Sodbrennen, saures Aufstossen oder Husten: Eine Refluxerkrankung kann die Lebensqualität stark einschränken. Doch mit einer umfassenden Abklärung, der richtigen Behandlung und vorbeugenden Massnahmen lässt sich das Leiden meist gut in den Griff bekommen.
Ein brennendes Gefühl im Magen, saures Aufstossen oder ein ständiger Reizhusten – viele Menschen kennen diese Symptome. Die Ursache ist oft eine Refluxerkrankung. Dabei fliesst Magensäure zurück in die Speiseröhre, was auf Dauer nicht nur unangenehm, sondern auch schädlich sein kann.
Typische Symptome erkennen
In der Schweiz ist etwa jede fünfte Person von Reflux betroffen. Die häufigsten Beschwerden sind Sodbrennen und saures Aufstossen. Auch chronischer Husten, Heiserkeit oder Zahnschäden können Anzeichen einer Refluxerkrankung sein. Treten diese Symptome häufiger auf – insbesondere nachts oder nach dem Essen – sollte man ärztlichen Rat einholen.
Mögliche Ursachen und Risikofaktoren
Reflux kann viele Ursachen haben: Übergewicht, bestimmte Medikamente oder ungünstige Essgewohnheiten können den Rückfluss begünstigen. Auch Stress und Rauchen wirken sich negativ aus. Ein Zwerchfellbruch kann ebenfalls zu Reflux führen, da er eine erweiterte Öffnung im Zwerchfell verursacht. Dadurch kann ein Teil des Magens in den Brustraum rutschen. Dies führt zu einem vermehrten Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre.
So wird Reflux abgeklärt
Bei wiederkehrenden Beschwerden erfolgt zunächst eine ausführliche Befragung zur Krankengeschichte. Weitere Untersuchungen können notwendig sein, um die richtige Therapie zu bestimmen. Dazu zählt etwa eine Magenspiegelung (Gastroskopie), bei der die Schleimhaut der Speiseröhre begutachtet wird. In manchen Fällen wird der Säuregehalt in der Speiseröhre über 24 Stunden gemessen (pH-Metrie) oder der Druck im Bereich der Speiseröhre analysiert (Manometrie).
Unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten
Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lässt sich Reflux gut behandeln. Häufig helfen bereits Änderungen des Lebensstils – wie eine fettarme Ernährung, Verzicht auf Essen am späten Abend oder auf Alkohol und Nikotin – und rezeptfreie Medikamente. Bei stärkeren Beschwerden werden sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPI) eingesetzt, die die Säureproduktion im Magen hemmen.
Wenn die medikamentöse Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringt, ein grösserer Zwerchfellbruch vorliegt oder die Gefahr von Komplikationen besteht, kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden. Dabei wird der Zwerchfellbruch korrigiert und der Magen minimal-invasiv wieder in den Bauchraum zurückverlagert, was einen Reflux verhindert. Dabei können verschiedene operative Verfahren angewendet werden. In den letzten Jahren haben sich neue Techniken und innovative Implantate entwickelt, die eine besonders effektive und schonende Behandlung ermöglichen.