Es lohnt sich, für die anstehende Geburt und die anschliessende Zeit im Wochenbett gut vorbereitet zu sein. Die Geburt ist eine körperliche und mentale Grenzerfahrung. Es ist nicht einfach, sich auf ein Ereignis vorzubereiten, das man noch nie erlebt hat und sich nur schwer vorstellen kann. Daher ist die mentale Vorbereitung in der Schwangerschaft sehr wichtig. Denn diese ist die Grundlage, die Ihnen Kraft und Vertrauen für eine der grössten Herausforderungen Ihres Lebens gibt.

Positive und gelassene Einstellung gegenüber der Geburt ist die beste Voraussetzung, um ihr Baby fokussiert und bewusst gebären zu können. Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie sich mental gut auf ein wunderbares Geburtserlebnis vorbereiten können.

Eigene Ressourcen aktivieren

Je genauer man sich selber kennt und weiss, wer man ist, was man kann, was man will, desto optimaler ist man auf die Geburt und die Mutterschaft vorbereitet. Folgende Fragen können dabei hilfreich sein.

  • Was hilft mir in ungewohnten Situationen?
  • Wie gehe ich damit um?
  • Was sind meine Stärken?
  • Welche Unterstützung habe ich schon als hilfreich erlebt?

Geburtsgeschichten, die inspirieren

Sagen Sie NEIN zu Negativem und lassen sich keine Horrorgeschichten erzählen. Die meisten Geburten verlaufen regelrichtig und können mit einem positiven Geburtserlebnis verknüpft werden. Lassen Sie sich lieber durch positive und kraftgebende Erzählungen von Frauen, die erfolgreich und glücklich geboren haben, inspirieren.

Einen persönlichen Geburtsplan erstellen

Aus dem Aktivieren der eigenen Ressourcen, zusammen mit dem Wissen über den Ablauf einer Geburt, kann es hilfreich sein, einen eigenen Geburtsplan zu erstellen. Bei einem Geburtsplan schreibt man auf, wie die eigene «Wunsch-Geburt» aussehen könnte. Welche verschiedene gelernten Entspannungs-, Visualisierungs- und Atemtechniken Sie ausprobieren möchten. Wichtig ist dabei, dass es realistische Vorstellungen sind, welche sich am jeweiligen Geburtsort problemlos umsetzen lassen. Der Geburtsort sollte je nach den Vorstellungen zur Geburt gewählt werden. Sprechen Sie mit der Hebamme bereits bei einem Vorgespräch über ihren Geburtsplan. 

Suggestionen

Positiv motivierende Wörter und Sätze können während der Geburt als Motivation verwendet werden. Leitwörter können sein: Annehmen, Entspannen, Loslassen, (sich) Öffnen, Ja

Beispiele positiv aufbauender Sätze wären: 

  • «Mein Baby und ich sind ein Team.»
  • «Mein Körper weiss, was er machen muss.»
  • «Ich schaff das!»
  • «Ich habe genug Kraft.»
  • «Die Wehen / Wellen helfen mir.»
  • «Jede Wehe / Welle bringt mich dem Kind näher.»
  • «Ich atme tief zu meinem Baby.»
  • «Mein Muttermund ist ganz weich.»
  • «Ich nehme jede Wehe / Welle nach der anderen.»
  • «Ich habe Vertrauen zu mir und meinem Körper.»
  • «Ich habe Vertrauen zu meinem Baby.»
  • «Ich bin stark.»
  • «Ich kann das.»
  • «Ich weiss, dass ich das schaffe.»
  • «Die Wehe / Welle ist mein Partner.»
  • «Ich fühle mich ganz leicht.»
  • «Ich spüre meine Kraft.»
  • «Ich fühle mich mit meinem Baby fest verbunden.»
  • «Wir schaffen das gemeinsam.»
  • «Ich freue mich auf die nächste Pause.»

Eine Suggestion sollte aus tiefstem Herzen kommen und für sich selber stimmig sein.

Mentale Reise durch die Geburt

Aus dem Mentaltraining weiss man, dass unser Hirn nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheidet. Das heisst, je häufiger wir in unserer Vorstellung etwas durchgehen, desto mehr haben wir das Gefühl es schon mehrfach gemacht zu haben. Diese Gewöhnung hilft uns, die neue Situation nicht mehr als bedrohlich oder unangenehm zu empfinden, sondern als «schon mal erlebt», zumindest in unserer Vorstellung. Trauen Sie sich, sich vorzustellen, dass Gebären auch eine angenehme und freudvolle Erfahrung sein kann und mobilisieren Sie dadurch Kraft und Selbstvertrauen in Ihren eigenen Körper. Staunen Sie darüber, wie unglaublich die Natur und Ihre Körperkraft ist.

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