Intrakranielles Aneurysma

Aneurysmen sind krankhafte Gefässerweiterungen an Hirnarterien. Aneurysmen sind meist an den Gabelungen der im Durchmesser zwei bis vier Millimeter grossen Hirnarterien an der unteren Hirnoberfläche zu finden. Durch die starke Durchblutung (das Hirn ist eines der am besten versorgten Organe) und die dadurch stetige Belastung der Hirnarterien entstehen Aneurysmen quasi als Ermüdungserscheinung. Sie können nach ihrer Entstehung weiter wachsen und ihre Wand kann sich insbesondere an Stellen, wo sich Blutablagerungen (sogenannte Thromben) bilden, entzünden und aufweichen. Die Häufigkeit von Aneurysmen wird auf etwa 2000-3000 pro 100'000 Einwohner geschätzt. Unter erhöhtem Blutdruck kann sich die Wand weiter ballonartig ausdehnen oder gar rupturieren (reissen), was sich bei ungefähr zehn von 100'000 Betroffenen pro Jahr ereignet: So entsteht eine Hirnblutung, welche trotz aufwändigster und modernster Spitalbetreuung nur etwa einem Drittel der Patienten nach schmerzhaftem und schwierigem Leidensweg wieder ein normales Leben erlaubt. Ein weiteres Drittel wird für immer geschädigt bleiben und das restliche Drittel gar daran sterben.

 

Aneurysmen werden immer häufiger als Zufallsbefund gesehen und es gilt, Patienten mit sogenannten inzidentellen Aneurysmen richtig zu beraten und gegebenenfalls zu behandeln. Das Abschätzen des Rupturrisikos berücksichtigt vorwiegend die Grösse, den genauen Ort und die Regelmässigkeit der Aneurysmaform. Dies alles sind Faktoren, welche die Beschaffenheit der Arterienwand und den typischen Krankheitsverlauf zu einem grossen Teil charakterisieren. Als Risikofaktoren der Aneurysmaentwicklung und Ruptur, welche vom Patienten mitbeeinflusst werden können, gelten vorwiegend ein hoher Blutdruck und das Rauchen.

 

Im folgenden Filmbeitrag stellen wir Ihnen die Neuroradiologie der Klinik Hirslanden vor. Das erfahrene Ärzteteam verfügt über modernste Methoden, um das Rupturrisiko zu beurteilen und Aneurysmen kompetent zu behandeln. Wird etwa das Blutungsrisiko höher als das Behandlungsrisiko eingeschätzt, empfiehlt sich in der Regel eine Behandlung des Aneurysmas über einen winzigen Zugang in der Leiste. Dies zieht nur einen kurzen Spitalaufenthalt von drei bis vier Tagen nach sich. In sehr seltenen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff zur Behandlung nötig – die Entscheidung hierfür wird interdisziplinär zusammen mit den Neurochirurgen getroffen.

Gefässmissbildung AV-Malformation

Eine Gefässmissbildung am Zentralnervensystem (AVM) geht mit krankhaft vermehrten Gefässen einher. Diese sind entweder im Kopf oder im Spinalkanal vorzufinden, sind sehr fragil und nehmen nicht an der Gewebeversorgung teil. Dies kann einerseits zu Gefässrupturen (Rissen) mit Blutung in verschiedene Abschnitte des Zentralnervensystems und die umgebenden Hohlräume führen, oder andererseits eine  Unterfunktion (Hirnschlag, Lähmung) oder Irritationen (Epilepsie) des Hirngewebes nach sich ziehen.

 

 

Die Art einer Gefässmissbildung und deren Risiken lassen sich durch die moderne Bildgebung präzise analysieren und je nach Diagnose durch endovaskuläre Methoden, d.h. über Katheter behandeln. Bei zerebralen Gefässmissbildungen können erfahrene Ärzte dank Einsatz moderner technischer Mittel, wie Bildgebung, Zugangsinstrumenten und Implantaten, selektiv die krankhaften Gefässe ausschalten, um eine Gefässmissbildung vollständig zu verschliessen oder ihren kompletten Verschluss zusätzlich zu den anderen Methoden vorzubereiten. Die Behandlung hat das Ziel, das Blutungsrisiko zu eliminieren. Alternativ zur endovaskulären Therapie gibt es als Behandlungsmethoden das neurochirurgische Entfernen der Gefässmissbildung oder die Gefässverödung als Folge einer Strahlenbehandlung (Radiochirurgie) mit einem speziellen Gerät, dem Cyberknife. Alle Methoden können je nach Situation alleine oder in Kombination zur Anwendung kommen – unsere Neuroradiologieabteilung organisiert und offeriert in diesen Bereichen eine kompetente Versorgung und bespricht sich multidisziplinär mit anderen Fachärzten zur Beurteilung und allfälligen Behandlungsplanung.

