Das Fachgebiet Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten (HNO) befasst sich mit der Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen der Ohren, Nase, Nasennebenhöhlen, des Mundes, des Rachens und des Kehlkopfs.

Die HNO-Medizin umfasst eine breite Palette von Erkrankungen. Zu den häufigsten Ohrenerkrankungen gehören Ohreninfektionen, Hörverlust, Tinnitus (Ohrgeräusche), Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen. Im Bereich der Nase werden häufig Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündungen), Nasenpolypen, Nasenbluten und allergische Rhinitis (Heuschnupfen) behandelt, während bei Rachen-Kehlkopf-Erkrankungen Entzündungen des Rachens (Pharyngitis), Stimmbandstörungen, Kehlkopfentzündungen (Laryngitis) und Kehlkopfkrebs untersucht werden. In das Gebiet der HNO-Heilkunde gehört die Abklärung und chirurgische Behandlung von Erkrankungen der Neben- und Schilddrüse sowie auch der Speicheldrüsen. Zudem werden Hauttumore im HNO-Bereich entfernt.

Auch die Behandlung von Hörstörungen und die Anpassung von Hörgeräten, die chirurgische Therapie von Nasen- und Ohrenproblemen, die Entfernung von Mandeln und die Reparatur von Verletzungen im Kopf-Hals-Bereich gehören in den Zuständigkeitsbereich eines HNO-Arztes bzw. einer HNO-Ärztin. Zusätzlich werden auch Halszysten, Tumore im Kopf-Hals-Bereich, Gesichtsnervenlähmungen und Infektionen im Kopf-Hals-Bereich behandelt.

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Schlafstörungen

Ein HNO-Arzt bzw. eine HNO-Ärztin legt auch ein besonderes Augenmerk auf die Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen. Insbesondere die obstruktive Schlafapnoe, bei der es zu wiederholten Atemaussetzern während des Schlafs kommt, ist dabei von Bedeutung. Schlafapnoe wird mittels Massnahmen wie CPAP-Masken oder chirurgischen Eingriffen behandelt. Auch bei der Behandlung von Schnarchen sind HNO-Ärztinnen und HNO–Ärzte spezialisiert. Schnarchen ist ein häufiges Symptom, das aufgrund der Vibration der Weichteile im Rachen während des Schlafs auftritt. Es kann verschiedene Ursachen haben, darunter Verengungen der Atemwege, vergrösserte Mandeln oder Adenoide, Nasenpolypen, eine Deviation des Nasenseptums oder Übergewicht. 

Behandlungsmethoden bei Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten

Die HNO-Medizin verwendet eine Vielzahl von diagnostischen Verfahren, um Erkrankungen im Kopf-Hals-Bereich zu untersuchen. Dazu gehören auch die Inspektion, Endoskopie, Ohrmikroskopie, Audiometrie zur Überprüfung des Hörvermögens und bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT).

Eine mögliche Behandlungsoption bei HNO-Krankheiten ist eine medikamentöse Therapie. Dazu werden beispielsweise Antibiotika zur Behandlung von bakteriellen Infektionen, Antihistaminika und Nasenspray zur Linderung von Allergiesymptomen, Kortikosteroide zur Reduzierung von Entzündungen in der Nase oder den Nasennebenhöhlen und Schmerzmittel zur Linderung von Schmerzen eingesetzt. In einigen Fällen kann bei HNO-Erkrankungen auch ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Dazu gehören beispielsweise Operationen zur Behandlung chronischer Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Korrekturen einer Nasenscheidewanddeviation und Nasenmuschelverkleinerung zur Verbesserung der Nasenatmung, Adenotomien (Entfernung der Rachenmandel) oder Tonsillektomien (Entfernung der Gaumenmandel). Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit sämtlichen Fachgebieten ist in diesem medizinischen Fachgebiet von grosser Bedeutung, um eine umfassende Betreuung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen.