Der starke Griff, der herzhafte Handschlag, das flinke koordinierte Tippen auf der Computertastatur, das feinfühlige Ertasten - die menschliche Hand ist ein Multitalent. Oder anders gesagt: ein feingliedriges, komplexes Greif- und Tastorgan, das Kraft und Feinmotorik vereint.

Die Hand ist sehr verletzlich, da sie nur von wenig schützendem Muskel- und Fettgewebe bedeckt ist. Das macht sie anfällig auf alltägliche Verletzungen. Zudem brauchen wir sie im Alltag so häufig, dass Überlastung und Abnutzung oft Ursachen für Beschwerden sind.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie mehr über die Hand, das Handgelenk sowie die häufigsten Erkrankungen und Beschwerden. Sie finden zudem den passenden Ansprechpartner für Ihr Anliegen.

Anatomie

Die Hand umfasst 27 Knochen und beide Hände zusammen machen rund einen Viertel aller Knochen aus. Der Übergang von der Hand zum Unterarm bildet das Handgelenk.  Es ist extrem beweglich und exponiert und daher erstaunt es nicht, dass unzählige Bänder und Sehnen die beteiligten Knochen fixieren und im Bewegungsfreiraum eingrenzen. Quer über die einzelnen Handwurzelknochen spannt sich das Karpalband, das in einem bindegewebigen Kanal liegt, dem Karpaltunnel. Dadurch laufen auch Beugesehnen und ein Nervenstrang. Dieser Nerv ist für das Gefühl des Daumens, Zeigefingers, Mittelfingers und der Hälfte des Ringfingers sowie für die Kraft der Daumenballenmuskulatur verantwortlich.

Hirslanden Orthopädie, Anatomie der Hand.

Bildlegende

1. Elle
2. Mittelhandknochen
3. Grundglied
4. Mittelglied
5. Endglied
6. Daumensattelgelenk
7. Speiche

Häufige Beschwerden & Erkrankungen

Nachfolgend finden Sie häufige Beschwerden und Erkrankungen, die rund um die Hand und das Handgelenk auftreten können.

Diese Nennung ist nicht abschliessend. 

Daumensattelgelenk Arthrose

Nahezu bei jedem Handgriff wird der Daumen den übrigen Fingern gegenübergestellt. Diese Bewegung findet vor allem im sogenannten Sattelgelenk statt. Bei der Sattelgelenk-Arthrose ist der Knorpel in diesem Gelenk beschädigt oder aufgebraucht und führt zu einer lokalen schmerzhaften Entzündung. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad und reicht von Schonung über Cortison-Injektion bis zu operativen Eingriffen.

Weitere Informationen finden Sie im Krankheitsbild Arthrose und Rheumatoide Arthritis, chronische Polyarthritis.

Handgelenksbruch

Handgelenksnahe Knochenbrüche geschehen meist bei Stürzen. Ein erhöhtes Risiko besteht bei verminderter Knochendichte (Osteoporose). Je nach Bruch findet die Behandlung konservativ (also ohne Operation, zum Beispiel mit einer Gipsstabilisation) statt oder die Knochenfragmente müssen operativ wieder fixiert werden (zum Beispiel mittels Drahtfixierung oder Verschraubung).

Weitere Informationen über verschiedene Brüche an Handgelenk, Unterarm und Ellenbogen finden Sie im Krankheitsbild Handgelenksbruch, Unterarmbruch, Radiusfraktur, Speichenbruch und Ulnafraktur.

Karpaltunnelsyndrom

Beim Karpaltunnelsyndrom führt eine Nerveneinklemmung im Handwurzelbereich zu Gefühlsstörungen, Schmerzen und Lähmungserscheinungen. Ganz typisch beim Karpaltunnelsyndrom ist ein nachts auftretendes Taubheitsgefühl und Schmerzen in der betroffenen Hand. Verschiedene Ursachen können diesen Druck auf den Nerv bewirken: Langandauernde Beschäftigungen, die ein wiederholtes Beugen des Handgelenkes und der Finger beinhalten, langanhaltende Arbeiten mit vibrierenden Instrumenten, aber auch nicht gerade verheilte Knochenbrüche, Einlagerung von Gewebswasser (z.B. in der Schwangerschaft) oder weitere Ursachen.

Oft ist beim Karpaltunnelsyndrom keine Operation nötig und eine Schiene für Tag und Nacht schafft bereits Abhilfe. Bei einer starken Schwellung kann eine Cortison-Injektion helfen, indem sie die Entzündung mindert. Bei erfolgloser konservativer Behandlung oder besonders stark ausgeprägten Symptomen bleibt ein chirurgischer Eingriff unumgänglich. Hierbei wird das Band, das das Dach des Karpaltunnels bildet, durchtrennt, um so den Druck auf den Nerv zu mindern.

