Bei einem Herzinfarkt sterben niemals alle Zellen des betroffenen Areals ab. Überlebende Zellen sind häufig geschädigt und können lebensbedrohliche Rhythmusstörungen hervorrufen. Eine Ablation kann diese gezielt mittels Abgabe von Hochfrequenzstrom abtöten. Diese Methode ist häufig effektiver als die Dauerbehandlung mit Rhythmusmedikamenten, welche auch für die Prognose meistens negative Effekte haben. Ist die Pumpfunktion des Herzens eingeschränkt (Auswurffraktion unter 35%), so ist neben der Ablation auch ein implantierbarer Defibrillator (ICD) nötig, um die Prognose zu verbessern.

Die Radiofrequenzablation von Kammertachykardien hat dann das Ziel, Rhythmusstörungen mit Stromstössen durch den Defibrillator zu vermeiden. Die Technik der Ablation besteht darin, abnormale Potentiale aus Herzmuskelzellen, die innerhalb der Narbe elektrisch aktiv blieben, zu eliminieren (LAVA = lokale abnorme ventrikuläre Aktivität). Durch Beseitigung dieser abnormen Potentiale mit einem Ablationskatheter können wir diese elektrischen Leitungsbahnen, welche die Kammertachykardien verursachen, beseitigen. Diese neue Strategie ist eine wirkliche Revolution in der Elektrophysiologie, weil man im stabilen Sinusrhythmus die ganze Narbe behandeln kann. Das heisst, auch potentielle neue Kammertachykardien können verhindert werden. Durch die Vermeidung zukünftiger Rhythmusstörungen wird die Erfolgsrate der Kammertachykardie-Ablation stark verbessert und erreicht 80% und mehr in geübten Händen, trotz grosser Infarktnarbe bei Herzinsuffizienz.

Extrasystolen kommen auch bei gesunden Herzen vor und rühren von einzelnen abnormen Herzzellen her. Jeder Mensch hat etwa 50‘000 bis 100‘000 Herzschläge im Tag. Wenn davon über 10-20% Extrasystolen sind, ist eine Ablation sinnvoll. Die Ablation kann den Fokus dauerhaft eliminieren, während Medikamente ihn nur vorübergehend unterdrücken.