Wir setzen alle modernen Anästhesieverfahren ein. Welches Verfahren sich speziell für Sie eignet, wird Ihr Anästhesiearzt bei der Vorbesprechung mit Ihnen gemeinsam festlegen. Sie finden hier eine Übersicht der gängigsten Anästhesieformen.

Vollnarkose

Allgemeinanästhesie (Vollnarkose)

Durch die Allgemeinanästhesie werden Schmerzempfindungen und Bewusstsein mit verschiedenen Medikamenten ausgeschaltet. Sie befinden sich von Anfang bis zum Ende der Narkose in einem schlafähnlichen Zustand. Oft muss künstlich beatmet werden, wovon Sie aber nichts spüren werden. Schon während der Allgemeinanästhesie werden wir Ihnen Schmerzmittel verabreichen, damit Sie möglichst schmerzfrei aus der Narkose erwachen.

Nebenwirkungen

Nach der Narkose können vorübergehende Störungen des Allgemeinbefindens auftreten, die üblicherweise rasch wieder verschwinden. Hierzu zählen vor allem Übelkeit und Erbrechen sowie erkältungsähnliche Beschwerden im Hals mit Schluckbeschwerden und Heiserkeit. Gelegentlich kann es zu Zahnschäden kommen. Ebenso können Kältegefühl und Kältezittern oder Schwierigkeiten beim Wasserlösen auftreten. Solche Probleme werden umgehend mit geeigneten Massnahmen behandelt.

Aufklärungsfilm für Patienten

Regionalanästhesie

Spinal- und Periduralanästhesie

Ein Lokalanästhetikum (Mittel zur örtlichen Betäubung) wird entweder in das Nervenwasser, welches das Rückenmark umgibt (Spinalanästhesie) oder in den Spalt zwischen Rückenmarkshülle und Wirbelkanal (Epidural- oder Periduralanästhesie) gespritzt. Nach der Injektion werden Sie zunächst ein Wärmegefühl empfinden, gefolgt von Gefühllosigkeit. Leider lässt es sich nicht vermeiden, dass die anästhesierte Körperregion während der Betäubung auch nicht bewegt werden kann.

Als Nebenwirkung können Blutdruckabfall, Kopfschmerzen und Schwierigkeiten beim Wasserlösen auftreten. Sehr selten sind allergische Reaktionen oder Nervenschäden.

Geburtshilfe und Regionalanästhesie

Die Wehenschmerzen unter der Geburt sind individuell sehr unterschiedlich. In der Geburtshilfe streben wir weitgehende Schmerzlinderung bei noch erhaltener Fähigkeit zur aktiven Mitarbeit der Frau beim Geburtsvorgang an. Durch eine Spinal- oder Periduralanästhesie können starke Geburtsschmerzen beseitigt werden, ohne dass eine Lähmung der Muskulatur im Bauch- und Beckenbereich eintritt. Dabei wird ein Mittel zur örtlichen Betäubung (Lokalanästhetikum) in niedriger Konzentration, meist in Kombination mit geringen Mengen von Opiaten verabreicht. Die Gebärende kann die Wehen als Druck wahrnehmen und weiterhin aktiv den Geburtsvorgang bestimmen und bei geringen Schmerzen ihr Kind zur Welt bringen.

Nebenwirkungen

Blutdruckabfall, Kopfschmerzen. Schwere Zwischenfälle wie allergische Reaktionen oder bleibende Nervenschäden sind sehr selten.

Aufklärungsfilm für Patienten

Leitungsanästhesie

Periphere Leitungsanästhesie

Das sind Blockaden einzelner oder mehrerer Nerven mit einem Lokalanästhetikum, z. B. die Blockade der für den Arm und die Hand zuständigen Nerven in der Achselhöhle (axillärer Plexusblock) oder unter dem Schlüsselbein (infraclaviculäre Plexusblockade).

Ebenso können Nervenstämme des Beines im Leistenbereich (Femoralisblock) oder im Gesässbereich blockiert werden. Um die richtigen Nerven zu identifizieren wird meist ein Ultraschallgerät und ein Nervenreizgerät (Nervenstimulator) verwendet, das mit einem geringen Stromimpuls den Nerven stimuliert: Durch Zucken der entsprechenden Muskelgruppen kann der Anästhesist die richtigen Nerven identifizieren und das Medikament zur Betäubung in der Nähe dieser Nerven injizieren.

Für längere Eingriffe oder für eine anschliessende Schmerztherapie können durch einen Katheter wiederholt Medikamente verabreicht werden.

Nebenwirkungen

Versehentliche Arterien- oder Venenpunktion, versehentliche Punktion der Lunge (infraclaviculäre Plexusblockade), allergische Reaktionen