Weitere Informationen finden Sie im Krankheitsbild Karpaltunnelsyndrom.

Sehnenscheidenentzündung

Die Handgelenke sind besonders häufig von Sehnenscheidenentzündungen betroffen. Sehnenscheiden bestehen aus Bindegewebe, sind gefüllt mit Schmierflüssigkeit und umhüllen die Sehnen. Sie erleichtern der Sehne das Gleiten und schützen sie vor zu starker Reibung. Sehnenscheiden umhüllen stark belastete Sehnen wie ein „Tunnel“, um sie zu schützen. Nun kann es aber sein, dass die Sehnen eine Abnützung der Innenseite dieses „Tunnels“ hervorrufen. Dies geschieht hauptsächlich durch Überlastung. Darauf folgt eine entzündete Stelle, die in erster Linie gekühlt und entlastet werden muss.

Ziehende Schmerzen bei der Bewegung sind typische Anzeichen einer Sehnenscheidenentzündung und ein erstes Warnsignal. Wird eine Sehnenscheidenentzündung nicht zeitnah behandelt und die entzündete Stelle weiter belastet, besteht die Gefahr, dass die Erkrankung chronisch wird.

Weitere Informationen finden Sie im Krankheitsbild Sehnenscheidenentzündung, Tendovaginitis.

Behandlungsmethoden

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Q&A Patienten

In Zeitungen, Magazinen und online beantworten unsere Fachärzte immer wieder Leserfragen. Hier finden Sie einige dieser Fragen zusammen gefasst. Wir stellen hiermit keine Ferndiagnosen. Die Beiträge sind rein informativ, nicht abschliessend und ersetzen keinen Arztbesuch.

Handgelenksbruch

«Ich (65) habe das Handgelenk gebrochen, aufgrund meines Alters/Knochendichte ist ein Einrichten die bessere Lösung. Wie viel Zeit habe ich, um das machen zu lassen? Habe bereits eine Gipsschiene zum Abschwellen.»

Ein Handgelenksbruch sollte innerhalb 6-8 Tage operiert werden, danach beginnt der Bruch zu organisieren und die Heilvorgänge zu starten; in 2-3 Wochen ist der Knochen so weich, dass man nicht mehr operieren sollte, erst nach 8-10 Wochen ist dann wieder eine (sehr viel schwierige) stellungskorrigierende Operation möglich (das sollte man aber wenn irgend möglich vermeiden!).
Prof. Dr. med. Reinhold Stober, Zentrum für Handchirurgie, Hirslanden Klinik Aarau

Eingeschlafene Hand beim Biken

«Ich (25) bin eine begeisterte Bikerin. Bereits letzten Sommer hatte ich oft Probleme, dass mir auf dem Bike die rechte Hand einschlief. Seit zirka zwei Monaten schläft mir sehr oft auch die rechte Hand beim Arbeiten am PC ein, manchmal auch am Morgen, wenn ich erwache. Was könnte die Ursache meines Problems sein? Was kann ich dagegen tun?»

Das Einschlafen einer Hand kann auf Irritationen von Nerven zurückgeführt werden. Genaue Beobachtung, wann wo welche Missempfindungen auftreten, liefern dem Spezialisten wertvolle Hinweise, um welche Nerven es sich handeln könnte. Durch zusätzliche klinische Untersuchungen durch einen Neurologen (Nervenspezialisten) kann meist die Ursache verifiziert werden. Je nach Diagnose und Ausmass kann konservativ behandelt werden. Können massive Einengungen gefunden werden, müssen die Nerven operativ dekomprimiert werden.
Dr. med. Stefan Wohlgemuth, Hirslanden Klinik St. Anna, Luzern 

Unsere Services für eine gesunde Hand

Gesundheit & Prävention

Das grösste Gut ist unsere Gesundheit. Dabei gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Wir unterstützen Sie mit unserem Angebot rund um Gesundheit & Prävention:

Notfall & Grundversorgung

Mit einem breit aufgestellten orthopädischen Netzwerk an Kliniken, Zentren und Notfallstationen sind wir rund um die Uhr für Sie da.

Diagnostik & Behandlung

In der Orthopädie stellt eine möglichst genaue und umfassende Diagnose die Basis für eine passende, individuelle Behandlung dar. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Diagnoseverfahren und die möglichen konservativen und operativen Behandlungen.

Nachsorge

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