Am Institut für Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie werden Patientinnen und Patienten mit Krankheiten des Magen-Darm-Trakts und der damit verbundenen Organe Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Leber behandelt. Typische Behandlungsfelder sind Darmkrebs, Magengeschwüre, Hämorrhoiden, Gelbsucht (z. B. bei Hepatitis) und entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Dickdarmkrebs

Dickdarmkrebs

Definition

Die Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolonkarzinom) und Mastdarms (Rektumkarzinom) werden unter dem Namen kolorektales Karzinom zusammengefasst. Es zeigen sich bösartige Wucherungen in der Schleimhaut. Bei frühzeitiger Erkennung und konsequenter Behandlung sind die Heilungschancen gross.

Symptome

In den Vorstufen und im Frühstadium verursacht der Darmkrebs keine Beschwerden. Zwischen dem Auftreten der ersten Vorstufen und der Entwicklung des Karzinoms vergehen 5-10 Jahre. Deshalb sind Darmspiegelungen zur Vorsorge ab dem 50. Lebensjahr wichtig. Treten in der Familie gehäuft Darmkrebserkrankungen auf, sollte die 1. Vorsorgekoloskopie 10 Jahre vor dem Alter erfolgen, in dem die Verwandten erkrankt sind.

  • Häufig erstes Zeichen: Änderungen im Stuhlverhalten (Durchfälle wechseln sich ab mit Verstopfungen), ungewollter Stuhlgang
  • Blut im Stuhl; oft sieht man aber das Blut nicht, da die Menge gering ist
  • Bauchschmerzen, Blähungen
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Müdigkeit
  • Blutarmut durch den unentdeckten Blutverlust (Anämie)
  • Tumore können zum Darmverschluss führen (Notfall)

Diagnose von Darmkrebs

Darmkrebs kann mithilfe folgender Untersuchungen diagnostiziert werden:

Behandlung von Darmkrebs

Die Früherkennung der Erkrankung ist von grösster Bedeutung, dann kann eine Heilung möglich sein.

  • Operativ: Eine Heilung des kolorektalen Karzinoms ist meistens nur möglich, wenn sämtliche Tumoranteile mit Lymphknoten durch eine Operation entfernt werden können. Je nach Ausmass und Lokalisation des Karzinoms kann selten ein künstlicher Darmausgang notwendig werden, welcher in vielen Fällen nach Abheilung der OP wieder zurückverlegt werden kann.
  • Strahlentherapie: Vor und nach der Operation bei bestimmten Tumoren und Stadien
  • Chemotherapie: Im Anschluss an die Operation. Kommt auch bei Patienten mit fortgeschrittenem Tumor, der nicht mehr therapiert werden kann oder bei Patienten, welche eine Operation nicht mehr wünschen respektive eine solche aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist, in Frage.

Magengeschwür

Magengeschwür

Definition

Geschwüre sind Schleimhautdefekte im Magen- und Zwölffingerdarm. In leichten Fällen ist lediglich die oberste Schleimhautschicht beschädigt. In schwereren Fällen entsteht ein Defekt in der Magenwand, ein Magendurchbruch und akute Blutungen sind die Folge.

Diagnose eines Magengeschwürs

Ein Magengeschwür kann mithilfe folgender Untersuchungen diagnostiziert werden:

  • Magenspiegelung
  • Gewebeprobe (Biopsie) zum Ausschluss eines Magenkrebses
  • Nachweis von Helicobacter pylori in der Atemluft, im Blut oder einer Gewebeprobe

Behandlung eines Magengeschwürs

  • Medikamentöse Behandlung
  • Blutstillung mittels Endoskopie

Reflux

Refluxkrankheit

Definition

Die gastroösophageale Refluxkrankheit, kurz Refluxkrankheit, bezeichnet das krankhafte Zurückfliessen von saurem Magensaft in die Speiseröhre.

Symptome

In der Regel treten die Symptome eine halbe Stunde bis 3 Stunden nach dem Essen oder im Liegen auf. Je nach Ausprägung der Erkrankung sind die Symptome nur vorübergehend oder anhaltend.

