Um Patienten mit der Diagnose Darmkrebs die bestmögliche Behandlung zu bieten, werden im Darmkrebszentrum Klinik Hirslanden eine Vielzahl von Spezialisten der Krebsmedizin vereint. Diese stammen aus verschiedenen Fachgebieten (z.B. Gastroenterologie, Chirurgie, Radiologie, Pathologie, Onkologie, Strahlentherapie) und weisen ein langjähriges Expertenwissen in der Behandlung von Darmkrebs aus. Die Spezialisten beraten und bestimmen miteinander den individuellen Therapieplan der Patientin/des Patienten.

Damit das Wissen der Fachspezialisten an einen Tisch gebracht werden kann, finden im Rahmen des Darmkrebszentrums regelmässige interdisziplinäre Tumorboards statt. In diesen Tumorboards treffen sich die Fachspezialisten und besprechen pro Patient die Behandlungsplanung und den zu erwartenden Erfolg. Das Darmkrebszentrum ist Teil des Tumorzentrums Hirslanden Zürich.

Die Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolonkarzinom) und Mastdarms (Rektumkarzinom) werden unter dem Namen kolorektales Karzinom zusammengefasst. Bei diesen kommt es zu bösartigen Wucherungen in der Schleimhaut des Darms. Oft redet man auch von Darmkrebs, wobei andere Abschnitte des Darms (z.B. der Dünndarm) eher selten betroffen sind.

Tumorzentrum Darmkrebszentrum
Tumorzentrum Hirslanden Zürich

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Symptome

Im Frühstadium verursacht der Darmkrebs keine Beschwerden. Es ist deshalb wichtig, dass Risikopersonen ab dem 50. Altersjahr regelmässig untersucht werden. Mögliche Symptome sind:

  • Häufig erstes Zeichen: Änderungen im Stuhlverhalten (Durchfälle wechseln sich ab mit Verstopfungen), ungewollter Stuhlabgang
  • Blut im Stuhl; oft sieht man das Blut nicht, da die Menge gering ist
  • Bauchschmerzen, Blähungen
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Müdigkeit
  • Anämie durch den unentdeckten Blutverlust 
  • Tumore können zum Darmverschluss führen (Notfall)

Ursachen

Häufig entstehen die bösartigen Wucherungen aus gutartigen Schleimhautgeschwüren (polypösen Adenomen). Was genau die unlimitierte Wucherung bösartiger Zellen auslöst ist nicht bekannt.

Risikofaktoren sind:

  • Geschlecht (Mann über 50-jährig)
  • Familiäre Häufung
  • Genetische Veranlagung für und Vorhandensein von Polypen
  • Ernährung: Fett- und fleischreiche, ballaststoffarme Kost
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Chronische Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)

Früherkennung und Screening

Früherkennungsuntersuchungen haben das Ziel, eine möglicherweise bestehende Erkrankung zu diagnostizierten, bevor Symptome auftreten. Ab dem 50. Lebensjahr ist eine Früherkennungsuntersuchung (Screening) empfohlen, um den Dickdarmkrebs in einem möglichst frühen und somit oft noch heilbaren Stadium zu entdecken.

Trotz klarer Evidenz werden deutlich zu wenig Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen: Eine von der Helsana durchgeführte Analyse zeigt auf, dass in der Schweiz die Rate der Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen deutlich unter dem empfohlenen Durchschnitt liegt. Diese Zahlen sind alarmierend, denn rechtzeitige Vorsorge kann das Risiko von Darmkrebs signifikant senken: «Angesichts des unbestrittenen Nutzens von Darmkrebs-Früherkennung würde eine höhere Teilnahmequote die Entwicklung von Darmkrebs vorbeugen und mit ihm einhergehende negative Ereignisse reduziert. Dies hätte auch eine finanzielle Auswirkung auf die direkten medizinischen Kosten von Darmkrebs, welche sich auf jährlich rund CHF 90 Millionen belaufen», schreibt die Helsana in ihrem Versorgungs-Report im September 2023. Hier zu lesen

