Ursache

Eine Instabilität des Schultergelenkes entsteht durch das Ausrenken (Luxation) der Schulter. Die Ursachen einer Schulterausrenkung sind häufig unfallbedingt (z.B. Sturz bei ausgestrecktem Arm). Es gibt auch Schulterinstabilitäten, welche wegen eines schlaffen Bindegewebes angeboren sind. Die Übergangsformen sind zuweilen fliessend. Typisch für eine Ausrenkung sind Schmerzen ab dem Zeitpunkt der Ausrenkung oder des Enstehens der Instabilität bis zum Einrenken. Wenn es zu einer chronischen Instabilität kommt, renkt die Schulter schon bei kleinen ungünstigen Bewegungen aus.

Diagnose & Therapie

Die Diagnose kann aufgrund des Unfallereignisses eindeutig gestellt werden. Zur Abklärung des Ausmasses der Verletzung (Schulterrandverletzung, knöcherne Verletzungen) kann ein CT oder MRI durchgeführt werden.

Bei angeborenen Schulterinstabilitäten steht eine konservative Therapie im Vordergrund und führt häufig zu guten Resultaten. Bei unfallbedingten Ausrenkungen sind operative Massnahmen häufig sinnvoller. Je öfter die Schulter ausrenkt, umso mehr gesundes Material geht für eine allfällige spätere Rekonstruktion verloren. Es gelten deshalb folgende Richtlinien: Bei 20-jährigen mit erstmaliger Schulterluxation besteht eine Wahrscheinlichkeit von über 80% einer weiteren Ausrenkung. Deswegen ist in diesem Fall auch bei einer Erstluxation zu einer Operation zu raten. Bei über 30-jährigen ist die Wiederholungsgefahr deutlich geringer, sodass man zunächst versuchen kann, den Schultergürtel mit Hilfe von Physiotherapie zu stärken. Bei einer Zweitluxation sind weitere Instabilitäten sehr häufig, sodass in diesem Fall auch zu operativen Massnahmen geraten wird.

Ein Grund dafür, dass heutzutage tendenziell früher operiert wird, ist die Entwicklung schonender, arthroskopischer Methoden.

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MRI eines Einrisses des Gelenkpfannenrandes

Operationstechnik

Bei einem operativen Eingriff nach einer Schulterausrenkung geht es darum, die abgerissenen Strukturen (Kapsel, knorpeliger Kapselrand) wieder an der anatomisch korrekten Stelle zu fixieren. Dieser Eingriff kann meistens arthroskopisch durchgeführt werden. Dabei wird das abgerissene Material mit Hilfe von Knochenankern an der richtigen Stelle fixiert.

Nachbehandlung

Der Kapsel-Knorpelrand muss verheilen. Dies dauert ca. 6 Wochen. In dieser Zeit wird der Arm in einem Gilet oder einer Armschlinge getragen, um Extrembewegungen zu vermeiden. Wichtig ist eine Physiotherapie, um eine Versteifung der Schulter zu verhindern.

Ein gezielter Muskelaufbau kann nach zwei Monaten begonnen werden. Kontaktsportarten sind frühestens 6-9 Monate nach dem Eingriff möglich.