Seit 2003 steht der November im Zeichen der Männergesundheit. Unter dem Namen "Movember" (moustache - Kurzform mo; deutsch: Schnurrbart - und November) wurde die Aktion ins Leben gerufen, um auf Themen wie Prostata- oder Hodenkrebs aufmerksam zu machen.
Die Prostata übernimmt verschiedene wichtige Aufgaben im Bereich der Fortpflanzung, des Hormonhaushalts und beim Urinieren. Männern ab 50 Jahren wird empfohlen, regelmässig ihre Prostata untersuchen zu lassen. Dadurch können vorhandene Erkrankungen wie eine gutartige Prostatavergrösserung, Prostatakrebs oder Hodenkrebs frühzeitig entdeckt werden. Auf unserer Seite finden Sie Tipps für die Selbstuntersuchung, wie oft diese durchgeführt werden sollte und vieles mehr.
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Wir machen mit zahlreichen Aktionen und Anlässen on- und offline darauf aufmerksam, wie wichtig die Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung dieser Krankheitsbilder ist.
Das Wichtigste in Kürze
Hodenkrebs
Der Hodenkrebs betrifft vor allem junge Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Der Krebs tritt meist nur einseitig in einem der beiden Hoden auf. Die Heilungschancen sind bei Hodenkrebs oft sehr gut, selbst in einem späteren Stadium, wenn sich schon Metastasen gebildet haben. In der Schweiz erkranken etwa 440 Männer pro Jahr an einem Hodenkrebs. Davon sind 85 % zum Zeitpunkt der Diagnose unter 50 Jahre alt.
Im Hoden können sich verschiedene Krebsarten entwickeln, abhängig davon, von welchen Zellen der Tumor ausgeht. Wichtig ist die Unterscheidung in Seminom (Keimzelltumor) und Nicht-Seminom. Nicht-Seminom ist der Sammelbegriff für alle Hodenkrebsarten, die nicht von den Keimzellen ausgehen. Die Unterscheidung ist wichtig, weil diese beiden Tumorarten unterschiedlich behandelt werden. Nicht-Seminome werden nicht bestrahlt, da sie wenig strahlensensitiv sind.
Die genauen Ursachen des Hodentumors sind nicht bekannt. Als wichtigster Risikofaktor gilt ein Hodenhochstand im Kindesalter. Bei einem Hodenhochstand „wandert“ der Hoden nur ungenügend oder zu spät in den Hodensack und verbleibt im Bauchraum. Die erbliche Komponente scheint beim Hodenkrebs ebenfalls eine gewisse Rolle zu spielen. Hodenkrebs tritt innerhalb einer Familie zuweilen gehäuft auf. Zudem kann eine unvollständige Entwicklung der Harnröhrenöffnung das Risiko von Hodenkrebs erhöhen.
Zu Beginn macht ein Hodenkrebs wenig oder kaum Beschwerden. Mögliche Frühsymptome sind eine Schwellung oder die Vergrösserung des Hodensacks sowie Verhärtungen oder Knoten im Hoden. Diese sind meist schmerzlos. Mit der Zeit kann sich ein Schweregefühl oder ein Ziehen in den Hoden sowie auch eine Berührungsempfindlichkeit bemerkbar machen. Bei fortgeschrittener Erkrankung können Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Rückenschmerzen auftreten.
Ein Hodentumor lässt sich frühzeitig erkennen, indem die Hoden regelmässig (einmal im Monat) abgetastet werden. Das Abtasten gelingt am besten im Stehen und unter warmem Wasser, damit sich die Haut des Hodensacks entspannt und die Hoden gut zu greifen sind. Sollte sich eine Vergrösserung, Verhärtung oder ein harter Knoten im Hoden feststellen lassen, kann dies ein Warnzeichen sein, um für weitere Abklärungen frühzeitig einen Urologen aufzusuchen.
Das routinemässige Abtasten der Hoden wird jungen Männern zwischen 14 und 45 Jahren empfohlen.
