Sie haben sich beim Sport das Knie verdreht oder verspüren beim Lauftraining Schmerzen in der Achillessehne? Dann sind Sie in der Sportmedizin genau richtig.

Die Sportmedizin befasst sich mit der Prävention, der Therapie und der Rehabilitation von Verletzungen und Erkrankungen, die in Zusammenhang mit körperlicher Aktivität stehen. Sie fördert die körperliche Gesundheit und die Leistungsfähigkeit und erhöht dadurch die Lebensqualität. Sie richtet sich an bewegungsaktive Personen jeglichen Alters, von Breiten- bis zu Spitzensportlern, und setzt sich ein für einen Sport ohne Doping und leistungssteigernde Medikamente.

Patientinnen und Patienten kommen meist aus zwei Gründen in die Sportmedizin: entweder nach einem Unfall, in dem z. B. das Knie oder das Sprunggelenk verdreht wurde, oder wegen Beschwerden im Zusammenhang mit einer Erkrankung, die aufgrund einer Fehl- oder Überbelastung entstanden ist, z. B. eine Achillessehnenentzündung.

Fundierte Diagnose

Am Anfang jeder Therapie steht auch in der Sportmedizin eine fundierte Diagnose. Diese beginnt mit der genauen Befragung über die Entstehung der Beschwerden am Bewegungsapparat. Wann treten die Beschwerden auf?

Schmerzen bei Rennen
Abb. 1
Eine Achillessehnenentzündung ist die Folge einer Fehl- oder Überlastung
der Achillessehne.

Nur beim Sport oder auch im Alltag? Wo genau sind die Schmerzen lokalisiert? Kommt es zu Schwellungen oder anderen Symptomen? Bei einem Unfall ist zusätzlich der genaue Unfallmechanismus von Interesse. Bei einer Erkrankung wie der Achillessehnenentzündung stellen sich Fragen nach einem veränderten Trainingsverhalten mit intensiverem Training, neuem Schuhwerk oder neuer Trainingsstrecke. Hier können verschiedene Ursachen, einzeln oder in Kombination, die Beschwerden hervorrufen. Die Erhebung der möglichen Ursachen für die Beschwerden ist meist komplexer als bei einem Unfall.

Bei der anschliessenden manuellen Untersuchung verschafft man sich einen Überblick über die Funktion der betroffenen Struktur. Am Beispiel des Kniegelenkes wären die wichtigsten zu erhebenden Befunde: Besteht eine Schwellung, wie ist der Bewegungsumfang, wie ist die Stabilität, liegen Zeichen für eine Meniskusverletzung vor?

Bei Beschwerden wie der schmerzhaften Achillessehne, die ohne eigentliches Ereignis auftreten, können die Ursachen vielfältig sein und sich auch gegenseitig beeinflussen. Dazu verfügt die Sportärztin oder der Sportarzt über ein breites Wissen der sportartspezifischen Risikofaktoren, mit welchem sich die möglichen Diagnosen bereits eingrenzen lassen. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit im konkreten Fall auf verschiedene Faktoren wie auf die Fussform, das Gangbild, das Abrollverhalten, Muskelverkürzungen und Muskelschwächen sowie auf Fehlfunktionen der benachbarten Gelenke.

Hat man schliesslich eine Verdachtsdiagnose auf eine Verletzung oder Erkrankung gestellt, gilt es, sie mit den geeigneten apparativen Untersuchungsmethoden, die alle ihre Vor- und Nachteile haben, zu erhärten. Dazu gehören unter anderem Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomografie (MRI).

Individuelle Therapie

Liegt die Diagnose vor, ist es wichtig, die richtige Therapie einzuleiten. Diese ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. So muss etwa am Knie nicht jedes gerissene Kreuzband operiert werden. Hier richtet sich die Therapie nach den Bedürfnissen der Patientin oder des Patienten, abhängig vom Aktivitätsniveau ebenso wie von der Sportart. Zu berücksichtigen sind zudem allfällige Begleitverletzungen.

Bei der schmerzhaften Achillessehne zielt die Therapie darauf ab, einerseits die entzündete Sehne selbst anzugehen, andererseits aber natürlich auch die diagnostizierten Fehlfunktionen der angrenzenden Muskeln und Gelenke zu therapieren.

