streben eine hohe Pflege- und Versorgungsqualität an. Diese wird erreicht durch die Einhaltung und Überprüfung definierter Leitsätze und Prinzipien, so wie sie in diesem Text ab Seite 2 beschrieben sind. Diese sind gestützt auf den Pflegeprozess.

Das professionelle Handeln einer Pflegeperson ist gekennzeichnet durch die Anwendung von relevanten Theorien, Forschungsergebnissen und evidenzbasierten Leit- und Richtlinien. Diese Anwendung bildet die Basis für Pflegeinterventionen und die Überprüfung von patientenorientierten Pflegeergebnissen. Ein ständiges Bestreben, sein Fachwissen zu festigen und zu erweitern, ist ein zwingendes Erfordernis für professionell Pflegende.

Unsere Vorstellung von professioneller Pflege beinhaltet die eigenverantwortliche Versorgung und Betreuung von Menschen sämtlicher Anspruchsgruppen. Diesbezüglich sind die Förderung und Erhaltung der Gesundheit und die Verhütung von Krankheiten, sowie die Betreuung im Umgang mit Auswirkungen von Krankheit zentral, um die für den zu betreuenden Menschen bestmögliche Behandlungsqualität zu erreichen. Zur Erreichung dieses Zieles wenden wir Pflegewissen und -techniken an, die dem Menschen helfen können seinen täglichen Bedürfnissen der Selbstpflege nachkommen zu können. Diese Hilfe umfasst auch den Einbezug des sozialen Umfeldes des zu betreuenden Menschen.

Grundlage unserer Pflege ist der Pflegeprozess (pflegediagnostischer Prozess), welcher die Schritte Assessment, Diagnose, Ergebnis / Planung, Implementation sowie Evaluation beinhaltet.

Pflegeprozess

ASSESSMENT / INFORMATIONSSAMMLUNG / DATENERHEBUNG

Die Pflegefachperson erfasst relevante Daten bezogen auf den Gesundheitszustand oder die Situation der Patientin / des Patienten.

Messkriterien:

  • Informationen werden von und mit der Patientin / dem Patienten, von deren / dessen Familie oder aus Informationsquellen anderer Gesundheitseinrichtungen erhoben und zwar in einem angemessenen Rahmen, um ein ganzheitliches Bild von den Bedürfnissen der Patientin / des Patienten zu erhalten.
  • Einschätzungen bezüglich der erhobenen Daten werden aufgrund des Fachwissens, bezogen auf die klinische Situation der Patientin / des Patienten, getroffen.
  • Alle relevanten Informationen werden dokumentiert.
  • Alle relevanten Informationen werden an die relevanten Berufsgruppen im Gesundheitswesen weitergegeben.

DIAGNOSE

Die Pflegefachperson analysiert die gesammelten Informationen und Ergebnisse und formuliert entsprechende Pflegediagnosen, Pflegeprobleme und Ressourcen.

Messkriterien:

  • Pflegediagnosen und Pflegeprobleme und Ressourcen werden aus den gesammelten Informationen abgeleitet, und im Rahmen von durchgeführten Pflegeinterventionen kontinuierlich überprüft.
  • Pflegediagnosen, Pflegeprobleme und Ressourcen sind nach Relevanz aufgeführt und dokumentiert, ebenso wie die erwarteten Pflegeergebnisse.

ERGEBNIS / PLANUNG

Die Pflegefachperson erkennt und beschreibt Pflegeziele, angepasst an die Patientensituation.

Messkriterien:

  • Pflegeziele / Pflegeinterventionen sind abgeleitet von Pflegediagnosen, Pflegeproblemen und Ressourcen
  • Pflegeziele / Pflegeinterventionen werden unter Beteiligung der Patientin / des Patienten, der Angehörigen und anderen Pflegenden formuliert, abhängig von der Mitarbeit und Entscheidungsfähigkeit der Beteiligten
  • Pflegeziele / Pflegeinterventionen berücksichtigen die Individualität des Menschen
  • Pflegeziele / Pflegeinterventionen sind erreichbar, in Bezug auf die vorhandenen
    Ressourcen
  • Pflegeziele / Pflegeinterventionen berücksichtigen potentielle Risiken, Vorteile, aktuelles Fachwissen und klinische Erfahrung
  • Pflegeziele / Pflegeinterventionen sind richtungsweisend für die Kontinuität in der Pflege
  • Pflegeziele / Pflegeinterventionen enthalten einen Zeitpunkt, wann dieses Ziel erreicht werden soll
  • Pflegeziele / Pflegeinterventionen werden aufgrund von Veränderungen in der Situation der Patientin, des Patienten oder nach Evaluation angepasst
  • Pflegeziele / Pflegeinterventionen werden unter Berücksichtigung der Messbarkeit dokumentiert

IMPLEMENTATION

Die Pflegefachperson setzt die Interventions- und Ergebnisplanung um, koordiniert deren Durchführung und wendet Strategien an, um Gesundheit und ein sicheres Umfeld zu fördern.