Meist wird der Hodenkrebs zufällig beim Ertasten entdeckt. Veränderungen in der Grösse des Hodens oder Verhärtungen und Knoten sollten medizinisch abgeklärt werden. Bei Verdacht auf Hodenkrebs werden verschiedene Untersuchungen wie ein Ultraschall, eine Computertomographie und eine Biopsie durchgeführt.
Die Therapie des Hodentumors richtet sich nach der Art der Erkrankung und dem Krankheitsstadium des Patienten. In der Regel wird als erstes der betroffene Hoden chirurgisch entfernt. Da normalerweise nur ein Hoden vom Tumor betroffen ist, hat dies keine Auswirkungen auf die Sexualfunktion und die Zeugungsfähigkeit beim Mann.
In einem frühen Stadium, ohne Befall der Lymphknoten oder Metastasen, ist meist keine weitere Behandlung notwendig. Zur Überwachung des Behandlungserfolgs sind für den Patienten regelmässige Kontrolluntersuchungen erforderlich.
Bei einem fortgeschrittenen Hodentumor wird nach der Operation eine Chemotherapie und je nach Krebsart auch eine Strahlentherapie durchgeführt. Der Hodenkrebs spricht sehr gut auf diese Arten der Therapie an. Damit können auch Spätstadien der Erkrankung mit Metastasen in den meisten Fällen geheilt werden.
Prostatakrebs
Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ist eine bösartige Erkrankung der Prostata (Vorsteherdrüse). Sie betrifft vor allem Männer im Alter von über 50 Jahren und ist die häufigste Krebsdiagnose bei Männern. Je höher das Alter, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, an einem Krebs an der Prostata zu erkranken. Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium des Tumors und dem Alter des Patienten. Da ein Prostatakarzinom in der Regel sehr langsam wächst, ist bei Männern über 70 Jahren vielfach keine Behandlung notwendig.
Die Prostata (Vorsteherdrüse) liegt unterhalb der Harnblase und umgibt die Harnröhre. Die Drüse produziert ein Sekret, das zusammen mit dem Samen beim Samenerguss ausgestossen wird. Mit zunehmendem Alter kommt es häufig zu einer Vergrösserung der Prostata. Diese gutartige Prostatavergrösserung macht ähnliche Beschwerden wie das Prostatakarzinom, darf aber nicht mit der Krebserkrankung verwechselt werden.
Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung beim Mann und nach Lungenkrebs die zweithäufigste Krebstodesursache beim Mann. Ein Prostatakarzinom entwickelt sich vorwiegend bei Männern über 50 Jahren. Im Allgemeinen wächst der Krebs sehr langsam. Wenn er frühzeitig erkannt wird, ist eine Heilung oft noch möglich.
Die genauen Ursachen, warum ein Prostatakrebs entsteht, sind weitgehend unbekannt. Männer mit Prostatakrebs-Erkrankungen bei Verwandten ersten Grades weisen ein erhöhtes Risiko auf. Zudem gibt es Hinweise, dass ein hoher Fleischkonsum das Erkrankungsrisiko ebenfalls erhöhen könnte.
Ein Prostatakarzinom macht lange Zeit keine Beschwerden. Allenfalls können Symptome wie schwacher Harnstrahl, häufiger Harndrang oder Schmerzen beim Wasserlassen auftreten. Sehr häufig ist aber nur eine gutartige Vergrösserung der Prostata die Ursache solcher Beschwerden. Teilweise kann es auch zu blutigem Urin oder Schmerzen beim Samenerguss kommen. Bei Metastasen kann es auch zu Rücken- und Kreuzschmerzen kommen.
Zur Früherkennung eines Tumors an der Prostata wird eine regelmässige Vorsorgeuntersuchung ab 50 Jahren empfohlen. Dabei wird das Prostata Spezifische Antigen (PSA) im Blut gemessen und die Prostata durch den Enddarm abgetastet.
Besteht der Verdacht auf Krebs (PSA erhöht und Prostata vergrössert), kann die Diagnose mit einer Prostatabiopsie gestellt werden. Wird die Diagnose durch die Gewebeuntersuchung (Biopsie) bestätigt, kommen weitere Untersuchungen wie eine Computertomographie (CT) zum Einsatz. Wenn der Tumor früh erkannt wird, sind die Heilungschancen gut.
