Krankheiten, die das Immunsystem betreffen, werden im Spezialgebiet Allergologie und Immunologie behandelt. Die Überempfindlichkeit des Körpers gegen bestimmte Substanzen gilt als Auslöser für allergische oder immunologische Erkrankungen.

Fachärztinnen und Fachärzte für Allergologie und Immunologie kennen alle in der Umwelt und der Nahrung enthaltenen Substanzen, die eine Allergie auslösen können. Die körperliche Reaktion auf eine Allergie kann entweder direkt nach dem ersten Kontakt mit der körperfremden, grundsätzlich harmlosen Substanz oder erst nach einer Phase der Sensibilisierung beim zweiten Kontakt eintreten. Häufig zeichnet sich eine allergische Reaktion durch Juckreiz, Schwellungen, tränende Augen, laufende Nase oder Hautausschläge aus. Schwere allergische Reaktionen können auch Atemnot und Kreislaufdysregulation auslösen und lebensbedrohlich sein. 

Die klinische Immunologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Immunsystems, bei denen das Immunsystem entweder überaktiv oder geschwächt ist. Dazu gehören Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose, bei denen das Immunsystem körpereigene Gewebe angreift. Auch Immundefizienzstörungen, bei denen das Immunsystem nicht richtig funktioniert und den Körper nicht ausreichend vor Infektionen schützen kann, werden in der klinischen Immunologie behandelt.

Informationen zur Allergologie und klinischen Immunologie

Häufige Allergien

Zu den bekanntesten Allergenen, die erst nach einer Sensibilisierungsphase auftreten, gehören Pollen, Nahrungsmittel oder Insektengifte. Auch Metalle, Schimmelpilze, Vogelstäube und Autoimmunantigene lösen eine verzögerte allergische Reaktion aus. Eine sofortige oder verzögerte allergische Reaktion kann die Folge von Antibiotika-Einnahmen oder Kontrastmittel-Verabreichungen sein. Die saisonale und ganzjährige Rhinitis bzw. Nasenschleimhautentzündung (z.B. Heuschnupfen), Hauterkrankungen (z.B. Ekzeme oder Neurodermitis) oder Stoffwechselerkrankungen gehören zu den häufigsten allergischen Erkrankungen. Während bei Stoffwechselerkrankungen bestimmte Getreidesorten Durchfall, Erbrechen oder die Schädigung der Darmschleimhaut auslösen, ist der Heuschnupfen eine allergische Reaktion gegen Blüten- oder Gräserpollen. Die Allergologie konzentriert sich nicht nur auf die Identifizierung der auslösenden Allergene, sondern auch auf die Entwicklung von Strategien zur Vermeidung oder Linderung von allergischen Reaktionen. Um Allergien zu identifizieren und die Auslöser zu bestimmen, sind Diagnoseverfahren wie Hauttests, Bluttests und Provokationstests notwendig.

Behandlungsmöglichkeiten in der Allergologie & klinischen Immunologie

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung von Allergien und immunologischen Erkrankungen. Der erste Schritt bei der Behandlung von Allergien ist oft, den Kontakt mit den auslösenden Allergenen zu minimieren, beispielsweise durch den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel oder die Vermeidung von Pollenexposition. Es gibt auch verschiedene Medikamente, die zur Behandlung von Allergien eingesetzt werden können. Antihistaminika werden verwendet, um Symptome wie Juckreiz, Niesen oder eine laufende Nase zu lindern. Auch Nasensprays, Augentropfen oder Asthmasprays können verschrieben werden, um spezifische Symptome zu behandeln. Die Immuntherapie ist eine langfristige Behandlungsoption, bei welcher der Körper schrittweise an steigende Mengen eines Allergens gewöhnt wird, um die Reaktion des Immunsystems zu verringern.