© Fotos von Philipp Hitz
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Carlos Matter (* 1951)
Apotheke XII, 1995
Acryl- und Lackfarbe auf Holzwerkstoffen
33 Objekte, je 40 x 30 cm

Standort: S1

Carlos Matter zeichnet und malt anders als andere Künstler. Er zersägt, fräst, bohrt und kratzt in die ausrangierten Holz- und Pressspanplatten, die er auf dem Sperrmüll findet. Oder er schmiert und kittet sie mit Gips wieder zu und bemalt sie mit Farbe. Die Farbpalette bleibt gedämpft und tonig: graublau, beige-weiss, elfenbein, rot-braun, bis hin zu schwarz-braun. Er arbeitet ohne vorangegangenen Entwurf, die Suche ist bei ihm ausschlaggebend. Der Weg ist das Ziel und er sagte einmal „Die Form findet mich“, da er im Entstehungsprozess wie zufällig seine Inspiration findet. Was entsteht, das entsteht und es gibt unendlich viele Möglichkeiten und Mischungen.

Matter überarbeitet immer wieder, er fotografiert Formen, projiziert diese auf die Holztafeln und korrigiert erneut. Die Frage nach dem „Wann ist etwas fertig“ drängt sich auf. Der Zürcher Künstler nennt seine Werke „Apotheke“, weil eine Arznei nie vollendet ist. Jeder Erwerb an neuem Wissen und Können bringt ein besseres Medikament hervor und oft ist der Zufall ebenfalls mit im Spiel. Während der Suche nach einem Stoff oder Element kann eine völlig andere Verbindung entdeckt werden. Es sind alchimistische Apotheken, die aufgrund der Kombination weniger Materialien und Verfahren eine fast unendliche Zahl an Substanzen oder Formen generieren können.