Die Behandlung des Prostatakarzinoms wird individuell festgelegt und richtet sich nach der Grösse des Tumors, nach dem Stadium der Krebserkrankung und nach dem Alter des Patienten.
Konservative Behandlung
Bei kleineren Tumoren, die auf die Prostata beschränkt sind, wird der Krebs zunächst häufig nur aktiv überwacht. Damit kann oft über mehrere Jahre eine Operation vermieden werden, ohne die Überlebenschancen dadurch zu beeinträchtigen.
Operative Behandlung
Eine Operation wird dann eingesetzt, wenn der Tumor beginnt, in das umliegende Gewebe einzuwachsen oder wenn es sich primär um einen aggressiven Tumor handelt, der rasch wächst. Dank moderner Verfahren sind Komplikationen nach der Operation, wie Erektionsstörungen und Urininkontinenz, seltener geworden.
Prostatavergrösserung
Die gutartige Prostatavergrösserung ist die häufigste Erkrankung der Prostata. Ab einem Alter von etwa 50 Jahren ist praktisch jeder zweite Mann davon betroffen. Die gutartige Prostatavergrösserung wird in der Regel mit Medikamenten behandelt. Wenn es zu einem Rückstau von Urin in der Blase kommt, kann eine chirurgische Entfernung der Prostata notwendig werden.
Mit zunehmendem Alter kommt es häufig zu einer gutartigen Vergrösserung der Prostata. Erbliche Veranlagung, das männliche Geschlechtshormon und vor allem das Alter spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Vergrösserung. So sind bereits rund 40% der Männer im Alter von 50 Jahren davon betroffen und im Alter von 80 Jahren sind es sogar über 90%.
Je nachdem, wie ausgeprägt die Prostatavergrösserung ist und wie stark sie den Urinabfluss durch die Harnröhre behindert, fallen die Beschwerden unterschiedlich aus. Viele der Betroffenen klagen über einen abgeschwächten Harnstrahl, über vermehrten Harndrang, nächtlichen Toilettengang und über Nachtröpfeln des Urins nach der Blasenentleerung. In seltenen Fällen kann es zu einem kompletten Harnstau kommen, der einen chirurgischen Eingriff notwendig macht. Eine Prostatavergrösserung kann auch der Grund für Blut im Urin sein. Blut im Urin sollte immer medizinisch abgeklärt werden, da auch eine Krebserkrankung die Ursache sein kann. Durch den gestörten Urinabfluss bei einer Prostatavergrösserung wird auch die Entstehung von Harnwegsinfekten und Blasenentzündungen begünstigt.
Diagnostiziert wird die gutartige Prostatavergrösserung aufgrund der Beschwerden, der Krankheitsgeschichte und mithilfe von Untersuchungen. Die vergrösserte Prostata kann über den Enddarm abgetastet werden. Mit einer Ultraschalluntersuchung kann die exakte Grösse der Prostata bestimmt werden. Blutuntersuchungen und Urinuntersuchungen geben weitere Hinweise auf eine Prostatavergrösserung. Bei Verdacht auf Prostatakrebs wird eine Prostatabiopsie durchgeführt.
Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Beschwerden und dem Grad der Beeinträchtigung. Bei nur geringfügigen Beschwerden ist häufig keine Behandlung notwendig. Sind die Beschwerden zu störend oder der Leidensdruck grösser, können die Symptome mit Medikamenten gelindert und das Wachstum der Prostata vermindert werden. Zur medikamentösen Behandlung stehen pflanzliche Arzneimittel sowie Medikamente, welche die Wirkung der Geschlechtshormone auf die Prostata blockieren, zur Verfügung.
Bei starker Beeinträchtigung des Wasserlassens, komplettem Harnverhalt oder wiederholten Blasenentzündungen kann eine Operation notwendig werden.
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Die Prostata:
Wussten Sie…?
Die Prostata ist eine Drüse im männlichen Unterleib und wichtig für die Funktionstätigkeit der Spermien.
Die Harnröhre, die Urin von der Blase in den Penis transportiert, läuft durch die Prostata.
Täglich erkranken in der Schweiz rund 17 Männer an Prostatakrebs.