Die Klinik Hirslanden und die Klinik für Hämatologie & Onkologie Hirslanden Zürich bieten in Kooperation mit dem Kantonsspital Aarau autologe Blutstammzelltransplantationen an. Unser Medizinisches Programm für Zelltherapie erlaubt es, Patienten mit bösartigem Blut- und Knochenmarkerkrankungen mit einem wirksamen Therapieverfahren zu behandeln.

Die Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Blutstammzelltransplantation

Erfreulicherweise gibt es Tumorerkrankungen, die heilbar sind. Die Heilungsrate hängt von der Chemotherapie-Dosis ab, welche nicht unbegrenzt gesteigert werden kann, da unsere Organe nur eine gewisse Dosis tolerieren. Eines der empfindlichsten Organe ist unser Blutsystem. Die meisten Blutzellen werden im Knochenmark gebildet. Erhält ein Patient eine sehr hohe Chemotherapie-Dosis, kann der Tumor vielleicht zerstört werden, jedoch wird dadurch auch das Knochenmark so stark geschädigt, dass der Patient ohne weitere Behandlung an einem Blutmangel bzw. einer Immunschwäche versterben würde. In diesen Fällen wird die Methode der autologen Blutstammzelltransplantation angewendet.

Dabei werden aus dem Blut des Patienten mit einem Apheresegerät Blutstammzellen gesammelt und in flüssigem Stickstoff eingelagert. Nach der Hochdosis-Chemotherapie werden die Blutstammzellen dem Patienten als Infusion zurückgegeben. Diese finden den Weg ins Knochenmark und produzieren nach etwa 8-10 Tagen wieder genug Blut- und Abwehrzellen. Die Phase bis der Patient wieder genug Blutzellen bilden kann wird Zelltief oder auch Aplasie genannt. Während dieser Zeit besteht eine erhöhte Gefahr Infektionen zu erleiden. Dies kann in der Regel durch die Infusion von Blutprodukten und anderen Medikamenten aufgefangen werden. Die Patienten werden im Einzelzimmer hospitalisiert und dürfen dieses für die kritische Zeitdauer nicht verlassen.

Interview zwischen Prof. Dr. med. Renner und einer Patientin

An was denkt man, wenn man den Begriff Stammzelltransplantation hört?

Wohl zuerst an eine schwerere Krankheit und an Stammzellen, die man von einer fremden Person erhält. Da man mir gleich zu Anfang erklärt hat, dass ich meine gereinigten Stammzellen zurück erhalte, war die Sache für mich klar. Ich sah der Prozedur mit Zuversicht entgegen. Für mich war diese Art von Stammzellentransplantation eine logische Folge, um wieder gesund zu werden.

Wie haben Sie die Stammzellentnahme und Rückgabe empfunden?

Die Stammzellentnahme war total schmerzlos. Etwas mühsam war das 6 Stunden lange Liegen, da ich an beiden Armen angeschlossen war. Erlösend war das Telefonat, dass genug Stammzellen gesammelt wurden und ich nicht nochmals zur Entnahme gehen musste. Die Stammzellenrückgabe war eine kurze Angelegenheit. Der Arzt erklärte mir den Vorgang. Eine Pflegefachfrau unterstützte ihn und auch mich. Die drei Injektionen dauerten jeweils nur etwa eine Minute. Ein kurzes unangenehmes Gefühl mit Druck auf der Brust, Hustenreiz und der heisse Kopf, gingen schnell vorbei.

Wie war der stationäre Aufenthalt von etwa 3 Wochen? Insbesondere, da Sie das Zimmer für 10 Tage nicht verlassen durften?

Ich fühlte mich wohl. Die Ärzte besuchten mich täglich und die Pflege unterstützte mich. Ich wusste, wie wichtig die Quarantäne für mein Immunsystem war. Daher waren die 10 Tage kein Problem. Abwechslung brachten die Besuche meines Mannes und der Ausblick in den schönen grünen Innenhof. Da ich mit Ausnahme von drei Tagen immer essen konnte, fühlte ich mich recht gut. Ich konnte sogar fast täglich im Bett meine Yogaübungen machen. Natürlich war ich froh, als die Quarantäne aufgehoben wurde und ich langsam meinen Radius auf den Korridor und den Innenhof ausdehnen konnte. Schön!

Wie erholt man sich nach der Transplantation? Was sind die Hauptbeschwerden?

Wichtig war eine sehr gute Mundhygiene, um Entzündungen vorzubeugen. Leichte Turnübungen im Zimmer und die von den Ärzten empfohlene Reha halfen zu Kräften und einer besseren Fitness zu kommen.