Ursache

Als Folge eines Spreiz-, Senk- oder Plattfusses kann es zur seitlichen Abwinkelung der Grosszehe im Grundgelenk kommen. Das Köpfchen des ersten Mittelfussknochens wird zur Fussinnenseite gedrückt, die Grosszehe weicht in Richtung der Kleinzehen ab. Deformitäten der Kleinzehen können sich zusätzlich im Verlauf ausbilden.

Fehlbelastungen, schlecht sitzende Schuhe, eine ererbte Anlage, rheumatische Erkrankungen oder selten auch ein Unfall können die Entwicklung der Deformitäten begünstigen. Es kommt zu schmerzhaften Verformungen von Zehen und Vorfuss und Ausbildung von Druckstellen, wodurch das normale Abrollen des Fusses beim Gehen gestört wird.

Diagnose & Therapie

Die Diagnose wird anhand der geschilderten Beschwerden und dem lokalen Befund gestellt. Anhand einer Röntgenbildgebung können die Deformitäten und allfällige weitere Veränderungen genau lokalisiert und beurteilt werden.

Die nicht-operativen Möglichkeiten umfassen eine gute Schuhversorgung zur Vermeidung von Druckstellen, Schuheinlagen oder die Schmerzmitteleinnahme bei Bedarf zur Symptombehandlung. Eine ursächliche Behandlung zur Korrektur der zu den Beschwerden führenden Deformitäten ist allerdings nur operativ möglich. Falls die nicht-operativen Massnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, sollte bei entsprechenden Beschwerden die Operation in Betracht gezogen werden.

Operationsmethode

Es steht je nach Art und Lokalisation der Deformitäten eine Vielzahl operativer Verfahren zur Auswahl. Zumeist ist eine Kombination von Knochen- und Weichteileingriff nötig. Dies bedeutet in der Regel eine knöcherne Korrektur am ersten Mittelfussknochen in Kombination mit einer Entfernung des überstehenden Knochens am ersten Mittelfussköpfchen und einer Korrektur der Grosszehengrundgelenkskapsel. Manchmal muss zeitgleich zusätzlich eine knöcherne Korrektur des Grosszehengrundglieds durchgeführt werden. Allfällige Fehlstellungen der Kleinzehen können während derselben Operation behoben werden. In ganz besonderen Fällen mit einer Instabilität des ersten Mittelfussgelenkes sollte dieses allerdings direkt korrigiert oder versteift werden. 

Nachbehandlung

Der Fuss darf nach der Operation für sechs Wochen in einem speziellen Therapieschuh mit harter Sohle auf der Ferse voll belastet werden, womit die Mobilität gewährleistet ist. Der Vorfuss sollte bis zur Heilung allerdings nicht belastet werden und er darf solange nicht abgerollt werden. Bei genügender Heilung kann normalerweise nach sechs Wochen der Übergang zum gewohnten Schuhwerk und zum normalen Abrollen erfolgen.

Im Falle einer Versteifung des ersten Mittelfussgelenkes muss der Fuss in einer speziellen Schiene oder im Gips für mindestens sechs Wochen ruhig gestellt werden, wobei in dieser Zeit nur eine Teilbelastung erlaubt ist und Stöcke benützt werden müssen.