Viele Frauen sind mit der Grösse ihrer Brüste unzufrieden: Oft empfinden sie sie als zu klein, sei es seit jeher oder auch als Folge der Stillzeit oder eines deutlichen Gewichtsverlustes. Hieraus entwickelt sich häufig ein Leidensdruck, der sich in psychischen Problemen und sexuellen Hemmungen äussern kann. Betroffenen Frauen bietet sich durch eine Brustvergrösserung die Möglichkeit, zu einem neuen Wohlbefinden zu gelangen.

Möglichkeiten der Brustvergrösserung

Eine Brustvergrösserung lässt sich durch Implantate oder Eigenfett erzielen.

Vergrösserung mit Eigenfett

Bei der Vergrösserung mit Eigenfett müssen genügend Fettreserven – etwa an Bauch, Hüfte oder Oberschenkelinnenseite – vorhanden sein, um für den Brustaufbau verwendet werden zu können. Das Eigenfett wird durch kleine Injektionen eingebracht, die eher unscheinbare Narben hinterlassen. Im Ergebnis hat die mit Eigenfett vergrösserte Brust ein natürliches Aussehen, durch die Fettabsaugung an anderer Stelle wird die gesamte körperliche Erscheinung harmonisiert. Allerdings kann durch Eigenfett nur eine Brustvergrösserung von maximal einer Körbchengrösse erzielt werden.

Vergrösserung mit Implantaten

Alternativ bieten sich Implantate an: Sie bestehen aus Silikon oder – inzwischen deutlich seltener – einer Kochsalzlösung und werden über einen Schnitt in die Brust eingesetzt. Die Brustimplantate sind entweder rund, sodass sie die gesamte Brust ausfüllen können, oder tropfenförmig, wodurch eher der untere Teil der Brust an Volumen gewinnt. Für gewöhnlich haben die Implantate ein Volumen von 80 bis 600 Millilitern und erlauben so ein breites Spektrum der individuellen Brustvergrösserung.

Die bei Hirslanden verwendeten Implantate unterliegen den Regulierungen für Medizinprodukte und erfüllen strenge Qualitätsanforderungen. Im persönlichen Gespräch bestimmen Arzt und Patientin individuell die Form und Grösse der Implantate. Dabei werden sowohl die Wünsche als auch die körperlichen Voraussetzungen der Frau wie etwa die Brustkorbform oder die Rippenstellung berücksichtigt.

Wie werden Brustimplantate eingesetzt?

Die Brustimplantate werden über einen Hautschnitt in die Brust eingebracht. Meist erfolgt dieser Schnitt in der Brustunterfalte, weil diese Stelle eine gute Abheilung und eine dezente Narbenbildung verspricht. Darüber hinaus wird das Drüsengewebe geschont, wodurch ein späteres Stillen möglich bleibt. Alternativ wird der Zugang am Warzenhof oder in der Achselhöhle eröffnet.

Je nach angestrebter Veränderung lassen sich die Implantate entweder unter, zwischen oder auf den Brustmuskel platzieren. Sofern der Brustmuskel während des Eingriffs geöffnet wird, kann sich der Heilungsprozess im Anschluss an die Operation geringfügig verlängern.

Kostenübernahme

Die Kosten für eine Brustvergrösserung werden von der Grundversicherung nicht übernommen, sofern es sich um einen rein kosmetischen Eingriff handelt. Wird mit der Operation ein gesundheitlicher Aspekt verfolgt, etwa der Brustaufbau nach einer Amputation infolge einer Krebserkrankung oder der Ausgleich einer bestimmten Entwicklungsstörung, werden die Kosten für die Brustoperation hingegen von der Versicherung getragen.

Die Kosten für eine Brustvergrösserung variieren je nach Aufwand. Sie werden vorab in einem Beratungsgespräch mit der Patientin abgeklärt.

Aufklärung und Vorbereitung

Wie verläuft die Aufklärung?

In einem ausführlichen Vorgespräch werden Details zu dem Eingriff mit dem Arzt besprochen. Dabei wird der geplante Verlauf der Operation und die darauffolgende Nachbehandlung vorgestellt. Im Rahmen des Gesprächs weist der Arzt ausserdem auf mögliche Komplikationen hin.

Zwei Wochen vor dem Eingriff sollten blutverdünnende Medikamente – zum Beispiel bestimmte Schmerzmittel – abgesetzt und auf Alkohol wie Nikotin verzichtet werden.

Wann müssen die Implantate in der Regel ausgetauscht werden?

Moderne Brustimplantate verschleissen nicht, sie halten in der Regel lebenslang. Ein Austausch kann trotzdem aus ästhetischen Gründen notwendig werden, wenn sich durch spätere Schwangerschaften und Stillzeiten, starke Gewichtsverluste, krankheitsbedingte Eingriffe oder schlichtweg durch den natürlichen Alterungsprozess die Form der Brüste verändert.

Anforderungen und Risiken

Für eine Brustvergrösserung gilt keine Altersbeschränkung. Sofern es der Wunsch der Patientin ist und ihr Gesundheitszustand den Eingriff erlaubt, ist eine Operation möglich.

Eine Schwangerschaft sowie eine deutliche Gewichtsreduzierung sollten für die nähere Zukunft nicht geplant sein, da beides die Form der Brust beeinträchtigen kann.