Messkriterien:

  • Die Patientin / der Patient und deren / dessen Angehörige beteiligen sich, im Rahmen
    ihrer Möglichkeiten, an der Umsetzung der Planung
  • Die Durchführung der Interventions- und Ergebnisplanung berücksichtigt die Individualität der Patientin / des Patienten und seiner Familie und ermöglicht ein vertrauensvolles und therapeutisches Umfeld, mit dem Ziel, bei der Patientin / dem Patienten Wohlbefinden auszulösen und Leiden zu verringern.
  • Die Durchführung der Interventions- und Ergebnisplanung aus dem Massnahmenplan und deren Anpassungen werden fortlaufend dokumentiert.
  • Die Durchführung der Interventions- und Ergebnisplanung geschieht in Zusammenarbeit mit der Patientin / dem Patienten, seiner Familie und anderen Pflegenden.

EVALUATION

Die Pflegefachperson überprüft die Fortschritte bei der Erreichung der Pflegeziele.

Messkriterien:

  • Die Überprüfung des Erreichungsgrades der definierten Interventions- und Ergebnisplanung erfolgt regelmässig und fortlaufend (mindestens täglich), unter Verwendung von aktuellem Pflegewissen.
  • Alle Beteiligten, einschliesslich der Patientin / des Patienten und deren / dessen Familie / soziales Umfeld, sind am Überprüfungsprozess beteiligt, sofern dies möglich ist.
  • Die Wirksamkeit der durchgeführten Massnahmen der Interventions- und Ergebnisplanung in Bezug auf die Erreichung der Pflegeziele / Pflegeinterventionen wird überprüft.
  • Laufend erhobene Informationen aus Beobachtungen oder Untersuchungen werden zur Überprüfung und Anpassung der Pflegediagnosen, Pflegeprobleme, Ergebnisse / Planung und der Implementation verwendet.
  • Die Ergebnisse der Überprüfung werden dokumentiert.1

Überwachung

Die Überwachungsstation der Klinik Hirslanden betreut überwachungs- und pflegeintensive Patientinnen und Patienten nach einer Operation, infolge einer Notfallsituation oder nach der Verlegung aus der Intensivstation.

Hier verbleiben die Patienten, bis sie vollständig aus der Narkose erwachen und keine unmittelbaren Komplikationen mehr zu erwarten sind.

Die Überwachungsstation bietet 15 Patienten in 13 Einzel- und einem Doppelzimmer Platz. So bleibt ihre Privatsphäre jederzeit gewahrt, und die Patienten können sich nach der Operation in Ruhe erholen.

Angehörige können nach vorheriger Anmeldung und je nach Zustand des Patienten gerne zu Besuch kommen oder den Patienten auch telefonisch erreichen.

 

Reanimation

Ein Reanimationsteam der Klinik Hirslanden ist rund um die Uhr einsatzbereit, damit bei Alarmauslösung innert kürzester Zeit kompetente Hilfe vor Ort ist. Das eingespielte und erfahrene Team besteht jeweils aus einem Facharzt für Anästhesie, einer Intensivpflege- und einer Anästhesiepflegefachperson.

Sämtliche diplomierten Pflegefachpersonen der Klinik Hirslanden sind im Bereich der Basismassnahmen der Reanimation und in der Anwendung des AED (automatisierter elektrischer Defibrillator) ausgebildet.

Die Klink verfügt über 20 AEDs, die dezentral auf den Bettenstationen und an weiteren Standorten einsatzbereit sind.

Wöchentliche Trainings und Kurse stellen die kontinuierliche Weiterbildung der Klinikmitarbeiter im Bereich der Reanimation sicher. Das Team, das diese Weiterbildungen leitet, besteht aus vier erfahrenen Pflegefachpersonen aus den Bereichen Anästhesie-, Intensiv- und Notfallpflege. Es steht unter der Leitung von Intensivpflegefachmann Alfons Url und wird von Dr. D. Britschgi, Facharzt für Anästhesiologie des IFAI (Institut für Anästhesiologie und Intensivmedizin) unterstützt.