Eingeweidebrüche, auch Hernien genannt, sind Vorwölbungen des Bauchfells durch Schwachstellen in der Bauchwand. In diesen Vorwölbungen, auch als Bruchsack bezeichnet, können sich Teile des Darms oder Magens befinden. Meistens bildet sich eine Wölbung, die von aussen sichtbar ist.

Eingeweidebrüche können überall in der Bauchwand auftreten. Die häufigsten Formen sind:

  • Leistenbruch: häufigste Hernie, die vorwiegend bei Männern auftritt
  • Schenkelbruch: entsteht am Oberschenkel unterhalb des Leistenbands und betrifft meist Frauen
  • Narbenbruch: entsteht im Bereich einer Operationsnarbe, wodurch die Bauchwand geschwächt ist
  • Bauchnabelbruch: entsteht im Bereich des Bauchnabels und betrifft vorwiegend Säuglinge und übergewichtige Erwachsene

Bauchzentrum Mittelland

Hirslanden Klinik Aarau
Rain 34 5000 Aarau

Symptome

  • Vorwölbung: Die meisten Hernien sind als Vorwölbung zu tasten oder zu sehen. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Besonders bei stark ausgeprägtem Fettgewebe ist es schwierig, einen Eingeweidebruch zu erkennen. 
  • Manche Hernien führen zu Schmerzen, Brennen, Druckgefühl oder Ziehen an der betroffenen Stelle, besonders bei körperlicher Belastung. Dies trifft jedoch nur auf einen Teil der Hernien zu. Manche Betroffene haben nur Beschwerden, wenn sie die Bauchmuskeln stark anspannen. Andere leiden unter keinerlei Beschwerden.
  • Verdauungsbeschwerden, wenn der Darm im Bereich des Bruchs eingeengt wird.

Wenn sich Darmteile im Bruchsack befinden, kann es zu einer Einklemmung des Darms kommen. Diese sind sehr schmerzhaft und müssen operiert werden, weil es sonst zu einer Schädigung des eingeklemmten Darms kommt.

Ursachen

Folgende Risikofaktoren können zu einem Eingeweidebruch führen:

  • angeborene Bindegewebeschwäche
  • Übergewicht und Druckerhöhung im Bauchraum, z. B. bei chronischer Verstopfung mit starkem Pressen während des Stuhlgangs oder chronischem Husten
  • Schwangerschaft, während der das Risiko für eine Leistenhernie und Femoralhernie erhöht ist

Diagnose

Oft führt schon die Krankheitsgeschichte und die körperliche Untersuchung der Patientin bzw. des Patienten zur Diagnose. Husten oder Pressen führt meist dazu, dass die Hernie heraustritt und tastbar wird. Häufig wird zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, bei welcher der Bruch zu erkennen ist.

Therapie

Die Behandlung richtet sich nach den Beschwerden und dem Ausmass des Eingeweidebruchs.

  • Bei eingeklemmten Hernien und solchen, bei denen die Gefahr einer Einklemmung besteht, erfolgt in der Regel eine Operation. Bei dem Eingriff wird der Bruchsack zurückgeschoben oder entfernt und die Lücke in der Bauchwand mit einer Naht verschlossen.
  • Wenn nur leichte Beschwerden bestehen und das Komplikationsrisiko gering ist, kann mit der Operation zugewartet werden. Das Heben von schweren Lasten oder starkes Pressen beim Stuhlgang sollte vermieden werden, um den Bruch nicht zu verschlimmern.