Angeborene Herzfehler umfassen ein ausserordentlich grosses Spektrum von minimalen Anlagestörungen ohne grosse Auswirkungen bis hin zu schweren Missbildungen, bei denen mehrere Herzoperationen oder sogar eine Herztransplantation notwendig sind. Ein offenes Foramen ovale ist kein Herzfehler, sondern eine normale anlagebedingte Variante.

Die häufigsten angeborenen Herzfehler, die erst im erwachsenen Alter diagnostiziert werden, sind kleine Verbindungen zwischen den Herzkammern (Vorhofseptum-Defekt = ASD, Herzkammer-Defekt bzw. Ventrikelseptumdefekt) sowie Herzklappenfehler wie die bicuspide Aortenklappe oder der Mitralklappenprolaps. Zu den eher seltenen angeborenen Herzfehlbildungen, die von der Herzgefässmedizin betreut werden, zählen die Ebstein Anomalie, Aortenisthmusstenose, Patienten mit Fallot’scher Tetralogie oder Pulmonalstenose.

Diagnose

Angeborene Herzfehler können heute sehr genau durch eine eingehende körperliche Untersuchung und mit einer die Echokardiographie, häufig ergänzt durch eine Magnetresonanz-Untersuchung des Herzes, beurteilt werden. In bestimmten Fällen ist eine Herzkatheter-Untersuchung zur genauen Beurteilung der Herzfunktion notwendig.

Therapie

Während früher alle bedeutsamen angeborenen Herzfehler praktisch nur durch eine Operation zu beheben oder nachhaltig zu behandeln waren, können heute bestimmte Herzfehler (z.B. Vorhofseptumdefekt) mit Herzkatheter-Methoden therapiert werden. So können diese Defekte zum Beispiel durch die Einlage von speziell geformten Occludern (Schirmchen) verschlossen werden. Herzkatheter-Techniken werden auch für die Behandlung spezieller angeborener Herzklappen-Verengungen eingesetzt.