Im Gegensatz zur Vene ist eine Arterie ein Blutgefäss, welches Blut vom Herzen weg führt. Sie wird auch Schlagader genannt und hat die Funktion, den erzeugten Blutdruck stabil zu halten. Wenn es zu Erkrankungen der Arterien kommt, erweitern oder verengen sich diese Gefässe und es kann notwendig werden, sie behandeln zu müssen.

Aortenaneurysma

Was ist ein Aortenaneurysma?
Ein Aneurysma ist die Erweiterung eines Blutgefässes um mehr als 50% seines Durchmessers. Beim Aortenaneurysma handelt es sich um die Erweiterung der Hauptschlagader, die das grösste Blutgefäss des menschlichen Körpers darstellt. Etwa 80% aller Aneurysmen der Hauptschlagader befinden sich im Bauchbereich unterhalb der Nierenarterienabgänge.

Was sind die Folgen?
Aufgrund des pulsatilen Drucks des Blutstroms in der Hauptschlagader kann eine Erweiterung platzen. Mit der Grösse des Durchmessers erhöht sich das Risiko des Platzens. Die Wahrscheinlichkeit einer Aneurysmaruptur wird aber auch beeinflusst von Bluthochdruck, obstruktiven Lungenerkrankungen, Rauchen oder familiärer Veranlagung.

Welches sind die Beschwerden?
In der Regel kommen keine Beschwerden zum Vorschein, so dass die Diagnose oftmals zufällig gestellt wird. Meist äussern sich diese jedoch in Bauch- oder Rückenschmerzen. Wenn das Aneurysma platzt, bestehen meist Vernichtungsschmerzen im Bauch oder Rücken. Es kann dabei durch den Blutverlust schnell zur Kreislaufschwäche bis hin zur Bewusstlosigkeit kommen. Mit der Ultraschallkontrolle können die Aneurysmen kontrolliert werden, auch im Verlauf, falls noch keine Operation notwendig ist. Zur genauen Beurteilung und für die Planung der operativen Therapie wird eine Computertomographie-Angiographie durchgeführt.

Wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Es hängt insbesondere vom Durchmesser und der Form des Aneurysmas ab, ob eine Operation notwendig ist. Die unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen sollten Sie sich in unserer Sprechstunde genauer erläutern lassen.

Carotisstenose

Was ist eine Carotisstenose?
Bei der Carotisstenose handelt es sich um eine Verengung der inneren, hirnversorgenden Halsschlagader (Arteria carotis interna). Häufig wird eine nachweisbare Carotisstenose als Zufallsbefund bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt. Liegt eine höhergradige Verengung über 70% vor, so besteht ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall, was die Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung des Gehirns ist.

Was sind die Folgen?
Die Folge einer Verengung der Halsschlagader könnte ein Schlaganfall sein. Im schlimmsten Fall kommt es hierbei aufgrund des Sauerstoffmangels zu einer dauerhaften Schädigung des Gehirns. 

Welches sind die Beschwerden?
Frühe Warnsymptome eines Schlaganfalls können plötzlich einsetzende und vorübergehende Sehstörungen, Sprachstörungen, Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen der Arme oder Beine sein, bei deren Auftreten eine sofortige medizinische Abklärung erfolgen muss.

Wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Wenn die Verengung der Halsschlagader gering ist, sind nebst der medikamentösen Therapie auch regelmässige Ultraschalluntersuchungen indiziert. Bei einer ausgeprägten Verengung ohne Symptome sollte jedoch eine Operation in Betracht gezogen werden. Bei einer relevanten Carotisstenose mit bereits aufgetretenen Warnsymptomen wie Sehstörungen, Sprachstörungen, Lähmungen, plötzliche heftige Kopfschmerzen, Schwindelanfälle oder Schlaganfall sollte sofort eine stationäre Aufnahme und zeitnahe Operation erfolgen.

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Was ist eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)?
Die pAVK ist eine verkalkungsbedingte Verengung der Schlagadern an den Armen und Beinen, die zu Durchblutungsstörungen führen kann. Typischerweise sind meist die Beine und selten die Arme betroffen. In den allermeisten Fällen sind solche Durchblutungsstörungen die Folge einer fortschreitenden Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Im Laufe des Lebens lagert unser Körper Fette und Kalk in die Arterienwände ein. Dieser schleichende Prozess führt zu einem allmählichen und langsamen Verschluss der Blutgefässe. An solchen Verkalkungen können Blutgerinnsel entstehen und langsam fortschreitend oder plötzlich einen vollständigen Gefässverschluss hervorrufen.

Was sind die Folgen?
Ein Verschluss oder eine Verengung der Schlagadern an den Gliedmassen kann zur Durchblutungsstörung und eingeschränkter Mobilität im Sinne der sogenannten "Schaufensterkrankheit" und im schlimmsten Fall zu Gliedmassenverlust führen. 

Welches sind die Beschwerden?
Die pAVK wird in vier verschiedene Stadien eingeteilt. Im ersten Stadium bestehen keine Beschwerden. Im zweiten Stadium treten nach einer bestimmten Gehstrecke Muskelschmerzen in Wade, Oberschenkel oder Gesäss auf. In einem weiteren Stadium bestehen die Schmerzen auch in Ruhe, klassischerweise auch im Fuss oder Zehen. Im letzten Stadium kommt es zu einem Defekt der Haut oder auch in tieferen Gewebeschichten. Dies hat zur Folge, dass offene Stellen am Unterschenkel/Fuss entstehen oder gar Fusszehen absterben. Erst werden diese Bereiche bläulich/weiss und im weiteren Verlauf schwarz. In der Regel muss die betroffenen Körperpartie mit dem abgestorbenen Gewebe amputiert werden.

Wann ist eine Behandlung sinnvoll?
Wenn die arterielle Durchblutungsstörung noch nicht fortgeschritten ist, kann regelmässiges, konsequentes Gehtraining in Verbindung mit den richtigen Medikamenten eine deutliche Linderung der Beschwerden erreichen. In jedem Fall sollte eine Durchblutungsstörung der Beine von unseren Spezialisten untersucht werden, um die richtigen Massnahmen frühzeitig einleiten zu können.

Ausserhalb der Telefonzeiten wenden Sie sich Im Notfall bitte an die Notfallaufnahme der Klinik Stephanshorn unter T 071 282 74 74.