In der Hirslanden Klinik Aarau werden besondere Talente gefördert. Hin und wieder lassen sich solche bereits früh erkennen. So war dies auch bei Patricia Sibylle Keller, Lernende Köchin, der Fall. Als Dank für ihren Einsatz bereits während der Ausbildung hat ihr Vorgesetzter Patricia ein besonderes Praktikum ermöglicht: Im 5-Sterne-Hotel "The Omnia" in Zermatt konnte sie während 2 Wochen Einblick in Hotellerie auf Spitzenniveau gewinnen. Doch lies selbst, wie Patricia dies erlebt hat.
"Wow. Wo soll ich bloss anfangen? Es war eine Erfahrung, die ich nicht so schnell vergessen werde. Was ich erleben durfte, ist absolut atemberaubend. Ich kam an und war allein vom Hoteleingang so überwältigt. Wer kann schon sagen, dass man durch einen Berg ins Hotel kommt. Tja: die Leute im Omnia.
Die Atmosphäre ist absolut Hammer und ich wurde sofort herzlich empfangen. Es hat mich etwas in Verlegenheit gebracht, denn jeder wusste, wer ich bin und was ich dort mache. Ich fühlte mich etwas fremd und war total schüchtern. Die Atmosphäre im ganzen Hotel ist überaus familiär, was in einem 5-Sterne-Hotel wahrscheinlich nicht üblich ist, sowohl das Personal untereinander, aber auch gegenüber den Gästen. Und ich durfte 2 Wochen lang ein Teil davon sein!
Auch in der Küche wurde ich sehr gut aufgenommen. Als ich in die Küche gekommen bin, habe ich mich gefragt, wo um Himmelswillen sie die Vorbereitungen ihrer Arbeit machen. Die Küche ist unglaublich klein. Sehr speziell finde ich, dass sie 2 Kühlhäuser haben: Eins in der Küche und das andere einen Stock tiefer. Genau dasselbe mit den Tiefkühlern. Das Trockenlager für Reis, Mehl etc. (der Fachbegriff dafür ist Economat) befindet sich ebenfalls im Untergeschoss, jedoch ist hier keines auf Ebene der Küche. Es ist mir auch nach 2 Wochen noch ein Rätsel, wie das funktionieren kann.
Es sind generell ganz andere Dimensionen als bei uns. Allein, dass sie am Abend etwas 40 bis 50 Essen schicken. Am Mittag ist das Restaurant nicht geöffnet, jedoch die Terrasse. Daher hat man den ganzen Morgen, Mittag und Nachmittag Zeit zum Produzieren und Vorbereiten. Das braucht man auch, denn es gibt fast nichts, was im Omnia nicht selbst- und hausgemacht ist. Sei es von Pasta über Pürrees bis hin zu Burger, dessen Fleisch sie selbst durch den Fleischwolf drehen.
Es war natürlich schwierig, mich voll einzusetzen, da ich nicht wusste wie "der Hase" läuft. Die Crew hat mich aber recht viel machen lassen. Zum Beispiel in der Produktion: Burger machen und formen, Gnocchi produzieren und vor allem Gemüse schneiden. Auch die Vakuumiermaschine und ich sind in diesen 2 Wochen sehr enge Freunde geworden. Da sie alles frisch zubereiten und die Lebensmittel trotzdem möglichst lange haltbar sein sollten, wird fast alles vakuumiert und pasteurisiert.
Bisher hatte ich noch nie das Bedürfnis, mir eine Pinzette zum Anrichten zu besorgen. Doch im "The Omnia" braucht es sie fast zwingend. So viel Feingefühl bekommt man wahrscheinlich nur mit einer Pinzette hin. Und wenn man sich die Teller anschaut, lohnt es sich auf jeden Fall.
Ich fand es ziemlich lustig, als mich einer der Köche fragte, was ich genau noch machen möchte, weil ich ja nicht wirklich viel lernen könne. Für sie muss es so ausgesehen haben, dass sie mir nicht viel beibringen können. Ich sehe das ganz anders! Ich habe in diesen zwei Wochen so viel gesehen, auch Kleinigkeiten, die ich mir gar nicht vorstellen konnte. So komisch es auch klingen mag, aber auch nur vom Danebenstehen habe ich Sachen gesehen und gelernt. Ich gebe mir Mühe, soweit es möglich ist, das auch bei uns in der Küche umzusetzen.
Es waren zwei wunderschöne Wochen, die ich an einem Ort arbeiten durfte, an dem andere Leute sehr, sehr teuer Ferien machen. Ich möchte mich für diese Zeit und die Chance ganz herzlich bedanken.»