Seit 2018 arbeitet Dr. med. Ulrich Kallenbach als Belegarzt an der Hirslanden Klinik Aarau. Seine Praxis Schmerzmedizin Aarau, die er zusammen mit Dr. med. M. Stepniewski führt, ist Teil des Wirbelsäulen- und Schmerzzentrums der Klinik. Als Facharzt für Anästhesiologie mit Schwerpunkt in der interventionellen Schmerztherapie betreut Dr. Kallenbach Patientinnen und Patienten, die unter akuten oder chronischen Schmerzen leiden. Die interventionelle Schmerztherapie bedient sich lokaler Injektionstechniken und wird dann eingesetzt, wenn Betroffene trotz Medikation und anderen schmerzlindernden Massnahmen weiter unter Schmerzen leiden. In der Home-Story erzählt er, wie ihn sein beruflicher Weg nach Aarau geführt hat und wofür er sich in seiner Freizeit begeistert.

"Während meines Medizinstudiums war ich fasziniert von den Büchern des britisch-amerikanischen Neurologen Oliver Sacks. Er beschrieb darin die Krankheitsbilder seiner Patienten wissenschaftlich fundiert und zugleich feinfühlig. Für mich stand damals fest: So ähnlich möchte ich auch arbeiten! Durch mein Interesse für die Physiologie und Funktionsweise des Gehirns entschied ich mich für eine Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Hirnforschung. Dort durfte ich in einem interdisziplinären und internationalen Team mitarbeiten. Insgesamt war ich 10 Jahre lang in der neurophysiologischen Grundlagenforschung an Mechanismen der Wahrnehmung tätig. Daneben absolvierte ich meine Facharztausbildung in der Anästhesiologie am Universitätsklinikum in Frankfurt am Main.

Verbundenheit mit Spanien

2006 war es Zeit für mich, ein neues Kapitel aufzuschlagen: Nach vielen Jahren in der universitären Medizin entschloss ich mich, die akademische Karriere an den Nagel zu hängen und stattdessen ein ambulantes Operationszentrum in Spanien zu gründen. Zu dem Land habe ich eine besondere Beziehung: Meine Eltern waren während meiner Jugend nach Andalusien ausgewandert und ich dadurch teilweise dort aufgewachsen. Zudem ist meine Frau Spanierin, zu Hause sprechen wir Spanisch. Der Traum endete jedoch in einem zermürbenden Kampf mit der iberischen Bürokratie. Nach 2 Jahren war es Zeit für eine neue Perspektive. So verschlug es uns schliesslich durch ein gutes Stellenangebot in die Schweiz.

Patienten in 16 Kantonen anästhesiert

Nach dem Motto 'Heute Basel, morgen Visp, übermorgen Lugano' arbeitete ich zunächst knapp 4 Jahre lang als ambulanter Anästhesist in zahlreichen Praxen und kleinen Spitälern. Wenn ich richtig zähle, habe ich in dieser Zeit Patientinnen und Patienten in 16 Kantonen anästhesiert und bin dafür rund 200 000 Kilometer auf Schweizer Strassen und Schienen unterwegs gewesen. Dabei habe ich meine neue Wahlheimat recht gut kennengelernt.

Faszination für interventionelle Schmerztherapie

Schliesslich wechselte ich 2012 an das Schweizer Paraplegiker-Zentrum nach Nottwil. Dort hatte ich das grosse Glück, mit Prof. Dr. M. Sluijter einen echten europäischen Pionier der interventionellen Schmerztherapie als Lehrmeister zu finden. Neben der Schmerzmedizin war ich in Nottwil als Anästhesist bei grossen Wirbelsäulen-Operationen tätig. Ausserdem konnte ich berufsbegleitend einen zweijährigen Lehrgang in interdisziplinärer Schmerzmedizin an der Universität Wien besuchen. Spätestens dieses Studium zeigte mir, dass ich mit der Schmerzmedizin den Fachbereich gefunden hatte, dem ich mich mit Leidenschaft widmen möchte.

Eigene Praxis in Aarau

Den Plan, in einer eigenen Praxis zu arbeiten, hatte ich nie ganz aus den Augen verloren. Wie der Zufall es wollte, lernte ich 2017 Dr. med. Maciej Stepniewski kennen, der schon lange hier in Aarau als Schmerzmediziner tätig ist und mit dem ich mich auf Anhieb prima verstand. Seit April 2018 arbeiten wir nun gemeinsam. Durch meine Erfahrungen kann ich ein breites Spektrum interventioneller diagnostischer und therapeutischer Verfahren anbieten. Ausserdem schätze ich es sehr, meine Patientinnen und Patienten über einen längeren Zeitraum zu begleiten als lediglich während ihrer Operation, wie es als Anästhesist üblich ist.

Neben meinem erfüllenden Job geniesse ich zu Hause in Wauwil (LU) die ländliche Idylle und den herrlichen Ausblick in die Alpen. Die Pendelei nach Aarau nehme ich dafür gerne in Kauf. Daneben liebe ich die Unterwasserwelt. Eine meiner Leidenschaften ist das Betauchen tropischer Korallenriffe, die ich auch gerne fotografiere (zur Fotosammlung). Ausserdem bin ich ein grosser Hundefreund und schliesse mich dem deutschen Komiker Loriot an, der einmal sagte: 'Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos'."

Dr. med. Ulrich Kallenbach mit Hund Lobo
Siesta in der Hängematte: Dr. med. Ulrich Kallenbach mit seinem Mischlingshund Lobo
Dr. med. Ulrich Kallenbach als Unterwasserfotograf