Die Füsse tragen uns durchs Leben. Doch vielfach schenken wir unseren Füssen gar nicht die Beachtung, die sie verdienen. Erst wenn Schmerzen auftreten, realisieren wir, wie wichtig sie eigentlich sind und wie uns nicht mehr voll funktionstüchtige Füsse einschränken.

26 Knochen und eine Vielzahl von stabilisierenden Bändern, Sehnen und Muskeln bilden den menschlichen Fuss. Das Zusammenspiel dieser Strukturen ist hochkomplex und deswegen ist der Fuss anfällig für Funktionsstörungen, Schmerzen und Erkrankungen führen.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie mehr über den Fuss, das Fussgelenk sowie die häufigsten Erkrankungen und Beschwerden. Sie finden zudem den passenden Ansprechpartner für Ihr Anliegen.

Anatomie

Die Anatomie des menschlichen Fusses teilt sich in ein Längs- und Quergewölbe ein und besteht aus 26 Knochen und über 30 Gelenken. Beim Auftreten wirkt das Längs- und Quergewölbe wie eine Federung.

Das Sprunggelenk, auch Fussgelenk oder Knöchel genannt, verbindet den Unterschenkel mit dem Fuss. Das obere und untere Sprunggelenk ermöglichen im Zusammenspiel die Beweglichkeit des Fusses und somit den aufrechten Gang. Aufgrund seiner exponierten Lage und seiner Belastung ist es häufig von Verletzungen, wie beispielsweise dem Umknicken, betroffen.

Hirslanden Orthopädie, Anatomie der Hand.

Bildlegende

1. Zehenendglied
2. Zehenglied
3. Mittelfussknochen
4. Keilbein
5. Kahnbein
6. Sprungbein
7. Fersenbein

Häufige Beschwerden & Erkrankungen

Nachfolgend finden Sie häufige Beschwerden und Erkrankungen, die rund um den Fuss und das Sprunggelenk  auftreten können.

Diese Nennung ist nicht abschliessend. 

Unterer Fersensporn

Bei einem unteren Fersensporn bildet sich ein dornartiger Knochenvorsprung im Bereich des Fersenbeins auf Höhe der Fusssohle. Der auftretende Schmerz stammt vielmehr von der Überlastung einer sehr starken Sehnenplatte, die ihren Ansatz am Fersenbein hat. Um die kleinen Sehnen zu heilen, lagert der Körper Kalk an den Verletzungen ab.

Die Ursachen dieser Überbelastung sind vielfältig. Bestimmte Schuhe oder Gehen auf hartem Boden für einige Stunden können durchaus schon eine solche Entzündung provozieren. Ebenso können eine verkürzte Wadenmuskulatur oder Übergewicht dazu führen. Die Erkrankung kann auch chronisch werden.

Typisches Symptom vom unteren Fersensporn ist ein Anlaufschmerz an der Ferse. Bei grösserer Belastung wird der Schmerz grösser und kann auch im Ruhezustand anhalten. Eine operative Behandlung vom unteren Fersensporn kommt nur in Frage, wenn eine medikamentöse und physikalische Therapie versagt.

Weitere Informationen finden Sie im Krankheitsbild Fersensporn, Fasziitis plantaris.

Hallux valgus

Besonders Frauen kennen das Problem: Der elegante Schuh scheint plötzlich enger geworden zu sein und die Zehengelenke schmerzen, auch wenn man nicht weit zu Fuss unterwegs war. Wenn dann die grosse Zehe auch noch in einen unnatürlichen Winkel abdriftet, ist die medizinische Diagnose bald einmal klar: Hallux valgus, der Schiefstand der grossen Zehe. Die grosse Zehe weicht dabei nach aussen ab, der erste Mittelfussknochen wird zusehends nach innen gedrückt. Das Köpfchen des ersten Mittelfussknochens wird so zur schmerzhaften Vorwölbung. Die Fehlstellung bewirkt, dass die Grosszehe einen Teil ihrer wichtigen Stützfunktion verliert und der benachbarte zweite Mittelfussknochen chronisch überbelastet wird. Reizungen mit entzündetem Schleimbeutel, Hornhaut und Schwielen sind mögliche Folgen.

