Durch die Aortenklappe fliesst das sauerstoffreiche Blut aus dem Herzen in den Kreislauf, die Arterien. Sie ist das sogenannte Auslassventil des Herzens. Die Aortenklappe ist normalerweise aus drei separaten Taschen gebildet. Einer der häufigsten angeborenen Herzfehlern ist die sogenannte bicuspide Aortenklappe - die Klappe besteht dabei aus nur zwei statt drei Taschen. In der Regel funktionieren diese bicuspiden Klappen bei Kindern und jungen Erwachsenen relativ gut. Sie neigen jedoch dazu, sich früher abzunützen, das heisst zu verkalken, und im Verlauf zu eng (Aortenstenose) oder undicht (Aorteninsuffizienz) zu werden. Gelegentlich besteht bei Patienten mit einer bicuspiden Aortenklappe auch eine Bindegewebsschwäche der grossen Schlagader (Aorta), welche sich aufweiten und im Extremfall auch einreissen kann – eine lebensgefährliche Situation.

Diagnose

Der Verdacht auf ein mögliches Problem an der Aortenklappe besteht, wenn der Arzt beim Abhören des Herzens ein Geräusch feststellt. Dann kann mit einer Ultraschalluntersuchung des Herzens (transthorakale Echokardiographie) durch den Herzspezialisten geklärt werden, ob es sich um eine bicuspide Klappe handelt und wie stark die Funktionseinschränkung ist.

Da diese Erkrankung gelegentlich vererbt ist, sollte bei erstgradig Verwandten von Patienten mit bicuspider Aortenklappe ebenfalls ein Herzultraschall durchgeführt werden.

Therapie

Bei schwerer Funktionseinschränkung der Klappe treten Beschwerden wie Atemnot, Schwindel und Leistungseinschränkung auf. In solchen Fällen muss die Herzklappe in der Regel ersetzt werden. Dies kann je nach Patient und Klappenproblem chirurgisch oder auch kathetertechnisch von der Leiste aus erfolgen (TAVI).