 

 

Bei spinalen Gefässmissbildungen gilt es wegen der Feinheit der normalen, eng benachbarten Gefässe den Risiken einer Rückenmarkschädigung auszuweichen. Dies verlangt neben technischer Kompetenz auch spezielle Erfahrung mit dieser sehr seltenen Pathologie – unser Zentrum verfügt über solche und behandelt international Patienten mit diesen Erkrankungen. Im folgenden Filmbeitrag stellen wir Ihnen die Neuroradiologie der Klinik Hirslanden vor, welche über ein erfahrenes und eingespieltes Ärzteteam und modernste Einrichtungen verfügt. So können wir unseren Patienten mit Gefässmissbildungen rund um die Uhr zur Verfügung stehen, um sie kompetent zu beraten und zu behandeln.

Schlaganfall

Streifung und akuter Schlaganfall sind in ungefähr 80% aller Fälle durch ein Blutgerinnsel bedingt und kommen in Europa häufig vor. Ein Schlaganfall ist der häufigste Grund für eine permanente Behinderung und Arbeitsunfähigkeit und die dritthäufigste Todesursache. Ein durch eine Mangeldurchblutung verursachter Schlaganfall durch einen akuten Verschluss einer hirnversorgenden Arterie am Hals oder im Kopf ist durch ein Blutgerinnsel charakterisiert. Führt der Verschluss zu einem kritischen Level der Hirndurchblutung, resultieren je nach betroffener Hirnregion akute neurologische Ausfälle.

 

In den letzten Jahren haben sich die Hilfsmittel für die Wiedereröffnung einer Arterie bei hochgradigen Einengungen und Gefässverschlüssen erheblich verbessert. Winzige Stents, sogenannte Mikro-Stents, und sehr flexible Absaug-Systeme erlauben es mittlerweile, Blutgerinnsel in Arterien innerhalb sehr kurzer Zeit zu entfernen.

 

Im folgenden Filmbeitrag stellen wir Ihnen das Team der Neuroradiologie der Klinik Hirslanden vor. Es kann auf grosse Erfahrung im Bereich der Schlaganfallbehandlung zurückgreifen. Wichtig ist vor allem der Faktor Zeit, die Hirndurchblutung muss schnellstmöglich wiederhergestellt werden. Dies verbessert die Prognosen der Schlaganfall-Patienten, denn es gilt die Devise «Time is brain»: Je schneller ein Schlaganfall behandelt wird, desto eher wird sich der Patient wieder erholen.

Pulssynchroner Tinnitus

Wer hat es nicht schon mal erlebt: ein störendes Pfeifen oder Rauschen im Ohr, zum Beispiel nach dem Besuch eines lauten Konzerts. Glücklicherweise verschwinden solche Geräusche meist wieder von selber, doch viele Betroffene werden den sogenannten Tinnitus nicht mehr los. Sie leiden unter einem zermürbenden, den Schlaf störenden Geräusch, das nur sie selber wahrnehmen. In den meisten Fällen handelt es sich um einen Dauerpfeifton, in seltenen Fällen ist das Geräusch jedoch nicht gleichmässig, sondern tritt rhythmisch auf und ist dem Pulsschlag angepasst. Anders als beim klassischen Dauerpfeifton im Ohr lassen sich bei diesem pulssynchronen Tinnitus oft krankhafte Veränderungen an den Gefässen nachweisen, weshalb unverzüglich der Hals-Nasen-Ohren Arzt aufgesucht werden sollte.

 

Mittels Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) wird abgeklärt, ob das pulssynchrone Ohrgeräusch durch eine angeborene oder erworbene Veränderung der Gefässe verursacht wird. Angeborene Veränderungen haben meist einen geringen Krankheitswert, wohingegen erworbene Veränderungen potentiell gefährliche Ursachen haben können. Dies wäre zum Beispiel bei einem krankhaften Kurzschluss zwischen dem arteriellen und venösen Gefäss-System der Fall, wenn dadurch die normale venöse Drainage des Hirngewebes gestört oder blockiert wird, was ein Blutungsrisiko birgt. Hierbei spricht man von einer sogenannten arterio-venösen Fistel. Liegt solch eine Erkrankung vor, ist in den meisten Fällen eine Behandlung mit einem Mikrokatheter möglich, über den flüssiger Klebstoff injiziert wird.


Dieser Filmbeitrag soll zeigen, welche – möglicherweise gefährlichen – Ursachen für pulssynchrone Ohrgeräusche verantwortlich sein können, wie man sie darstellt und behandelt. Da diese besondere Tinnitus-Form sehr vielfältige Ursachen haben kann, führt nur ein sehr gezielter Einsatz der verschiedenen radiologischen Methoden zu einer klaren Diagnose. Neben Untersuchung und Beratung bietet die Neuroradiologie der Klinik Hirslanden Betroffenen verschiedene therapeutische Behandlungsmöglichkeiten an. Das Team der interventionell tätigen Neuroradiologen an unserer Klinik ist routiniert und erfahren in der Behandlung von verschiedenen vaskulären Erkrankungen im Kopf und steht rund um die Uhr zur Verfügung.