Ablauf der Operation

Eine Brustvergrösserung erfolgt üblicherweise während eines ein- bis zweitägigen Klinikaufenthalts in einem etwa anderthalbstündigen Eingriff. Dabei wird zunächst über einen wenige Zentimeter langen Schnitt ein Zugang zur Brust eröffnet. Der Schnitt erfolgt meistens in der Brustunterfalte, seltener an dem Warzenhof oder in der Achselhöhle. Über diese Öffnung wird das Implantat eingesetzt. Dabei muss je nach Operationsverfahren eventuell auch der Brustmuskel geöffnet werden, sofern das Implantat darunter platziert werden soll. Der Hautschnitt wird mit resorbierbaren Fäden verschlossen, die Brust durch einen Stützverband entlastet.

Die Brust-OP kann im Einzelfall auch ambulant oder unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Hierzu spricht der behandelnde Arzt im Beratungsgespräch eine Empfehlung aus. Wenn kein Klinikaufenthalt geplant ist, sollte vorab eine Betreuung für mindestens die erste darauffolgende Nacht organisiert werden.

Wie bei jeder Operation kann es auch bei einer Brustvergrösserung zu Komplikationen kommen. Hierzu zählen Nachblutungen, Infektionen, Blutgerinnsel sowie Wundheilungsstörungen. Brustvergrösserungen sind jedoch in den darauf spezialisierten Kliniken gängige Routineeingriffe und entsprechend risikoarm.

Nachsorge und Verhalten nach Brustvergrösserung

Am Tag nach der Brustoperation werden der Stützverband und meist auch die Drainage, über die das restliche Wundsekret abgeflossen ist, entfernt. Die Brustvergrösserung gilt als abgeschlossen, wenn sich um das Implantat abstützendes körpereigenes Bindegewebe gebildet hat und sich die Schnittstelle gut verschlossen hat. Diese Prozesse dauern mehrere Wochen. In diesem Zeitraum wird die Heilung durch mehrere Nachkontrollen überwacht, die individuell vereinbart werden.

Je nach Eingriff variiert die anschliessende Arbeitsunfähigkeit üblicherweise zwischen wenigen Tagen und zwei Wochen. Im Vorgespräch wird der behandelnde Arzt hierzu eine Prognose stellen.

Wie sollte man sich nach einer Brustvergrösserung verhalten?

In den ersten Wochen nach der Operation sollte die Brust geschont werden. Für sechs Wochen muss ein spezieller Sport-BH ganztags getragen werden. Körperlich anstrengende Tätigkeiten, das Heben und Tragen von schweren Lasten sowie Saunabesuche sind zu vermeiden. Auch eine direkte Sonneneinstrahlung auf die Brust ist der Heilung abträglich.

In den ersten Wochen sollte ausschliesslich auf dem Rücken liegend geschlafen werden, um die Brust zu entlasten.

Ab wann kann man nach einer Brustvergrösserung wieder schwanger werden?

Trotz schonender Operationsverfahren stellt eine Brustvergrösserung immer eine Belastung für die Brust dar. Deshalb sollte eine (erneute) Schwangerschaft für mindestens drei Monate aufgeschoben werden, damit sich das Bindegewebe um das Implantat verfestigen und die Operationswunde ausheilen kann.

Durch eine Brustvergrösserung wird die Möglichkeit der Patientin zu stillen nicht beeinträchtigt. Von einem Eingriff über die Brustunterfalte geht das geringste Risiko aus, das Drüsengewebe zu verletzen. Frauen mit Kinderwunsch sollten deshalb vor der Operation den Arzt bereits vor der Behandlung über eine später beabsichtigte Schwangerschaft informieren.

Risiken von Brustimplantaten

Wie wirkt sich die Brustvergrösserung auf das Krebsrisiko aus?

Durch eine Brustvergrösserung wird das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, nicht beeinflusst.

Die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs können ohne Bedenken wahrgenommen werden; Brustimplantate beeinträchtigen das Ergebnis der Mammografie nicht.

Während der Mammografie-Untersuchung wird die Brust stark zusammengepresst, wodurch sich das Risiko erhöht, dass die äussere Hülle des Implantats einreissen kann. Da moderne Silikonimplantate keine flüssigen Inhalte haben, ist ein Auslaufen des Silikongels in das umliegende Gewebe nicht möglich. Bei seltener verwendeten Kochsalzimplantaten kann die Flüssigkeit zwar austreten, wird aber vom Körper problemlos abgebaut.

Was passiert, wenn die Implantate ausgetauscht werden müssen?

Die häufigste Komplikation, die nach dem Einsatz eines Brustimplantats auftreten kann, ist die Kapselfibrose. Sie stellt sich in vier bis acht Prozent aller Brust-OPs ein. Bei der Kapselfibrose bildet sich übermässig viel Bindegewebe um die Brustimplantate und verhärtet. Hieraus ergibt sich keine gesundheitliche Gefährdung, allerdings können die Schmerzen und das Spannungsgefühl in der Brust belastend sein. Das versteifte Bindegewebe kann ausserdem die Form der Brust verändern, ebenso wie Schwangerschaft, Stillzeit, Gewichtsreduktion oder ein altersbedingt erschlaffendes Bindegewebe. In diesen Fällen kann das Implantat ausgetauscht und die Brust erneut angepasst werden.