Patientenzeitschrift "Am Puls der Medizin"

Hoch spezialisierte Viszeralchirurg*innen wie Prof. Dr. med. Peter Schemmer retten Leben: Neue Operationsverfahren und moderne Technik ermöglichen Lebensrettende Operationen. In der Leberchirurgie kann das Alpps-Verfahren Patient*innen sogar bei anfänglich zu kleinen Restvolumen der Leber von Tumoren befreien.

Vor rund einem Jahr hatte der 72-jährige Hans Profos einen bösartigen Dickdarmtumor, ein sogenanntes Karzinom. Seit der erfolgreichen Tumorentfernung (Resektion) geht der pensionierte Bio-Lehrer regelmässig zur Krebsnachsorgeuntersuchung, um mögliche Tumorabsiedlungen (Metastasen) frühzeitig zu entdecken. Tatsächlich findet seine Onkologin Lebermetastasen. Sie überweist ihn an den Leberexperten Prof. Dr. med. Peter Schemmer, Gründer und Leiter der Leber Klinik Schweiz, Senior Consultant der Berner Viszeral Chirurgie und Pankreas Klinik Schweiz sowie Partnerarzt der Klinik Beau-Site.

Vor wenigen Jahren wäre diese Operation nicht möglich gewesen

Prof. Dr. med. Peter Schemmer, Gründer und Leiter der Leber Klinik Schweiz, Senior Consultant Berner Viszeral Chirurgie und Pankreas Klinik Schweiz, Partnerarzt der Klinik Beau-Site

Das Regenerationswunder Leber

Der Viszeralchirurg Peter Schemmer beurteilt die Lage der Lebermetastase: Bei einer Resektion müssten fast 80 % der Leber entfernt werden. Das macht den Tumor auf den ersten Blick inoperabel. Peter Schemmer erläutert: «Bis vor wenigen Jahren hätte der Patient schlechte Überlebenschancen gehabt. Heute führen wir in seinem Fall die ALPPS-Prozedur durch.» ALPPS steht für Associating Liver Partition and Portal Vein Ligation for Staged Hepatectomy. Hierbei kann ein Grossteil der Leber entfernt werden, selbst wenn das verbleibende Lebergewebe anfänglich zu klein ist, um das Überleben zu sichern. Zu verdanken ist dies der grossen Regenerationskraft der Leber, die bei der ALPPS-Prozedur genutzt wird.

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Prof. Dr. med. Peter Schemmer bereitet sich auf eine Leberresektion vor.

Wie funktioniert das Alpps-Verfahren?

Peter Schemmer trennt beim ersten Eingriff des ALPPSVerfahrens das grosse Leberstück mit der Metastase vom gesunden Lebergewebe ab. Gleichzeitig wird der aus dem Darm kommende Blutfluss in den tumortragenden Teil unterbrochen. Dieses Blut fliesst nun zusätzlich durch den noch zu kleinen gesunden Leberteil. Dieser zeigt bereits nach einer Woche eine beträchtliche Grössenzunahme von teilweise über 100 %. Das tumortragende Leberstück kann dann entfernt und gleichzeitig eine ausreichende Leberfunktion garantiert werden. «Der vor der Operation initial zu kleine gesunde Teil der Leber regeneriert sehr schnell und übernimmt die Funktion des gesamten Organs, so dass die Patient*innen mit guter Lebensqualität überleben. Vor wenigen Jahren wäre diese Operation nicht möglich gewesen», betont Peter Schemmer.

HSM in der Hirslanden Klinik Beau-Site

Eine solche Operation, wie Hans Profos sie erhielt, wird nur in sehr wenigen und ausgewählten Spitälern erfolgreich durchgeführt. Die Klinik Beau-Site zeichnet sich aus durch hochspezialisierte medizinische Kompetenzen und ebenso hoch spezialisierte Viszeralchirug*innen mit sehr hohen Fallzahlen bei den grossen, seltenen Eingriffen. Im Kanton Bern erfüllt die Klinik Beau-Site als einzige Klinik nebst dem Inselspital die Anforderungen für einen Leistungsauftrag in der hochspezialisierten Medizin (HSM). Peter Schemmer freut sich: «Modernste Operationsverfahren und von uns entwickelte Operationstechniken, die bereits international Beachtung finden, kommen unseren Patient*innen mit sehr guten Resultaten zugute.»

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Facharzt für: Chirurgie