Eine Knietotalprothese ist ein vollständiger Ersatz des Kniegelenks. Es handelt sich dabei um eine Methode, die sich seit über 20 Jahren bewährt. Je nach Zustand der Bänder gibt es verschieden stabile Prothesen, die von einer scharnierähnlichen Führung bis zu frei beweglichen Einlagen, entsprechend einem beweglichen Meniskus, reichen. Die optimale Knieprothese sucht der Arzt entsprechend dem Patienten oder der Patientin aus.

Anwendung

Der vollständige Ersatz des Kniegelenks kommt dann zum Zug, wenn das Gelenk derart zerstört ist, dass der Patient trotz allen anderen Massnahmen (konservative, medikamentöse oder Infiltrations-Behandlungen, Physiotherapie, arthroskopische Gelenkstoilette) unverändert über andauernde Knieschmerzen klagt. In diesen Fällen ist der Kniegelenksersatz eine dankbare Operation mit guten Erfolgschancen.

In den letzten Jahren hat sich diese Knieoperation erheblich weiterentwickelt, vor allem im Hinblick auf eine optimale Platzierung der Prothesenteile. Hierfür kommen computerassistierte Methoden mit zum Teil präoperativer Planung und Anfertigung von personenspezifischen Schnittblöcken vermehrt zum Einsatz.

Eingriff

Es ist möglich, die Platzierung der Knieprothesen durch die Unterstützung von Computern zu verbessern. Hier kommen prinzipiell zwei Methoden in Frage:

Computernavigierte Operation

Bei dieser Methode werden am Ober- und Unterschenkel Antennen angebracht. Während des Eingriffes senden sie Informationen an einen Computer. Anhand dieser Informationen lassen sich Gelenksfunktionen und Gelenkszustand ermitteln. Hat man die Daten eingelesen, berechnet der Computer die optimale Grösse und Positionierung der Prothese. Diese Methode erlaubt eine präzise Positionierung der Knieprothese. Allerdings hat sie den Nachteil, dass man zusätzliche Stifte in Ober- und Unterschenkel einführen muss, was zu Schmerzen und Komplikationen führen kann. Zudem ist die Operationsdauer rund 20-30 Minuten länger.

Patientenspezifische Instrumentierung

Hierbei wird einige Wochen vor dem Eingriff ein Computertomogramm von Knie, Hüfte und Sprunggelenk erstellt. Aufgrund dieser Daten wird ein virtuelles 3D-Modell des Kniegelenkes des Patienten oder der Patientin erstellt. Mit diesem Modell wird die Knieprothese und ihre Positionierung im Gelenk bestimmt. Anschliessend wird ein 3D-Druck des Kniegelenkes (Modell) und ein passender Satz Schnittblöcke für den Patienten oder die Patientin geliefert. Beim Eingriff bringt man die Schnittblöcke auf den entsprechenden Gelenkteilen an, wo sie dem Chirurgen als Schnittführung dienen. Mit ihrer Hilfe wird die Oberfläche zugeschnitten, auf welcher die Prothese angebracht wird. Dieses Vorgehen ist sehr präzis und erlaubt einen deutlich schnelleren Ablauf des Eingriffes. Sollte der Chirurg Korrekturen während des Eingriffs anbringen müssen, ist dies zu jeder Zeit möglich.

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Künstliches Kniegelenk: Eine Knietotalprothese

Nachbehandlung

Patienten sind in der Regel ca. 6-10 Tage im Spital. Eine postoperative, stationäre Rehabilitationsbehandlung ist meistens nicht notwendig, hingegen eine intensive ambulante Therapie. Patienten werden mit zwei Gehstöcken mobilisiert, die sie ca. 4-6 Wochen lang benutzen sollten.

Das Resultat der Operation ist stark abhängig vom persönlichen Einsatz der Patienten. In der Regel gilt, dass das Kniegelenk nach dem Eingriff eine ähnliche Belastung aushält, wie es vor der Operation der Fall war. Waren Patienten z.B. vorher sportlich, können dem Kniegelenk auch nach der Operation ähnliche Belastungen (Wanderungen, Berg-Touren, Velofahren, etc.) zugemutet werden. Der konkrete Nutzen der Operation muss individuell besprochen und abgewogen werden. Gerne beraten wir Sie in unserer Praxis in Zürich über einen allfälligen Kniegelenkersatz.