«Mein Ziel ist es, dass alle Mütter mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.»

Céline Wälti ist seit drei Jahren als Pflegefachfrau und seit einem Jahr als Stillberaterin in der Klinik Hirslanden tätig. In diesem Interview erzählt sie über ihren Alltag.

Wieso sind Sie Stillberaterin geworden?
Ich habe in den letzten Jahren viele Stillberaterinnen kennengelernt, die mich sehr inspiriert haben. Ich wollte mir dieses umfangreiche Wissen auch aneignen und habe deswegen die Ausbildung als Stillberaterin begonnen. Das Stillen nach der Geburt ist sehr zentral und klappt selten von Anfang an. Deswegen möchte ich die Mütter beim Stillen unterstützen. Das Faszinierende am Stillen ist die individuelle Situation. Jedes Mutter-Kind-Paar funktioniert und agiert anders miteinander. Ich sage immer: «Stillen ist wie Tanzen – es funktioniert nur, wenn beide Partner wissen, wie sie zusammen arbeiten und agieren können.» Stillen ist also eine reine Teamwork-Arbeit zwischen Mutter und Kind.

Welche Eigenschaften braucht man für diesen Beruf?
Viel Geduld (lacht). Zudem darf man keine Berührungsängste und keine Schamgefühle haben. Es ist wichtig, eine gute Vertrauensbasis mit der Frau aufzubauen, damit man individuell auf Frau und Kind eingehen kann.

Wie sieht Ihr Tagesablauf aus und wie verläuft eine Stillberatung?
Ich schätze mich sehr glücklich, weil mein Alltag so vielseitig ist. Am Vormittag besuche ich die  Wöchnerinnen auf der Station. Dabei nehme ich mir viel Zeit, die Frauen und ihre Neugeborenen kennen zu lernen, um sie bestmöglich zu unterstützen. Am Nachmittag habe ich Zeit für ambulante Beratungen. Von Montag bis Freitag bietet die Klinik Hirslanden ambulante und telefonische Stillberatungen an.

Welche Ziele verfolgen Sie im Alltag?
Für mich ist es immer wichtig, dass die Familien wissen, dass ich sie in Ihrer Entscheidung unterstütze. Ich empfehle nach bestem Wissen und Gewissen. Im Endeffekt soll und muss es aber zur Familie passen. Die fachlich fundierten und besten Empfehlungen nützen nichts, wenn es nicht in den Alltag der Familie passt. Dann gilt es für mich, mit der Familie zusammen die beste Lösung zu finden.

Was passiert, wenn es mit dem Stillen nicht klappt?
Es gibt viele unterschiedliche Gründe, weshalb  es mit dem Stillen nicht klappt. Mir ist es wichtig, dass sich Frauen nichts vorwerfen. Stillen sagt nichts darüber aus, ob man eine gute Mutter ist oder nicht.

Céline Wälti

Céline Wälti
Pflegefachfrau und Stillberaterin

3 Fakten über Céline Wälti:

  • Ich bin eine Make-up-Liebhaberin und kenne mich in der Beauty-Welt gut aus.
  • Ein Tauchtrip auf den Galapagos Inseln steht auf meiner Bucket-Liste.
  • Ich tanze leidenschaftlich gerne Salsa.