Die Chirurgie der Krampfadern hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert und weiterentwickelt. Das früher als Standardmethode angewandte komplette Stripping (Herausziehen der Stammvene vom Knöchel bis zur Leiste) kommt heute praktisch nicht mehr zur Anwendung.

Die verbesserte Diagnostik ermöglicht es, die effektiv erkrankten Venenabschnitte zu bestimmen und bei der Operation nur diese Abschnitte gezielt zu entfernen. Viele frühere Komplikationen des Komplett-Strippings, wie Nervenverletzungen des Unterschenkels, werden damit vermieden.

PIN-Stripping und der Einsatz des Venenhäkchens

Zusätzlich haben sich aber auch die chirurgischen Methoden erheblich verfeinert. Unsere Ärzte setzen auf PIN-Stripping und den Einsatz des Venenhäkchens. Bei dieser Technik werden die Krampfadern mit winzigen Schnitten entfernt, somit hinterlässt diese neue Methode meist keine sichtbaren Narben mehr. Hiermit kann auch das Risiko von Verletzungen anderer Strukturen, wie Hautnerven und Lymphgefässen, erheblich verringert werden. Das PIN-Stripping ist bezüglich den Komplikationsraten den früheren Operationsmethoden deutlich überlegen.

Krampfaderoperationen, welche ein Stripping erfordern, werden üblicherweise in einer 1-tägigen Hospitalisation durchgeführt. Kleinere Eingriffe sind mit örtlicher Betäubung möglich, bei grösseren Befunden empfiehlt sich eine Rückenanästhesie oder eine Vollnarkose. Damit lassen sich sämtliche Krampfadern an beiden Beinen in einer einzigen Behandlung behandeln. Auch ausgedehnte Krampfaderoperationen sind dank der neuen Techniken wenig schmerzhaft. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt je nach Beruf 1-2 Wochen.

Nicht jede Operation beinhaltet ein Stripping. In rund 20 % der Fälle kann man sich auf das „Heraushäkeln“ einzelner Krampfadern mit örtlicher Betäubung beschränken. Diese Eingriffe werden ambulant in der Praxis vorgenommen. Im Normalfall kann die Arbeit am gleichen Tag oder nach 2 Tagen wieder aufgenommen werden.

Verödungsbehandlung

Für dünnere Krampfadern und Besenreiser werden die besten Resultate mit der Verödung erzielt. In gewissen Fällen ist auch die Verödung grosser Venenstämme mit speziellen Techniken möglich.

Thermische Verödung (Laser, Radiowellen etc.)

Die Stammvene wird durch Hitze verödet und zusätzlich werden die daraus entstehenden Krampfadern mit der Häkchenmethode entfernt. Wegen der Hitzeentwicklung wird dieser Eingriff in einer speziellen Form der Lokalanästhesie durchgeführt. Mit der Laser-Behandlung können nur gewisse Formen von Krampfadern behandelt werden. Die Langzeitresultate sind mit der Chirurgie vergleichbar.