Rhythmusstörungen finden sich bei vielen Herzkrankheiten nach Herzinfarkt, bei Herzklappenfehler, bei langjähriger Bluthochdruckerkrankung, bei einer Herzmuskelentzündung oder bei Herzmuskelerkrankungen verschiedener Ursachen. Rhythmusstörungen können sich als zu schneller Herzschlag, auch Tachykardie genannt, äussern. Wenn der Ausgangspunkt des schnellen Rhythmus in einer der Herzkammern liegt, ist dies eindeutig krankhaft. Diese als Kammertachykardie bezeichnete Störung hat meist eine Herzfrequenz von 160 bis 240 Schlägen pro Minute. Bei diesen schnellen Frequenzen kann das Herz seine Funktion als Pumpe nicht mehr angemessen wahrnehmen. Eine Kammertachykardie kann in einen noch schnelleren, völlig unkoordinierten Rhythmus übergehen: Eine solche Störung, die als Kammerflimmern bezeichnet wird, kann zu einem Herzstillstand führen und eventuell tödlich verlaufen. Die Betroffenen verlieren meist nach wenigen Sekunden das Bewusstsein und können nur durch Herzmassage, also durch rasches Eingreifen einer Notfall-Equipe gerettet werden, wenn diese mit einem speziellen Gerät (Defibrillator) einen elektrischen Stromstoss abgeben und damit das Kammerflimmern unterbrechen.

Der implantierbare Cardioverter Defibrillator (ICD) hat dieselbe Funktion wie das extern verwendete Gerät. Der ICD überwacht kontinuierlich den Herzrhythmus. Wenn es zu einer anhaltenden Kammertachykardie kommt, kann der ICD diese in den meisten Fällen durch gezielte kleine Impulse (Überstimulation) beenden, ohne dass der Patient etwas merkt. Falls die Kammertachykardie zu schnell ist oder tatsächlich Kammerflimmern auftritt, kann der ICD dies mit einem Stromstoss von höherer Energie (Defibrillation) beenden. Nach dem Stromstoss findet das Herz zum normalen Rhythmus zurück. Zusätzlich ist in den ICD ein Schrittmacher eingebaut, der das Herz nach einem Elektroschock bei Bedarf solange stimuliert, bis es wieder seinen eigenen Rhythmus gefunden hat.

Der interne Defibrillator besteht aus einem Titangehäuse mit der Batterie als Energiequelle und einer komplexen Elektronik sowie aus einem dazugehörigen Elektrodensystem.