Je näher der errechnete Geburtstermin kommt, desto aufgeregter und gespannter. Es stellt sich häufig die Frage, wann und wie es dann endlich losgeht. Zu welchem Zeitpunkt meldet man sich im Gebärsaal? Die Anzeichen für eine bevorstehende Geburt sind von Frau zu Frau oft sehr unterschiedlich. Wichtig für Sie zu wissen, Sie können und sollen sich jederzeit bei Unsicherheit, Unwohlsein und bei fraglichem Geburtsbeginn telefonisch im Gebärsaal, wo Sie zur Geburt angemeldet haben, per Telefon melden. So können Sie mit einer Hebamme besprechen, ob der Zeitpunkt für die Fahrt in die Klinik bereits gekommen ist.

Der errechnete Geburtstermin ist ein statistischer Erfahrungswert, denn laut Statistik kommen nur etwa vier Prozent der Kinder auch tatsächlich an diesem Tag zur Welt. Die meisten Kinder werden in den 10 Tagen vor oder nach dem Termin geboren. Niemand kann genau vorhersagen, wann das Baby auf die Welt kommen möchte. Lassen Sie sich also nicht aus der Ruhe bringen und geniessen Sie nochmals die Zweisamkeit – Ihr Baby kommt, wenn es für die Welt bereit ist. Es schenkt Ihnen aber Sicherheit, wenn Sie die Anzeichen für den Geburtsbeginn kennen und wissen, wann Sie sich in der Klinik melden sollten.

Wehen

Es ist nicht einfach, Vorwehen und Geburtswehen zu unterscheiden. Wenn es sich um Vorwehen handelt, können diese mit einem Positionswechsel, durch Entspannung oder mittels Wärme (Bad oder Bettflasche) gelindert werden. Bei Geburtswehen handelt es sich jedoch um Wehen, die über Stunden andauern und immer regelmässiger/ kräftiger auftreten. Diese Wehen werden von Welle zu Welle im Rücken und Unterbauch länger und intensiver wahrgenommen. Dauern die Wehen länger als 30 - 60 Sekunden, treten über zwei Stunden alle 5 – 6 Minuten auf und werden die Schmerzen immer intensiver, so kann dies ein Anzeichen sein, dass die Geburt langsam losgeht. Melden Sie sich telefonisch im Gebärsaal und besprechen mit der Hebamme, ob Sie sich schon auf den Weg machen sollen. 

Blasensprung

Der Blasensprung ist die Öffnung der Fruchtblase, die während der Schwangerschaft das Baby umgibt und mit Fruchtwasser gefüllt ist. In der Regel passiert dies gemeinsam mit dem Einsetzen der Geburtswehen, kann aber auch schon vorher eintreten, da die Fruchtblase gegen Ende der Schwangerschaft immer dünner wird. Den Blasensprung erkennen Sie am Abgehen von klarer, geruchloser Flüssigkeit. Diese kann schwallartig oder langsam abfliessen. Ein besonderes Merkmal ist, dass das Fruchtwasser nach dem Blasensprung konstant immer wieder rinnt und regelmässig die eingelegte Binde gewechselt werden muss. Rufen Sie im Gebärsaal an, damit Sie einen Kontrolltermin vereinbaren können. Es kann gut sein, dass Sie trotz des Blasensprungs nochmal nach Hause dürfen, wenn noch keine Wehentätigkeit erkennbar ist. 

Schleimpfropf / blutiger Ausfluss

Der Schleimpfropf bildet sich während der Schwangerschaft und verschliesst den Muttermund, um die Gebärmutter und das Kind vor Krankheitserregern zu schützen. Bevor die Geburt beginnt, löst sich der Schleimpfropf, da der Muttermund sich durch Reifung bereits leicht weitet. Die kann schon einige Tage vor dem Beginn der Geburtswehen auftreten. Meist zeigt sich der Schleimpfropf als weisslich-trübes oder durchsichtiges, hell­rosafarbenes oder sogar rot-bräunliches Gemisch aus Schleim und Blut und ist gallertartig/ dick­flüssig. Aber keine Sorge, wenn Sie den Abgang vom Schleimpfropf nicht bemerkt haben, er kann auch sehr gut unbemerkt beim WC-Gang oder beim Duschen abgegangen sein. Der Abgang vom Schleimpfropf ist noch kein Grund für einen Klinikeintritt, aber spätestens jetzt sollten Sie ihre Tasche für den Spitalaufenthalt gepackt haben, denn bald geht es los. 

Weitere Zeichen

Weitere Hinweise, dass sich ihr Baby sehr bald auf den Weg macht, können sein:

  • Rückenschmerzen
  • Unruhe / das Bedürfnis zu putzen und das «Nest» parat zu haben
  • Übelkeit / Erbrechen
  • Durchfall
  • Muskelzittern

Diese Zeichen können aber von Frau zu Frau sehr variieren und sollen einfach als Hinweis gesehen werden, dass es bald soweit sein könnte. Haben Sie Geduld und geben Sie Ihrem Baby und Ihrem Körper die Zeit, die sie brauchen.

Immer Meldung im Spital

Melden Sie sich zu jeder Zeit im Gebärsaal für eine Schwangerschaftskontrolle bei:

  • Unwohlsein/ Gefühl, etwas stimmt nicht
  • Keinen spürbaren Kindsbewegungen seit mehreren Stunden
  • Vaginalen, mensartigen Blutungen mit Frischblut
24/7 Hebammen-Beratung
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