Knie Untersuchung
Abb. 2
Mit der manuellen Untersuchung verschafft sich der Arzt einen Überblick über die Funktion der betroffenen Struktur.

Die Behandlung von sportbedingten Verletzungen und Erkrankungen umfasst ein breites Spektrum an Methoden, darunter konservative Behandlungen wie Physiotherapie und medikamentöse Therapien sowie invasive Massnahmen wie Operationen.

Zu den individuellen Bedürfnissen, auf die eine Therapie abzustimmen ist, zählt auch das Niveau, auf dem jemand Sport treibt. Spitzensportlerinnen und -sportler stehen zum Beispiel unter Zeitdruck wegen der anstehenden Wettkämpfe. Die gewählte Therapie kann sich daher von derjenigen für eine Person aus dem Breitensport unterscheiden. In beiden Fällen gilt es die richtige Kombination aus medikamentöser und rehabilitativer Therapie, etwa aus der Physiotherapie, zu kombinieren.

Muss eine Verletzung operiert werden, ist es für eine optimale Versorgung essentiell, dass die geeignete Spezialistin oder der geeignete Spezialist für das betroffene Gelenk gewählt wird. Sportmedizinerinnen und Sportmediziner verfügen über ein breites Netzwerk, um die individuell beste Lösung für das jeweilige Problem zu finden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sportmedizin allen offensteht, unabhängig vom Alter und vom sportlichen Niveau, ob Sie erst mit Sport beginnen wollen oder schon sehr erfahren sind. Sie befasst sich mit allen Aspekten rund um sportbedingte Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates oder anderer Organsysteme. Oft sind an der Abklärung und der Therapie mehrere Fachdisziplinen beteiligt. Alle diese fachübergreifenden Massnahmen kann eine erfahrene Fachperson aus der Sportmedizin koordinieren, damit Sie kompetent und optimal vorbereitet so schnell wie möglich zurück zum Sport geführt werden.

Ortho Clinic - Orthopädie und Sportmedizin in Zürich

In der Praxis in Zürich Wollishofen werden Personen mit Verletzungen und Krankheiten am Bewegungsapparat betreut. Dies umfasst Diagnose und Behandlung von Schulter, Ellbogen, Hüfte, Knie und Fuss. Im Speziellen bietet das Zentrum die Sportmedizin und die Kinderorthopädie an. Jeder der sechs Fachärzte der Ortho Clinic ist auf einen Bereich des Bewegungsapparats spezialisiert und verfügt über jahrelange Erfahrung in seiner Kernkompetenz.

Ein abgestimmtes Zusammenspiel vieler Fachgebiete

In der Sportmedizin arbeiten verschiedene Fachdisziplinen zusammen, um eine umfassende Versorgung von Sportlerinnen und Sportlern jeder Leistungsstufe zu gewährleisten und die sportliche Leistung zu optimieren.

In der Orthopädischen Chirurgie werden Verletzungen und Erkrankungen am Bewegungsapparat behandelt, die den grössten Teil der Sportmedizin ausmachen. Darunter fallen Verletzungen wie Bänder- und Sehnenzerrungen, Muskelrisse und Knochenbrüche.

In der Physiotherapie werden aktive und passive Massnahmen kombiniert. In einer ersten Phase geht man die Schmerzen an. Danach gilt es zu analysieren, wo sich Defizite z. B. bezüglich Kraft, Beweglichkeit und Geschicklichkeit gebildet haben. Diese werden dann mit gezielten Übungen behandelt, um das Zusammenspiel von Muskeln und Gelenken wiederherzustellen.

In der Kardiologie werden Herzerkrankungen wie Rhythmusstörungen und Herzmuskelerkrankungen mittels EKG und Herzultraschall abgeklärt, da sie beim Sport gefährlich werden könnten.

Leistungsmindernde Erkrankungen aus dem Bereich der Lunge, wie z. B. das Belastungsasthma, werden in der Pneumologie therapiert.

In die Disziplin der Allgemeinen Inneren Medizin fallen u.a. die Abklärung und die Therapie von Mangelerscheinungen wie z. B. dem Eisenmangel und vielen anderen wichtigen Krankheitsbildern.

Je nach Art der Verletzung oder der Erkrankung können weitere Fachrichtungen Teil der sportmedizinischen Behandlung werden.