"Wir Spitalinternisten übernehmen die Koordination und die gesamtheitliche Betreuung während des Spitalaufenthalts.", sagt Prof. Dr. med. Markus Béchir. Er organisiert zusammen mit seinem Team alle nötigen Untersuchungen und Behandlungen der Patienten und arbeitet eng mit den hausärztlichen Kollegen zusammen. Ziel ist es, dass die Patienten anschliessend von den Hausärzten mit allen wichtigen Informationen optimal weiterbetreut werden können.

Die zunehmend älteren Patienten mit 3–5 Erkrankungen an verschiedenen Organsystemen werden heutzutage meist auch von 3–5 Spezialisten betreut. Oft fehlt die übergeordnete Gesamtschau. Am ehesten nehmen Hausärzte diese Rolle wahr. Es ist jedoch sehr aufwendig, «aus der Ferne» solche Aktivitäten – oft an diversen Kliniken stattfindend – zu koordinieren. Wichtig ist deshalb, dass wir Spitalinternisten die Betreuung im Spital im Sinne der Hausärzte weiterführen und die Patienten anschliessend wieder übergeben können. Als Beispiel dient hier etwa die Herzchirurgie: Die Patienten treten in die Klinik ein und werden von uns Spitalinternisten engmaschig betreut, in Zusammenarbeit mit den Herzchirurgen und den Intensivmedizinern auf der Intensivstation. Dies ist in der Austrittsdokumentation ersichtlich, die wir Ihnen zustellen.

Die Stärken der Inneren Medizin im Spital richtig nutzen
Diese gesamtheitliche Betrachtung bringt grosse Vorteile: Einerseits wird der Verlust an Informationen reduziert. Denn jede Schnittstelle birgt die Gefahr von verlorenen Informationen. Zweitens können die Probleme der Patienten quasi neutral priorisiert werden, d.h., es wird anhand des Schweregrades, der Bedrohlichkeit und der Einschränkung festgelegt, welche Therapie zu welchem Zeitpunkt durchgeführt wird. Wenn z. B. bei einem Patienten mit einer Herzschwäche oder einer koronaren Herzerkrankung eine Hüftgelenksprothese geplant ist, werden wir zuerst den Kreislauf stabilisieren und die Herzerkrankung behandeln. Dies minimiert das perioperative Risiko.

Die verlängerten Arme und Augen der Hausärzte
Ganz wichtig erscheint uns die Zusammenarbeit mit den Hausärzten, wir sind quasi die verlängerten Arme und Augen unserer Hausarzt-Kollegen. Wir stehen zudem als Dienstleister unkompliziert zur Verfügung, wenn zum Beispiel eine intravenöse Infusion oder spezielle Untersuchungen wie eine Ergometrie in der Praxis nicht gut möglich sind. Wir sind gerne Ansprechpartner, und sei es nur für eine Zweitmeinung bei komplexen Patienten. Das Zentrum für Innere Medizin ist auch eine Ausbildungsstätte für Assistenzärzte und Studenten. Wir wollen den jungen Ärzten den gesamtheitlichen Ansatz weitergeben und die Innere Medizin als wichtigen Pfeiler in der modernen, fragmentierten Medizin stärken. Hier sehen wir einen wichtigen Beitrag auch über unsere Klinik hinaus.