Die Veranlagung zu einem Hallux valgus kann sich familiär häufen, und zwar durch eine ererbte Bänder- und Bindegewebsschwäche. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Enge Schuhe mit hohen Absätzen können das Risiko erhöhen.

Die Fehlstellung des Mittelfussknochens kann durch verschiedenste Operationsmethoden korrigiert und der Schmerz so beseitigt werden. Eine Behandlung des Hallux valgus ohne Operation findet in der Regel nur bei leichten Fällen in frühen Stadien statt, aber auch bei älteren Patienten, die sich nicht operieren lassen können oder wollen.

Weitere Informationen finden Sie im Krankheitsbild Hallux valgus.

Sprunggelenksarthrose

Die dünne Knorpelschicht auf den kleinen Gelenkauflageflächen kann selbst hohen Druck abfangen, zum Beispiel beim Sport. Trotzdem kann das Gelenk verschleissen, was zu einem Knorpelschaden führt (Arthrose). Anders als beim Hüft- und Kniegelenk stammen Sprunggelenksarthrosen oft von Unfällen. So können zum Beispiel Knöchelbrüche oder Bandverletzungen zwei bis drei Jahrzehnte später zur Arthrose führen.

Symptome einer Sprunggelenksarthrose sind häufig ein Anlaufschmerz und eine veränderliche Schwellung am oberen Sprunggelenk. Je nach Stärke der Arthrose lässt der Schmerz mit der Bewegung etwas nach oder dauert an. Ruhelage kann Linderung bringen, oder der Schmerz klingt nach grösserer Aktivität auch im unbelasteten Zustand nach. Mit der Zeit kann sich das Gelenk versteifen und so die Lebensqualität stark einschränken.

Grundsätzlich gibt es zwei Behandlungsformen:

  • Therapie ohne Operation: Diese steht in der Regel im Vordergrund, obwohl sie nur die Symptome, nicht aber deren Ursache bekämpft.
  • Die sogenannten gelenkopfernden Operationen arbeiten mit einer Versteifung oder einem künstlichen Gelenkersatz. Eine relative neue Operationstechnik hingegen führt den Eingriff gelenkerhaltend mittels einer Knochenumstellung durch.

Weitere Informationen finden Sie im Krankheitsbild Arthrose und Rheumatoide Arthritis, chronische Polyarthritis

Behandlungsmethoden

Klicken Sie auf die untenstehenden Links, um weitere Informationen zu erhalten.

Q&A Patienten

In Zeitungen, Magazinen und online beantworten unsere Fachärzte immer wieder Leserfragen. Hier finden Sie einige dieser Fragen zusammen gefasst. Wir stellen hiermit keine Ferndiagnosen. Die Beiträge sind rein informativ, nicht abschliessend und ersetzen keinen Arztbesuch.

Beim Wandern umgeknickt

«Ich bin 26 Jahre alt und vor vier Jahren beim Wandern in hohem Schuh umgeknickt. Bin nicht zum Arzt, denn es war nur leicht geschwollen und ein leichtes Hämatom war sichtbar. Da es noch schmerzte liess ich den Fuss ein Jahr später beim Orthopäden röntgen. Da man nichts sehen konnte, wurde dann noch ein MRI gemacht. Da sah man Vernarbungen an zwei sehr dünnen Bändern. Der Orthopäde meinte, es seien rein funktionelle Beschwerden, die mit der Zeit verschwinden sollten. Bis heute habe ich Schmerzen an der Aussenseite unten, hoch zur Achillessehne und vorne (gegen Zehen) am Knöchel. Bis jetzt war es aushaltbar. Seit einiger Zeit habe ich starke Schmerzen, auch wenn ich denn Fuss ruhig stelle. Seit dem Vorfall knicke ich auch immer wieder um. Nie so stark, dass ich länger Schmerzen habe. Die Schmerzen kann ich auch auslösen, wenn ich meinen Fuss im Kreis drehe, dann hört man ein Knacken eben dort und ich empfinde einen stechenden Schmerz. Was könnte das sein?»

