Bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen sollte eine Abklärung bei einem HNO-Spezialisten erfolgen, wenn mit medikamentösen und anderen konservativen Behandlungsmethoden keine langfristige Lösung erzielt wurde. Eine Operation bei chronischen Beschwerden und eine konsequente Nasenpflege durch die Betroffenen zeigen in den meisten Fällen gute Resultate.

Ich (w., 36 J.) habe seit Jahren zwei- bis dreimal pro Jahr eine Nasennebenhöhlenentzündung, die bisher immer mit Antibiotika behandelt wurde. Gibt es andere Therapiemöglichkeiten, die für mich in Frage kämen?

Entzündungen der Nasennebenhöhlen – wie in Ihrem Fall – sind häufige Erkrankungen, die wir in unserem HNO-Zentrum an der Hirslanden Klinik Aarau professionell und mit langjähriger Erfahrung behandeln. Eine Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) macht sich häufig mit folgenden Beschwerden bemerkbar: behinderte Nasenatmung, Nasensekretion, eingeschränkter Geruchssinn, Nasenbluten und Kopfschmerzen. Wenn der Schnupfen gehäuft auftritt und/oder über Monate anhält, spricht man von einer chronischen Erkrankung.

Eine Operation ist angezeigt, wenn trotz medikamentöser Behandlung keine dauerhafte Besserung auftritt oder wenn beispielsweise eine Ausdehnung der Entzündung auf die Augenhöhle oder das Gehirn droht. Auch eine anhaltende Schleimhautschwellung oder eine anatomische Veränderung (Engstelle, Polypen, gut- oder bösartige Tumoren) sollten operativ behandelt werden. Ziel des operativen Eingriffs ist es, die Belüftung der Nasennebenhöhlen wiederherzustellen und das Abfliessen von Sekret zu erleichtern. Die minimalinvasive Operation mittels Kamera wird durch die Nase ausgeführt, und danach wird für eine Nacht eine Tamponade (steriler Verbandstoff) in die Nasenöffnung gelegt. Schon nach zwei Tagen darf die Patientin bzw. der Patient die Klinik verlassen. Das Druckgefühl in der Nase vergeht innerhalb von zwei Wochen. Vereinbaren Sie am besten über Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt einen Termin bei einem Hals-Nasen-Ohren-(HNO)-Arzt – gerne auch im HNO-Zentrum der Hirslanden Klinik Aarau –, der Sie einer vertieften Untersuchung unterzieht.

Zur Klärung der Diagnose wird eine Endoskopie der Nase von innen durchgeführt, wobei entweder ein weicher Gummischlauch oder eine dünne Staboptik verwendet wird. Meist wird noch eine Bildgebung durchgeführt, die zwei- oder dreidimensionale Bilddaten von Organen und Strukturen des Patienten – in Ihrem Fall der Nasennebenhöhlen – liefert und vorrangig zur Diagnose krankheitsbedingter Veränderungen eingesetzt wird. Nach Auswertung aller Daten steht dann fest, ob Engstellen innerhalb Ihrer Nase bestehen, die allenfalls operativ erweitert werden könnten.

Ursache klären

Nicht immer ist die Diagnose von Anfang an eindeutig. Es kann sein, dass entzündliches Sekret beim Schlafen in die Bronchien und in die Lunge abfliesst – vom Betroffenen häufig unbemerkt. Dies kann unter anderem daran erkannt werden, dass diese Person am folgenden Morgen grüngelben Schleim aushusten muss. Auch hier wäre eine Abklärung beim HNO-Arzt angezeigt, um die Symptome klar von Asthma abgrenzen zu können. Immer wieder kommt es zudem vor, dass die Ursache für entzündete Nebenhöhlen ganz woanders liegt: Zahnabszesse oder Schimmelpilze in den Kieferhöhlen sowie eine Übersäuerung des Magens können ebenfalls für Entzündungen in den Nasennebenhöhlen verantwortlich sein. Werden diese Krankheitsursachen eliminiert, kann das Sekret in der Nase wieder ungehindert abfliessen.

Nasenpflege ist wichtig

Nach einer Operation ist eine konsequente Nasenpflege, die von der Patientin bzw. vom Patienten durchzuführen ist, ganz entscheidend. Empfohlen werden Nasenspülungen mit Meersalz und das Benutzen einer pflegenden Nasensalbe. Bei der Spülung findet eine direkte physikalische Reinigung von zähem Schleim, Krusten oder Allergenen statt, wodurch die Selbstreinigung der Schleimhaut verbessert wird. Zu Beginn sollte die Nasendusche drei- bis viermal täglich durchgeführt werden, später reichen ein bis zwei Anwendungen pro Tag. "Unsere erfahrenen Fachärzte des HNO-Zentrums in der Hirslanden Klinik Aarau arbeiten bei Bedarf in engem Austausch mit anderen Spezialisten, falls nebst einer Nasennebenhöhlenerkrankung weitere Beschwerden vorhanden sein sollten. Die langjährige Erfahrung unserer Spezialisten und die Behandlung mit modernsten medizinischen Geräten versprechen unseren Patientinnen und Patienten eine optimale Betreuung", sagen Dr. med. Karolos Fostiropoulos und Prof. Dr. med. Marcel Kraft.

Dr. med. Karlos Fostiropoulos
Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten
Prof. Dr. med. Marcel Kraft
Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten