Bedürfnisse Ihres Babys

  • Kennenlernen: Nehmen sie sich von Anfang an genügend Zeit, ihr Kind kennenzulernen. Je genauer sie ihr Kind kennen, desto besser können sie auf seine Bedürfnisse eingehen. Schon nach 2 bis 3 Wochen werden Sie als Eltern die Spezialisten für Ihr Baby sein.
  • Nähe: Damit sich ihr Kind sicher und geborgen fühlt, geben sie ihm so viel Nähe wie möglich. Mit kuscheln, pucken und ins Tragetuch nehmen, ist das daheim wie unterwegs möglich.

Tragetuch

Möchten Sie Ihr Baby möglichst oft und nahe bei sich tragen und trotzdem freie Hände haben? Dann ist das Tragetuch eine optimale Lösung. Die Nähe zwischen Eltern und Kind hat einen positiven Einfluss auf die Entwicklung Ihres Babys und zudem eine beruhigende Wirkung.

Pucken
  • Das Pucken ist eine spezielle Wickeltechnik, mit der die Babys in den ersten Monaten eingewickelt werden können. Dieses Einwickeln führt dazu, dass unkontrollierte Reflexe der Arme und Beine eingeschränkt werden. Dadurch kann das Baby ruhiger schlafen. Zusätzlich vermittelt das Pucken dem Kind Enge und Geborgenheit, die es vom Mutterleib kennt.
  • Individualität: Nicht jedes Kind benötigt dasselbe. Ratschläge / Ratgeber können Leitlinien geben, trotzdem sollten sie ihr Kind immer als eigenständiges Individuum anschauen.
  • Ruhe / Sicherheit: Ihr Baby benötigt einen Ausgleich zwischen Beschäftigungs- und Ruhephasen. Ist es zu vielen Reizen ausgesetzt, kann es schnell unruhig werden. Geben Sie Ihrem Kind Sicherheit indem Sie auf die Bedürfnisse eingehen, es Trinken lassen, wenn es Hunger hat, es hinlegen, wenn es müde ist.
  • Schlaf: Müdigkeit beim Baby kann man an einem entspannten Körper oder zufallenden Augen erkennen. Dann sollten sie ihrem Kind die nötige Ruhe geben, damit es einschlafen kann. Auch hier ist es wichtig, das Bedürfnis nach Schlaf frühzeitig zu befriedigen, bevor das Baby zu Weinen beginnt. Ein weinendes Kind findet meist schlechter in den Schlaf.
  • Schlafrhythmus: Ungefähr zwei Stunden nach dem letzten Schlaf kann das Baby bereits wieder eine Ruhephase benötigen. Dies kann individuell allerdings stark variieren.
  • Weinen: Auch ein kerngesundes Neugeborenes weint phasenweise zwischen einer und drei Stunden am Tag. Das ist völlig normal. Auf diese Weise kommuniziert es seine Bedürfnisse wie Essen, Wärme, Nähe. Es braucht seine Zeit, bis Sie lernen, Ihr Kind zu «lesen». Ebenfalls wird Ihr Baby, wenn es älter wird, neue Wege der Kommunikation finden wie Lächeln, Augenkontakt herstellen und Geräusche machen.

Tests beim Neugeborenen währen des Klinikaufenthaltes

Bereits während Ihres Wochenbettaufenthalts stehen die ersten Kontrolluntersuchungen Ihres Babys an. Gerne dürfen Sie während den Untersuchungen dabei sein.

Hörscreening

Beim Hörscreening können Hörstörungen früh erfasst werden. Solche Erkrankungen sind zwar selten, doch können durch die Früherfassung und -behandlung schwerwiegendere Folgen verhindert werden. Die Untersuchung dauert einige Minuten, ist absolut schmerzfrei für das Neugeborene und wird von Mitarbeitenden des Wochenbetts durchgeführt, während das Baby schläft.

Neugeborenen-Screening

Am vierten Lebenstag führt eine Pflegefachperson bei Ihrem Baby das sogenannte Neugeborenen-Screening durch. Dieser Stoffwechsel- und Hormontest ermöglicht es, allenfalls bestehende Erkrankungen zu erkennen und zu therapieren. Weitere Informationen sowie eine ausführliche Broschüre erhalten Sie auf Wunsch von unserem Pflegepersonal.

Vitamin K

Bei Neugeborenen kann während der ersten Lebenstage, wenn der Darm noch mit wenig Bakterien besiedelt ist, ein Vitamin-K-Mangel auftreten. Ein Vitamin-K-Mangel ist mit der Gefahr von Hirnblutungen verbunden, daher bekommen alle Neugeborenen zur Vorbeugung Vitamin-K-Lösungen, verteilt auf drei Dosen: bei der Geburt, mit dem Neugeborenen- Screening am vierten Lebenstag und mit der Vorsorgeuntersuchung vier Wochen nach der Geburt. Die Dosen werden von einer Pflegefachperson oder der Kinderärztin, dem Kinderarzt verabreicht.

Bilirubin-Check

Rund 60 Prozent der Neugeborenen entwickeln in den ersten Lebenstagen eine Neugeborenengelbsucht, welche in den meisten Fällen völlig ungefährlich ist und keine Therapie benötigt. Bei der Neugeborenengelbsucht ist die Leber, das hauptsächliche Entgiftungsorgan des Körpers, noch nicht vollständig ausgereift. Die Leber baut die roten Blutkörperchen ab, und dabei entsteht das Abbauprodukt Bilirubin. Es ist normal, dass das Bilirubin ansteigt. Steigt dieser Wert über einen bestimmten Wert, ist eine Phototherapie notwendig. Die ungefähre Höhe des Bilirubin-Werts kann an der Stirn durch die Haut gemessen werden, was für das Baby kaum spürbar ist.

 

Gewichtskontrolle

Während Ihres Aufenthalts wägen wir das Baby ab dem dritten Lebenstag täglich morgens vor einer Mahlzeit. Das Baby nimmt nach der Geburt bis zu zehn Prozent seines Geburtsgewichtes ab. Nach vier bis fünf Tagen sollte das Baby wieder an Gewicht zunehmen.

Zu Hause kontrolliert Ihre ambulante Hebamme die Gewichtszunahme bei Ihrem Kind. Das Geburtsgewicht sollte spätestens zwei Wochen nach der Geburt wieder erreicht sein. In den ersten zwei Monaten nimmt das Kind zwischen 170 und 330 Gramm pro Woche zu. Bei unzureichender Gewichtszunahme sollten Sie den Kinderarzt, die Stillberaterin, Hebamme oder die Mütter-/Väterberatung zu Rate ziehen.

Kinderärztliche Untersuchung

Am dritten Lebenstag wird Ihr Kind von einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt untersucht. Speziell überwachte Kinder werden häufiger kontrolliert und untersucht. Gerade wenn Sie zum ersten Mal Eltern geworden sind, tauchen viele Fragen auf. Notieren Sie sich die Fragen und lassen Sie sie von Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt erklären.

Nach dem Austritt nach Hause kontrolliert Ihre Wochenbett-Hebamme regelmässig die Entwicklung Ihres Babys und im Alter von vier Wochen erfolgt der erste kinderärztliche Untersuch bei Ihrem Kinderarzt/Ihrer Kinderärztin. Die weiteren Termine können Sie aus dem Gesundheitsheft entnehmen (erhalten Sie auf der Wochenbettstation) und fortlaufend mit dem Kinderarzt, der Kinderärztin besprechen. Im medizinischen Notfall wenden Sie sich bitte an die kinderärztliche Beratungsstelle des Kinderspitals:

T 0900 554 774 (3.23 CHF/Minute).

Die richtige Lagerung


Rückenlage: Die Rückenlage ist die sicherste Schlafposition für Ihr Baby. Legen Sie von Anfang an Ihr Baby zum Schlafen auf den Rücken. In der Rückenlage kann das Baby den Kopf frei bewegen, daher besteht kaum die Gefahr des Erstickens.

Halbseitenlage: Tagsüber empfehlen wir ab und zu die Halbseitenlage. In dieser Position kann sich das Kind anders bewegen und lernt dadurch seinen Körper kennen, was wichtig für die Entwicklung ist. Achten Sie darauf, Ihr Baby immer wieder auf wechselnde Seiten zu legen.

Bauchlage: Wenn Ihr Baby wach ist und Sie es beobachten, dürfen Sie es auch auf den Bauch legen. Dadurch lernt das Kind den Kopf zu heben und die Rückenmuskulatur wird so gestärkt. Ausserdem hilft diese Lagerung bei Bauchbeschwerden. Bei dieser Lagerung besteht im Neugeborenenalter erhöhte Gefahr des plötzlichen Kindstodes und der Erstickung. Legen Sie also Ihr Kind nur auf den Bauch, wenn Sie unmittelbar in der Nähe sind.

Allgemeine Hinweise zur Lagerung: Benutzen Sie keine Kopfkissen, Duvets und Felle im Babybett. Grössere Plüschtiere, Noschis und Ähnliches sollten nicht im Babybett platziert werden, allenfalls nur am Bettende. Legen Sie Ihr Baby in einem der Grösse und der Jahreszeit angepassten Schlafsack schlafen.

Und ganz wichtig: Lassen Sie Ihr Baby niemals alleine auf dem Wickeltisch oder einer anderer Erhöhung liegen.

24/7 Hebammen-Beratung
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