Bohrgerät aus Entfernung
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Auch beim Bauen geht das effizienteste Zentrumsspital der Schweiz mit den durchschnittlich komplexesten Fällen im Kanton neue Wege: Seit Anfang Januar 2024 sind auf der Baustelle für den Neubau der Hirslanden Klinik Aarau zwei grosse Bohrgeräte im Einsatz. Mit dem bislang in der Schweiz weitgehend unbekannten «Mixed in Place»-Verfahren wird die Baugrube gesichert: Es entstehen bis zu 17 Meter tiefe unterirdische Wände als Baugrubenabschluss. Sie begrenzen zudem den Grundwasserzufluss während der Bauzeit. Das Bodenmischverfahren im Spezialtiefbau wurde aufgrund des Klinikbetriebes und der benachbarten High-Tech-Firmen gewählt: Das Bohrverfahren ist nahezu erschütterungsfrei und es entsteht weniger Lärm als mit dem herkömmlichen Spundwand-Verfahren. Dadurch gelingt es, die Emissionen zu minimieren und die strengen Umweltauflagen einzuhalten.
Das in der Schweiz noch wenig bekannte Mixed-in-Place-Verfahren (MIP) der Firma Bauer Spezialtiefbau AG wird vorwiegend in Deutschland angewendet und zeigte sich bei der Evaluation als bestmögliche Lösung im erschütterungsempfindlichen Bauumfeld. Im Mai 2023 besichtigte eine Gruppe aus Vertretern der Bauherrschaften, benachbarten Betrieben und Fachleuten eine Baustelle in München, um sich vor Ort vom patentierten MIP-Verfahren zu überzeugen und selbst Erschütterungsmessungen durchzuführen. Nach erfolgreichen Messungen, Abklärungen und Verhandlungen konnten im August 2023 die Baumaschinen reserviert werden.
3’500 m² unterirdische Wände
Die beiden grossen Baumaschinen wiegen imposante 120 und 160 Tonnen. Das Bohrwerkzeug, die sogenannte Dreifachschnecke, wird an der planmässigen Stelle positioniert. Während des Bohrvorgangs wird der Boden umgelagert und die Porenräume mit Bindemittelsuspension verfüllt. Danach werden Stahlträger in den noch geschmeidigen, gemixten Erdbeton gestellt. Als Endergebnis entsteht eine Baugrubenwand von ca. 3’500 m² aus einem dichten Erdbetonkörper.
Grosses Interesse in der Baubranche
Das verdichtete Bauen in den Städten fordert die Fachpersonen heraus, neue verträgliche und umweltschonende Baumethoden zu entwickeln und einzusetzen. Erschütterungen als wichtiges Thema sind zunehmend auch im Hochbau von Bedeutung. Die Baustelle im Aarauer Schachen findet daher in der Schweizer Baufachwelt bei Geologinnen und Geologen sowie Bauingenieurinnen und Bauingenieuren grosses Interesse. Es finden sogar spezielle Baustellenführungen für Fachpersonen statt.
Nach den ersten erfolgreich erstellten Metern waren vor Ort alle Beteiligten überzeugt vom gewählten MIP-Verfahren. Es nimmt auf die Bedürfnisse aller Anspruchsgruppen Rücksicht. Die Protokolle der Erschütterungsmessegräte sprechen für sich und belegen den Erfolg. Ab Mitte Februar 2024 reisen die Baumaschinen nach abgeschlossener Arbeit bereits wieder zurück nach München und die nächste Bauphase mit den Aushubarbeiten startet. Im Sommer 2025 wird die MIP-Wand schliesslich überbohrt, um die Grundwasserdurchlässigkeit wiederherzustellen.
Neubau ist auf Kurs
Sowohl bezüglich Budget als auch Zeitplan ist das Projekt Schachenallee gut unterwegs. Die Arbeiten gehen zügig voran. Das Konsortium Schachen und Hirslanden freuen sich über den gelungenen Baustart. Mit dem Neubau will die Klinik den Erfolg als kostengünstiges Zentrumsspital der Schweiz (www.spitalbenchmark.ch) in die Zukunft tragen. Die Klinik kann die Baukosten dank dieser Effizienz finanziell tragen, trotz niedriger Tarife (Spitaltarife www.ag.ch). Der Neubau soll gemäss aktuellem Zeitplan 2027 eröffnet werden.
Die Hirslanden Klinik Aarau strukturiert den Betrieb dank des geplanten Bauprojekts neu und ersetzt in die Jahre gekommene Bereiche. Die effizienteren und vereinfachten Prozesse unterstützen die medizinische Qualität: Patientinnen und Patienten profitieren von der neuen Infrastruktur spürbar. Die Fachpersonen im Spital erhalten ein neues attraktives Arbeitsumfeld. Der Neubau weist zudem eine grosse Flexibilität für zukünftige Entwicklungen des Spitalwesens auf.
Weitere Informationen: www.hirslanden.ch/schachenallee
Hirslanden Klinik Aarau – das private Zentrumsspital im Mittelland Die Hirslanden Klinik Aarau ist die grösste Privatklinik im Mittelland zwischen Bern und Zürich. Sie erfüllt umfassende Leistungsaufträge des Kantons, insbesondere in der spezialisierten Medizin. Einer der Schwerpunkte liegt in der Herz- und Gefässmedizin. Das Zentrumsspital steht für höchste medizinische Qualität in der Atmosphäre einer Privatklinik. Über 190 Fachärztinnen und -ärzte sind in Kompetenzzentren und Instituten der Klinik eng miteinander vernetzt. Mehr als 880 Mitarbeitende kümmern sich um das Wohl der Patientinnen und Patienten. Auf den Pflegestationen stehen 155 Betten zur Verfügung. Der Patientenmix setzt sich aus 61,3 % grundversicherten Patientinnen und Patienten, 22,6 % halbprivat und 16,1 % privat Versicherten zusammen. Die Hirslanden Klinik Aarau ist Teil der Privatklinikgruppe Hirslanden und pflegt zahlreiche Kooperationen mit privaten und öffentlichen Institutionen. |
Privatklinikgruppe Hirslanden Die Privatklinikgruppe Hirslanden umfasst 17 Kliniken in 10 Kantonen, viele davon mit einer Notfallstation. Sie betreibt zudem 5 ambulante Operationszentren und 18 Radiologie- und 6 Radiotherapieinstitute. Die Gruppe zählt 2'515 Partnerärztinnen und -ärzte sowie 11’025 Mitarbeitende, davon 479 angestellte Ärztinnen und Ärzte. Hirslanden ist das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz. |
Riesige Baumaschinen erstellen mit dem in der Schweiz noch wenig bekannten "Mixed in Place"-Verfahren unterirdische Wände zur Baugrubensicherung.
Direkte Links zur Webcam live sowie als Zeitraffer auf Anfrage.
Visualisierungen: OVI Images GmbH / Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA AG