Viele urologische Eingriffe können heutzutage problemlos ambulant vorgenommen werden. Dabei macht man sich vor allem die natürlichen Zugangswege zu Blase und Prostata über die Harnröhre und den Darm zu nutze. Auch Eingriffe an den äusseren Geschlechtsorganen sowie der Blase und Niere können oft ambulant vorgenommen werden. In unseren Ambulanten Operationszentren OPERAs bieten wir eine ganze Reihe ambulanter Operationen an.

Vorhautbeschneidung (Zirkumzision): Die Vorhautbeschneidung ist ein kleiner operativer Eingriff, der bei Erwachsenen unter lokaler Betäubung ambulant durchgeführt werden kann. Medizinische Gründe für eine Beschneidung können eine Vorhautverengung (Phimose) oder der Einriss eines Penisbändchens sein. Durch die Verengung kann es zu Problemen beim Wasserlassen kommen. Bleibt die Phimose bis zur Pubertät oder gar bis zum Erwachsenenalter bestehen, sind auch Schmerzen bei einer Erektion und beim Geschlechtsverkehr möglich. Jugendliche oder Erwachsene mit einer Phimose können die Eichel und den Bereich unter der Vorhaut ausserdem nur schwer waschen. Deshalb siedeln sich dort leicht Bakterien und Pilze an, die zu Entzündungen führen können.

Hodenoperationen: Eine Hodenoperation kann bei verschiedenen Erkrankungen vorgenommen werden, z.B. Hodenverdrehung (Hodentorsion), Hodentumoren, sowie Hoden- oder Nebenhodenentzündungen. Auch bei Verletzungen muss manchmal operiert werden.

Nierensteinentfernung: Nierensteine sind ein häufiges Problem. Das lebenslange Risiko für die Entstehung eines Nierensteins liegt bei gut 10 Prozent. Männer sind zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Frauen. Ist ein spontaner Steinabgang nicht möglich, kommen verschiedene Massnahmen zur Steinentfernung zum Einsatz. Der Urologe kann z.B. die Harnsteine mittels Stosswellen von aussen zertrümmern. Oder die Steine werden bei einem minimalinvasiven Eingriff mit dem Endoskop zertrümmert und entfernt.

Prostatapunktionen: Bei einem Verdacht auf Prostatakrebs muss zur genauen Abklärung eine Gewebeprobe entnommen werden. Dies erfolgt durch eine Prostatapunktion oder Prostatabiopsie. Um die Prostata auf dem Bildschirm ansehen zu können, wird eine spezielle Ultraschallsonde durch den After geführt. Nach einer örtlichen Betäubung werden mit einer sehr feinen Nadel mehrere Gewebeproben entnommen. Die allermeisten Patienten empfinden das nicht als schmerzhaft. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten. Nach der Untersuchung kann es sowohl im Stuhl, im Urin oder im Samenerguss zu Blutbeimischungen kommen. In der Regel ist dies harmlos.