Zwei Methoden der Früherkennung haben sich etabliert und werden in der Schweiz von der Krankenkasse vom 50. bis zum 69. Lebensjahr übernommen:

  • Dickdarmspiegelung: bei diese sehr zuverlässigen Untersuchung werden auch nicht-blutende Tumore entdeckt und Vorstufen (Polypen) können meist in der gleichen Untersuchung entfernt werden. Die Dickdarmspiegelung sollte alle 10 Jahre wiederholt werden (beim Vorliegen von Risikofaktoren, wie z.B. familiäre Häufung oder bereits Abtragung von Polypen, werden kürzere Abstände definiert).
  • Stuhluntersuchung auf Blut (oft nicht sichtbar): diese einfache und kostengünstige Untersuchung ist alle 2 Jahre empfohlen. Allerdings ist bei dieser Untersuchung die Zahl der falsch-positiven Ergebnisse leider ziemlich hoch und es können nur blutende Tumore (oft erst bei bereits fortgeschrittener Erkrankung) detektiert werden.

Bei frühzeitiger Entdeckung und konsequenter Behandlung sind die Heilungschancen relativ gross.

Vorbeugende Massnahmen (Ausschluss der Risikofaktoren)

  • gesunde, abwechslungsreiche Ernährung (fett- und fleischarm, viel Obst und Gemüse)
  • regelmässige Bewegung
  • Senkung von Übergewicht
  • Nikotinstopp
  • wenig Alkohol

Diagnose

  • Erhebung der Krankengeschichte, körperliche Untersuchung
  • Koloskopie: Dickdarmuntersuchung vom Anus bis zum Dünndarm
  • Biopsie oder Polypenentfernung (Polypektomie) und anschliessende Zelluntersuchung durch den Pathologen
  • Oberbauchsonographie (Ultraschall), zum Ausschluss von Metastasen
  • Röntgenbild (Lunge)
  • Computertomographie, zum Ausschluss von Metastasen
  • Kernspintomographie (MRT)

Therapie

Die Früherkennung der Erkrankung ist von grösster Bedeutung, dann kann eine Heilung möglich sein.

  • Operativ: Beim Vorliegen eines Darmkrebses wird der befallene Darmabschnitt mit dem entsprechenden Lymphabflussgebiet entfernt. Je nach Tumorlokalisation muss gegebenenfalls ein künstlicher Darmausgang angelegt werden. In den meisten Fällen ist ein künstlicher Darmausgang nur vorübergehend und kann nach wenigen Monaten wieder zurück verlegt werden. Das Ziel der Operation ist, den Tumor als Ganzes zu entfernen und die regionalen Lymphknoten auf Tumorbefall zu untersuchen. Nach der mikroskopischen Gewebsuntersuchung wird das definitive Tumorstadium definiert und eine allfällige Nachbehandlung (Chemotherapie, Strahlentherapie) festgelegt.
  • Strahlentherapie: Je nach Lokalisation und Tumorstadium vor oder nach der Operation
  • Chemotherapie (Zytostatika): Im Anschluss an die Operation (je nach Tumorstadium). Kommt auch bei Patienten mit fortgeschrittenem Tumor, der nicht mehr geheilt werden kann, oder bei Patienten, welche eine Operation nicht mehr wünschen, respektive eine solche aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist, in Frage.

Weitere Behandlungsmassnahmen

  • Schmerztherapie
  • Psychosoziale Betreuung
  • Regelmässige ärztliche Kontrollen

Nachsorge

Kann durch die Operation der Tumor komplett entfernt werden und somit von einer Heilung ausgegangen werden, stehen regelmässige Nachsorgeuntersuchungen im Vordergrund, damit ein Wiederauftreten des Tumors frühzeitig erkannt werden kann.

Hierzu werden in regelmässigen Abständen Tumormarker im Blut bestimmt sowie klinische Untersuchungen, Dickdarmspiegelungen und Bildgebende Verfahren (CT, MRT) durchgeführt.