Patientenzeitschrift "Forum"

Uns Hebammen ist es ein grosses Anliegen, die Frauen und Paare in der AndreasKlinik individuell, persönlich und kompetent zu beraten und zu begleiten. Wir setzen uns bewusst mit Ihren Fragen, Ängsten, Sorgen und Erlebnissen auseinander. In Einzelgesprächen erörtern wir unsere Möglichkeiten und klären, was wir Ihnen in Ihrer spezifischen Situation anbieten können.

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Es ist uns wichtig, die werdenden Eltern bereits in unseren Geburtsvorbereitungskursen zu informieren, sie auf das kommende grosse Ereignis vorzubereiten und mit den Geschehnissen rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillen vertraut zu machen.

Unsere teamfähigen Stillberaterinnen stehen uns jederzeit zur Seite und unterstützen sowohl die Eltern, die Geschwister als natürlich auch das Pflegepersonal und die Ärzte.

Wir bieten Beratungs-, Aufarbeitungs- und HebammenGespräche an, die Frauen konsultieren uns mit ihren Erkundigungen über homöopathische Behandlungen, wir machen geburtsvorbereitende Akupunkturen, führen individuelle Gebärsaalbesichtigungen durch und laden interessierte Paare alle 2 Monate zum Elterninfoabend in die Klinik ein.

Neben der Schulmedizin und der sicheren Überwachung der Schwangeren und des Babys vor, während und nach der Geburt bieten wir alternative Behandlungen an, die der Frau die Geburtsarbeit erleichtern. Beliebt sind immer wieder Aromatherapien, Massagen, Homöopathie und Akupunktur. Nach dem Aufenthalt im Wochenbett stehen den frischgebackenen Eltern zu Hause mehrere erfahrene, sehr kompetente Hebammen aus unserem Team zur Verfügung.

Diese Kolleginnen bieten auch zusätzliche Behandlungen an, da wir in der glücklichen Lage sind, über Hebammen mit speziellen Ausbildungen in Craniosacraltherapie, Homöopathie und Stillberatung zu verfügen. Ihre Rückbildungskurse werden gerne besucht, und wir legen den Frauen deren Wichtigkeit bewusst ans Herz.

Frauen mit komplexen Problemen verweisen wir in der AndreasKlinik ins TCM-Zentrum, welches praktischerweise gleich vis-à-vis der Klinik liegt und von ausgewiesenen chinesischen Ärzten geführt wird.

Moxibustion

In unserem Hebammen-Team bietet Theresa Stalder, Hebamme mit eigener Praxis und Kursleiterin, die Moxibustion an. Diese Wärmeakupunktur, auch Moxa genannt, basiert auf dem uralten Verfahren der TCM. Mit der Moxa-Zigarre, die aus getrockneten, zusammengerollten Beifussblättern besteht, werden verschiedene Akupunkturpunkte behandelt. Der glühende Stängel erwärmt die Akupunkturpunkte und entfaltet so zusammen mit dem speziellen Kraut seine heilende Wirkung.

Mit der Moxibustion können beispielsweise folgende Probleme angegangen bzw. Beschwerden therapiert werden:

  • Kinder in Steisslage werden zum Drehen animiert
  • Ischias-Rückenbeschwerden
  • Stimulation von Wehen
  • Beckenprobleme in der Schwangerschaft

Die Methode eignet sich aber auch ganz generell für die Geburtsvorbereitung.

Bei Frauen mit Ischiasbeschwerden in der Schwangerschaft oder auch im Wochenbett haben wir die besten Erfahrungen mit Moxibustion gemacht. Durch die hormonelle Umstellung wird das Becken grösser, speziell in den Iliosacral-Gelenken (ISG). Dort tritt der Ischiasnerv aus, weswegen Frauen starke Schmerzen im Rücken verspüren können. Mit der Behandlung während zweier bis dreier Tage bessern sie oder verschwinden sogar ganz. Bei vielen Beschwerden hilft das Basisschema.

Bei einer BEL (Steisslage) beginnt man in der 34. Schwangerschaftswoche mit der vorgeschriebenen Behandlung. In ca. 50 % der Fälle drehen sich die Babys in die Kopflage.

Zur Wehenstimulation ist es ganz wichtig, dass der Uterus für Wehen bereit ist. Die Moxatherapie führt zu einer sanften Unterstützung der körpereigenen Vorwehen.

Wir Hebammen arbeiten sehr selbstständig und dürfen jederzeit mit den Frauen besprechen, welche Art von Behandlung sie wünschen. Je nach Gesundheitszustand der werdenden Mutter und ihres Kindes entscheiden wir in der Situation, was angeboten werden kann.

Ein kleines Wissensbrevier zur Akupunktur:

Anscheinend reichen die Ursprünge der Akupunktur bis 10000 vor Christus zurück, als man begann, mit Steinnadeln Schmerzen zu lindern und Abszesse zu drainieren.

Die Akupunktur ist nur ein sehr kleiner Teilbereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die viel mehr Möglichkeiten umfasst als die – bei uns meist stark westlichen Einflüssen unterworfene – Akupunktur.

Die TCM sieht den Menschen als Mikrokosmos im Makrokosmos Umwelt. Sie hat nichts mit Mystik zu tun, sondern stellt eine Erfahrungsheilkunde dar, welche auf Naturbeobachtung beruht und exakt erlernbaren Regeln folgt. Ihre Basis ist ein solides Grundwissen der altchinesischen Vorstellungen von Gesundheit, Krankheit und Krankheitsentstehung.

In der Akupunktur begegnet uns eines der faszinierendsten Heilverfahren, das menschlicher Erfindungsgeist ausserhalb unserer eigenen Medizintradition hervorgebracht hat. Zhenjiu, der chinesische Begriff für Akupunktur, bedeutet Stechen und Brennen, also die Anwendung der Nadel in Verbindung mit dem Erwärmen von Akupunkturpunkten (Moxibustion).

Im 17. Jahrhundert kamen über die Handelswege erste Berichte über Akupunktur aus China nach Europa. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Akupunktur in Europa als einfaches Nadelstechen betrieben, ohne auf chinesische Grundlagen einzugehen. Erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird sie zunehmend nach den Vorgaben der alten chinesischen Medizin ausgeübt.

Die Integration der Akupunktur in die westliche Medizin muss Hürden überwinden, weil sich das chinesische Weltbild nicht ohne Weiteres auf unser Medizinsystem übertragen lässt. Es beruht auf der Vorstellung von Gleichgewichtsverhältnissen, der Balance zwischen den sogenannten 5 Elementen und zwischen den beiden Polaritäten Yin und Yang.

Die Akupunktur ist eine ganzheitliche Therapieform, weil sie nicht nur lokal am Ort des therapeutischen Reizes wirkt, sondern zusätzlich zu einer Wirkung auf den gesamten Organismus beiträgt. Der von der TCM beobachtete «energetische Ausgleich» wird in der Ganzheitsmedizin als Umstimmungstherapie bezeichnet; damit ist gemeint, dass Akupunktur gestörte Funktionen des Organismus durch entsprechende Reizsetzung wieder in Einklang bringen kann (nach Dr. med. Ansgar Römer).