In den ersten Tagen kurz nach der Geburt des Kindes befinden sich Mütter oft in einem Gefühlschaos. Sie erleben eine Phase, in der sie sich leer und traurig fühlen. Dabei handelt es sich um den sogenannten Baby Blues.

Doch was ist der Baby Blues genau und was sind die Ursachen?

Als Baby Blues oder postpartum Blues bezeichnet man ein kurzfristiges Stimmungstief nach der Geburt, welches in der Regel nur wenige Tage anhält. In dieser Zeit fühlen sich Mütter meist erschöpft, müde und sehr emotional. Jüngste Studien zeigen, dass etwa 50 bis 85 Prozent aller Mütter einen postpartum Blues erleben. Erstgebärende können einen schwereren Baby Blues erleben, weil sie möglicherweise unrealistische Erwartungen an sich selbst haben. Dieser entwickelt sich in der Regel zwischen zwei und vier Tagen nach der Geburt des Babys und verschwindet normalerweise innerhalb von 14 Tagen wieder. 

Die Hauptursache des Baby Blues ist die Hormonumstellung im Körper nach der Schwangerschaft. Die Schwangerschaftshormone Progesteron und Östrogen fallen abrupt ab. Hinzu kommt, dass sich Mütter noch an die neue Lebenssituation gewöhnen müssen, was viel Energie in Anspruch nimmt.

Welche Symptome treten häufig auf? 

Mütter mit Baby Blues zeigen eine allgemein erhöhte Empfindlichkeit, sie sind emotionaler und neigen zu Stimmungsschwankungen. Zu den weiteren Symptomen gehören Energielosigkeit, Schlafstörungen, Angstgefühle, häufiges Weinen ohne wirklichen Grund, Appetitlosigkeit und Konzentrationsschwäche.

Wie geht man damit um? 

Das Auftreten solcher Symptome während des Wochenbetts kann beängstigend und verunsichernd sein. Sie sind aber nicht unbedingt ein Grund zur Sorge.

Die Symptome klingen in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab, weshalb auch keine medizinische Behandlung erforderlich ist. In der ersten Zeit nach der Geburt benötigen Mütter vor allem viel tatkräftige und moralische Unterstützung durch den Partner, die Familie und Freunde. In dieser Phase ist es wichtig, dass Mütter viel Zeit mit dem Baby verbringen, um die Mutter-Kind-Bindung zu stärken. Genauso wichtig ist, dass sie sich auch Zeit für sich selbst nehmen, um Energie zu tanken. 

Was zusätzlich hilft, ist der Austausch mit anderen Müttern, um über die Erlebnisse während des Wochenbetts und Tipps zu sprechen.

 

Klingen die Symptome nach wenigen Wochen nicht wieder ab, spricht man von einer postpartalen Depression oder Wochenbettdepression. In diesem Fall ist es wichtig, dass Mütter sich an ihre Gynäkologin oder ihren Gynäkologen wenden, um sich fachliche Unterstützung zu holen.