Es scheint, dass sich an Ihrem Sprunggelenk nach der Verletzung eine chronische Instabilität entwickelt hat bei Insuffizienz der Aussenbänder. Es kann auch sein, dass durch die wiederholten neueren Verletzungen zusätzliche Verletzungen entstanden sind, z.B. am Gelenkknorpel des Sprunggelenkes. Ich würde empfehlen, eine neue Verlaufs-MRI-Untersuchung vorzunehmen, dann kann man gezielt die aktuellen Probleme behandeln.
Dr. Daniel Brunnschweiler, SportClinic Zürich, Klinik Hirslanden, Zürich

Eingeschlafener Fuss beim Joggen

«Mein Freund ist/war in der Vorbereitung für den Halbmarathon. Er wollte im April daran teilnehmen. Jetzt musste er leider sein Ziel begraben. Sobald er mit dem joggen beginnt, bekommt er nach ca. 20 Minute Probleme im rechten Fuss. Sein Fuss schläft wie ein. Er fühlt sich taub an und ist ganz schwer. Wir haben schon im Internet geforscht, aber da schliesst man oft daraus, dass der Schuh der falsche ist oder zu fest zugeschnürt wurde. Das ist bei ihm beides nicht der Fall. Er hat spezielle Schnürsenkel und hat die Schuhe in einem Fachgeschäft gekauft und eine lange und sehr gute Beratung in Anspruch genommen. Wir denken jetzt, dass es etwas mit einem Nerv zusammenhängen könnte, der evtl. eingeklemmt wird, wenn sich die Muskeln beim Joggen ausdehnen. Kann man für dieses Problem eine Diagnose stellen?»

Das Problem, dass Sie beschreiben ist bekannt und hat oft mit Überdruckentwicklung in der Fussmuskulatur zu tun, als Folge werden die Nerven gereizt und somit Beschwerden entwickelt. Ich empfehle Ihnen eine Fachärztliche Abklärung (am besten bei einem Fusschirurgen), allenfalls muss noch eine MRT-Untersuchung des Fusses durchgeführt werden.
Dr. med. Marcel Schibli, SportClinic Zürich, Klinik Hirslanden, Zürich

Schmerzen im Grosszehengrundgelenk

«Ich habe eine Frage betreff meines Grosszehengrundgelenkes. Die Schmerzen treten bei Belastung und in Ruhe auf, stechend als Qualität. Es ist minim geschwollen und schmerzt auch in Schuhen. Die Bewegung ist stark eingeschränkt, und es gibt ein Knacken beim Bewegen. Welchen Facharzt müsste ich aufsuchen, wenn denn, welche alternative Methode gäbe es, und vor allem was könnte die Diagnose sein? Ich habe keine Lust, dass es auf eine OP herausläuft. Die Schmerzen habe ich inzwischen seit ca. 1 Jahr.»

Nach Ihren Angaben handelt es sich mit grösster Wahrscheinlichkeit um eine Arthrose des Grosszehengrundgelenkes. Wenn Sie eine Abklärung wünschen empfehle ich Ihnen einen Facharzt für Orthopädische Chirurgie zu konsultieren, wenn möglich mit Erfahrung in Fusschirurgie.
Dr. med. Marcel Schibli, SportClinic Zürich, Klinik Hirslanden, Zürich

Unsere Services für einen gesunden Fuss

Gesundheit & Prävention

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Notfall & Grundversorgung

Mit einem breit aufgestellten orthopädischen Netzwerk an Kliniken, Zentren und Notfallstationen sind wir rund um die Uhr für Sie da.

Diagnostik & Behandlung

In der Orthopädie stellt eine möglichst genaue und umfassende Diagnose die Basis für eine passende, individuelle Behandlung dar. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Diagnoseverfahren und die möglichen konservativen und operativen Behandlungen.

Nachsorge

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