  • Saures Aufstossen
  • Sodbrennen
  • Schmerzen hinter dem Brustbein oder im oberen Bauchbereich (Magenbrennen)

In seltenen Fällen können durch den aufstossenden Magensaft die Lunge und der Rachen gereizt werden. Als Folge können eine Lungenentzündung, chronischer Husten, Asthma, Heiserkeit, ein Fremdkörpergefühl im Hals oder Zahnschäden auftreten.

Diagnose der Refluxkrankheit

Ein Reflux kann mithilfe folgender Untersuchungen diagnostiziert werden:

Behandlung der Refluxkrankheit

  • Medikamentöse Behandlung
  • Anpassungen in der Ernährung

Divertikulitis

Divertikulitis

Definition

Divertikel sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut. Meistens verursachen Divertikel keine Beschwerden und werden nur zufällig entdeckt. Entzünden sie sich, spricht man von einer Divertikulitis. Divertikel können im gesamten Darmtrakt auftreten. Bevorzugt kommen sie im Bereich des linken Unterbauchs (im Dickdarm) vor.

Symptome

  • Bauchschmerzen, typischerweise im linken Unterbauch
  • Windabgang / Stuhlabgang, häufig gefolgt von einer Besserung der Schmerzen
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Blähungen
  • Bei schwereren Formen: Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl

Diagnose von Divertikulitis

Folgende Untersuchungsmethoden werden eingesetzt:

  • Ultraschall-Untersuchung des Bauchraums
  • Computertomographie (CT) 
  • Blutuntersuchung zur Erkennung der Entzündungszeichen

Behandlung von Divertikulitis

Eine Divertikulitis ist nicht harmlos. Wird sie nicht behandelt, kann sie zu einem Darmdurchbruch und zu einer Bauchfellentzündung führen.

  • Bei leichten Formen der Divertikulitis: Schonkost, vorübergehender Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel 
  • Bei schwereren Formen der Divertikulitis: Einnahme von Antibiotika, künstliche Ernährung 

Bei einer schweren Divertikulitis ist in der Regel ein Spitalaufenthalt notwendig. Beim Verdacht auf Darmdurchbruch oder Abzessbildung ist eine Operation nötig.

Morbus Crohn / Colitis ulcerosa

Morbus Crohn / Colitis ulcerosa

Definition

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch-entzündliche Erkrankungen des Darms. Bei Morbus Crohn kann der gesamte Verdauungstrakt betroffen sein: von der Mundhöhle bis zum Anus. Meist ist der Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm betroffen. Bei Colitis ulcerosa ist ausschliesslich der Dickdarm betroffen. Neben den Schleimhautzellen an der Oberfläche der Darmwand können auch die Schichten darunter betroffen sein. Sind weite Teile der Darmwand entzündet, kann es zu Verwachsungen, Verengungen und Fistelbildungen mit verschiedenen Komplikationen kommen.

Symptome

  • Wiederholte Durchfall- und Fieberschübe mit Bauchschmerzen
  • Krämpfe
  • Blut im Stuhl
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsschwankungen
  • Reduziertes Allgemeinbefinden

Diagnose von Morbus Crohn / Colitis ulcerosa

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können mithilfe folgender Untersuchungen diagnostiziert werden:

  • Darmspiegelung mit Gewebsentnahmen
  • Kapselendoskopie
  • Darmröntgenuntersuchung
  • Stuhlproben zum Nachweis von Bakterien und Ausschluss anderer Erkrankungen
  • Blutuntersuchungen zum Nachweis von Entzündungsvorgängen und Blutverlust (Anämie)

Behandlung von Morbus Crohn / Colitis ulcerosa

Allgemeine Massnahmen:

  • Ernährungsumstellung, um die Intervalle zwischen den Schüben zu verlängern und Beschwerden zu lindern
  • Medikamentöse Behandlung
  • Operativer Eingriff

Bei einem akutem Schub:

  • Bettruhe, insbesondere bei Fieber
  • Ballaststofffreie Kost 
  • Flüssigkeitsverlust muss ausgeglichen werden
  • Mangel an Nährstoffen, Vitaminen und Eisen vorbeugen

 

Mehr Informationen zu den Krankheitsbildern

Morbus Crohn
Colitis ulcerosa