Hirslanden Klinik St. Anna setzt neuen Meilenstein in der Tumortherapie
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Ab Herbst 2017 können Zentralschweizer Patienten mit einem Schilddrüsentumor oder mit einer Schilddrüsenüberfunktion in der neuen nuklearmedizinischen Station der Klinik St. Anna in Luzern behandelt werden.
Bisher mussten sie dafür zumeist nach Zürich, Basel oder Bern reisen. Damit baut die Klinik ihr Therapieangebot für Tumorpatienten weiter aus und festigt ihre Rolle als führendes Institut in der Schweiz im Bereich der Nuklearmedizin.
Mit dem Aufbau einer nuklearmedizinischen Therapiestation gelingt der Klinik St. Anna ein Meilenstein in der Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Zentralschweiz. Bisher mussten die Patienten für die Therapie mit radioaktivem Jod ausserkantonal versorgt werden. Bei der neuen Therapie geht es einerseits um die Behandlung von Überfunktionen der Schilddrüse und anderseits um Schilddrüsenkrebs. Diese sogenannte Radiojodtherapie verspricht ausserordentlich gute Heilungschancen – bei rund 80% der Patienten kann die Überfunktion beseitigt werden – ohne relevante Nebenwirkungen und Schmerzen. Bei Schilddrüsenkrebs reduziert die Radiojodtherapie die Rückfallrate und verbessert das Gesamtüberleben.
Präzise und ohne Nebenwirkungen
Bei der Radiojodtherapie wird radioaktives Jod (131J) als Kapsel zum Schlucken verabreicht. Dieses wird praktisch ausschliesslich von der Schilddrüse aufgenommen. Durch die lokale Bestrahlung der Schilddrüsenzellen werden diese zerstört und die bestehende Überfunktion beseitigt. Die Strahlenbe-lastungen an anderen Organen sind so gering, dass diese vernachlässigt werden können. Bei den bösartigen Schilddrüsenerkrankungen beseitigt das radioaktive Jod nach erfolgter operativer Entfernung zuverlässig eventuelle Schilddrüsenreste und senkt damit das Rückfallsrisiko.
Dr. med. Udo Schirp, Stv. Chefarzt des Instituts für Radiologie und Nuklearmedizin in der Klinik St. Anna, sagt dazu: „Wir sehen in der Therapie mit radioaktiven Substanzen ein grosses Potenzial. Die meist spezifische rezeptorvermittelte Wirkung lässt eine hochwirksame Therapie sehr schonend für den Patienten zu, ohne dass unnötig gesundes Gewebe beeinträchtigt wird.“
Ab Herbst 2017 können Zentralschweizer Patientinnen und Patienten in der neuen nuklearmedizinischen Station der Klinik St. Anna behandelt werden. Designierter Leiter der Station per 1. Juni 2017 ist PD Dr. med. Janusch Peter Blautzik, der heute in der Nuklearmedizin an der Ludwig-Maximillians-Universität in München tätig ist und seit Jahren mit nuklearmedizinischen Therapien erfolgreich Tumorpatienten behandelt.
Klinik St. Anna erneut als Vorreiterin
Mit der Eröffnung der Radiotherapie-Station im Herbst 2017 setzt die Klinik St. Anna erneut einen Meilenstein in der Zentralschweiz. Bereits 2014 konnte sie als Erste in der Zentralschweiz die sogenannte selektive interne Radioembolisation (SIRT) zur gezielten Behandlung von Lebertumoren mit radioaktiven Substanzen erfolgreich etablieren. Mit der neuen Station baut die Klinik St. Anna ihre Kompetenz und ihr Behandlungsangebot im nuklearmedizinischen Bereich weiter aus. Mit dem zunehmendem Verständnis der meist komplexen Tumorbiologie können so auch neue Substanzen erforscht und in Kombination mit Radioaktivität effizient und gezielt gegen die Tumore eingesetzt werden. Einem weiteren Ausbau des heutigen Behandlungsangebots mit hochspezialisierten und innovativen Radionuklidtherapien insbesondere bei Tumorpatienten (Schilddrüse, Prostata, neuroendokrine Tumore) steht damit nichts im Weg.
Die traditionsreiche und hoch spezialisierte Klinik St. Anna ist das wichtigste private Akutspital der Zentralschweiz sowie die Adresse für gehobene Betreuungsansprüche. Die Klinik ist an erstklassiger Lage in Luzern gelegen, mit herrlicher Aussicht auf die Alpen und den Vierwaldstättersee. Die 226 Klinik- und Belegärzte arbeiten interdisziplinär und vernetzt in über 30 Kompetenzzentren und decken insge-samt 40 Fachgebiete ab. Die Klinik beschäftigt über 900 Mitarbeitende.
Die Privatklinikgruppe Hirslanden umfasst 16 Kliniken, viele davon mit einem ambulanten Chirurgiezentrum und einer Notfallstation, und betreibt 4 ambulante Praxiszentren sowie 14 Radiologie- und 4 Radiotherapieinstitute. Sie ist damit das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz.