Bei Patienten, die unter einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz leiden, beispielsweise nach einem oder mehreren schweren Herzinfarkten, kann es sein, dass die rechte und linke Herzkammer nicht mehr synchron (zeitgleich) arbeiten. Durch die Vergrösserung des geschwächten Herzmuskels kommt es bei etwa jedem dritten Patienten zu einem sogenannten Schenkelblockbild, einer Verzögerung der elektrischen Erregungsleitung durch die beiden Hauptkammern. Folge dieses Schenkelblocks ist eine fehlende Gleichzeitigkeit der Herzaktion von linker und rechter Hauptkammer, eine sogenannte Dyssynchronie. Dadurch, dass die rechte und linke Herzhälfte nicht mehr synchron (gleichzeitig) schlagen, geht zusätzlich Pumpkraft des Herzens verloren. Patienten, die eine solche Form der Herzinsuffizienz mit zusätzlicher Dyssynchronie aufweisen, können von einem speziellen Herzschrittmacher profitieren. Dieser korrigiert die Reizleitungsstörung indem er, ähnlich einem Herzschrittmacher, beide Herzkammern gleichzeitig stimuliert, so dass diese wieder synchron schlagen. Dies wird als kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) bezeichnet. Durch diese Methode kann die Pumpfunktion des Herzes wiederum verbessert werden.

Der biventrikuläre Herzschrittmacher kann in Lokalanästhesie mit zusätzlichen Medikamenten zur Entspannung und Schmerzlinderung oder meistens in Allgemeinnarkose implantiert werden. Die Vorgehensweise verläuft analog der Implantation eines Herzschrittmachers. Ein Hautschnitt erfolgt unterhalb des linken Schlüsselbeins. Die erste Elektrode wird durch die Vene unter dem Schlüsselbein eingeführt und unter steter Röntgenkontrolle in die rechte Hauptkammer (Ventrikel) vorgeschoben. Die zweite Elektrode wird in eine Vene an der Oberfläche der linken Hauptkammer gelegt und die dritte Sonde wird in der rechten Vorkammer platziert. Danach wird geprüft, ob die Sonden die elektrischen Signale vom Inneren der Herzhöhlen korrekt wiedergeben. Der Impulsgenerator kann nun an die Elektroden angeschlossen und unter die Haut oder unter den Brustmuskel eingelegt werden. Das Gerät löst nun die elektrischen Impulse in beiden Hauptkammern gleichzeitig aus, womit die beiden Ventrikel wieder synchron arbeiten.

Da bei Patienten mit einer fortgeschrittenen Herzmuskelschwäche ein vielfach erhöhtes Risiko für eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung besteht, wird der biventrikuläre Herzschrittmacher häufig mit einem Defibrillator kombiniert.