© Fotos von Philipp Hitz
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Peter Wüthrich (* 1962)
Adjektive V, 1996
Antiquarische Bücher

Standort: W3

„Antiquarische Bücher“ – die beiden Wörter lösen angesichts des perfekten Erscheinungsbildes der Wandinstallation Ungläubigkeit aus. Dem Reflex des Berührens folgt stets die Frage: Sind es tatsächlich Bücher oder nur Hüllen oder Attrappen? Es sind Bücher. Mit zwei Stahlstiften an der Wand gehaltene, leinengebundene Bücher, von Peter Wüthrich gesucht und gefunden in Antiquariaten, auf Flohmärkten, überall in der Welt. Der Künstler arbeitet mit Material, das schon da war, das es im Überfluss gibt. Nichts ist neu.

Aber die Idee, statt mit dem Pinsel mit diesen Objets trouvés zu „malen“, war neu und machte den Berner Künstler schlagartig bekannt. Er fügt sie als Farbfelder an der Wand zu einem malerischen Ganzen, zu einem konkreten Bild zusammen, breitet sie als raumgreifendes „literarisches Aquarell“ auf dem Boden aus oder verwendet sie als Bausteine und stapelt sie zur Skulptur übereinander. So verleiht Peter Wüthrich den Büchern ein neues Leben, welches weit über das hinausgeht, wofür sie einst geschaffen wurden.