Je nach Ausmass der Lebererkrankung werden bei einer Leberoperation entweder einzelne Lappen der Leber entfernt (Leberresektion) oder mehrere Lappen gleichzeitig (Hemihepatektomie). Falls nötig können bei einer Hemihepatektomie bis zu sechs der insgesamt acht Leberlappen entfernt werden. Oft geht der Operation eine Leberbiopsie voraus, um die Tumorerkrankung sicher zu diagnostizieren.

Gutartige oder bösartige Tumore sind der häufigste Grund für eine Leberoperation. Meist handelt es sich dabei um Ableger (Metastasen) von anderen Krebserkrankungen in der Leber. Seltener um den eigentlichen Leberkrebs, der von der Leber ausgeht.

Die Leber ist ein Organ, das eine hohe Regenerationsfähigkeit aufweist. Wenn bei einer Operation genügend gesundes Lebergewebe übrigbleibt, kann sich die Leber fast vollständig wieder erneuern. Dank dieser Regenerationsfähigkeit können auch grössere Teile der Leber bei einer Operation entfernt werden. Bei wiederholtem Tumorbefall der Leber kann die Leber zudem mehrmals operiert werden.

Die Gründe für eine Lebertransplantation und die Durchführung dieser Operation werden in diesem Artikel nicht erläutert.

Welche Vorbereitungen werden getroffen?

Bevor eine Leberoperation durchgeführt wird, muss die Art und das Ausmass des Tumorbefalls genau abgeklärt werden. Dazu werden verschiedene Untersuchungen wie Ultraschall, Computer-Tomographie, MRI und oft auch eine Leberbiopsie durchgeführt. Abhängig von der Situation wird entschieden, ob und wie die Operation durchgeführt wird. Dabei wird insbesondere abgeklärt, ob bei einer Operation genügend gesundes Lebergewebe zur Regeneration übrigbleibt.

Vor der Operation finden zudem die allgemein üblichen Abklärungen wie Blutuntersuchung, Blutdruckmessung und EKG, statt. Allfällige Blutverdünner müssen vor der Operation abgesetzt werden. Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt. Dies bedingt, dass man für die Operation nüchtern ist.

Wie wird die Operation durchgeführt?

Leberbiopsie, Leberpunktion

Die Leberbiopsie wird hauptsächlich zur Abklärung von unklaren Lebererkrankungen durchgeführt. Vor der Leberpunktion wird dabei mit einer Ultraschalluntersuchung die genaue Punktionsstelle für die Leberbiopsie festgelegt. Gelegentlich wird vor der Untersuchung auch eine Infusion am Arm angelegt. Dann wird die Haut und die Muskulatur für den Eingriff örtlich betäubt. Anschliessend wird die Punktionsnadel auf der rechten Seite in die Leber vorgestossen und Gewebe entnommen. Die Punktion dauert nur wenige Sekunden. Der gesamte Vorgang der Leberbiopsie dauert ca. 15 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden.

Leberresektion, Hepatektomie

Bei der Leberoperation werden, je nach Ausdehnung des Tumors, gezielt einzelne Metastasen, einzelne Leberlappen oder mehrere Leberlappen entfernt. Der Eingriff kann als offene Operation mit Öffnung der Bauchdecke oder mit der minimalinvasiven Laparoskopie-Technik vorgenommen werden. Heute wird immer häufiger das laparoskopische Verfahren gewählt.

Zuerst werden die um den Tumor liegenden Gefässe und Gallengänge abgeklemmt und unterbunden. Anschliessend wird das vom Tumor befallene Lebergewebe entfernt. Bei Entfernung von mehreren Lappen (Hepatektomie) muss manchmal auch ein Hauptgallengang entfernt werden. In solchen Fällen wird eine Dünndarmschlinge an den verbleibenden Gallengang angenäht.

Einzelne, gut begrenzte Lebermetastasen können dank modernen „Navigationshilfen“ mit Einsatz von MRI und Computertomographie genau lokalisiert und chirurgisch entfernt werden.

Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?

Die Erfolgschancen einer Leberoperation hängt vom Stadium der Grunderkrankung ab. Heute können bei begrenzten bösartigen Lebertumoren Heilungsraten von bis zu 70% erzielt werden. Bei gutartigen Tumoren ist die Krankheit mit der Operation in der Regel behoben.

Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?

Wie bei allen Operationen kann es gelegentlich zu Nachblutungen, Nervenverletzungen oder Infektionen kommen. Nach grösseren Leberoperationen ist wegen dem Blutverlust während der Operation oft eine anschliessende Bluttransfusion notwendig. In seltenen Fällen kann es zu einem Verschluss von Gallengängen mit einer Gelbsucht kommen. Oder zu einem Austritt von Gallensekret in die Bauchhöhle, was mitunter eine erneute Operation notwendig macht.

Wie geht es nach dem Eingriff weiter?

Nach der Operation erfolgt die Überwachung im Aufwachraum. Normalerweise muss bei einer Leberoperation mit einem Spitalaufenthalt von 5 bis 10 Tagen gerechnet werden. Regelmässige Nachkontrollen sind erforderlich, um die Regeneration der Leber zu überprüfen. Je nach Art der Tumorerkrankung sind weitere Massnahmen wie Chemotherapie oder Strahlentherapie zur Behandlung der Grunderkrankung erforderlich.

 

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