Bösartige Tumore der Schilddrüse werden chirurgisch entfernt. Je nach Befall wird dabei die gesamte Schilddrüse entfernt oder nur ein Teil davon. Nach der Operation müssen die Schilddrüsenhormone oft medikamentös ersetzt werden.

Die Schilddrüse als Organ produziert wichtige Hormone für die Stoffwechselfunktionen. Gutartige oder bösartige Tumoren der Schilddrüse können daher zu einer Überfunktion (Hyperthyreose) oder einer Unterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse und damit einer Störung des Stoffwechsels führen. Die gutartige Vergrösserung der Schilddrüse, im Volksmund Kropf genannt, ist hauptsächlich durch Jodmangel bedingt. Gutartige Veränderungen erfordern nicht zwingend eine chirurgische Behandlung. Handelt es sich hingegen um Schilddrüsenkrebs, so ist im Allgemeinen eine Operation unumgänglich.  Als Alternative zur Operation kann in bestimmten Fällen die Radiojodtherapie eingesetzt werden. Bei dieser Therapieform wird radioaktives Jod in Kapselform oder als wässrige Lösung eingenommen. Das Jod wird ausschliesslich von der Schilddrüse aufgenommen und führt dort zur Zerstörung des Tumors.

Welche Vorbereitungen werden getroffen?

Um das Stadium der Erkrankung und den Tumortyp genau zu bestimmen, werden vor der Operation verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören Ultraschalluntersuchung, Biopsie und Szintigraphie der Schilddrüse. Im Blut werden die Schilddrüsenhormone gemessen.

Wie vor Operationen üblich, müssen allfällige Blutverdünner vorher abgesetzt werden. Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Für den Eingriff muss man entsprechend nüchtern sein.

Wie wird die Operation durchgeführt?

Die Schilddrüse besteht aus zwei Lappen. Je nach Ausmass und Stadium des Schilddrüsenkrebses wird die gesamte Schilddrüse (Totale Thyreoidektomie) entfernt oder nur eine Hälfte der Schilddrüse (Hemithyreoidektomie). Über einen Hautschnitt unterhalb des Kehlkopfes wird die Schilddrüse schonend freigelegt. Besondere Beachtung wird dabei dem Stimmbandnerv geschenkt, der durch die Schilddrüse verläuft. Bei einer totalen Thyreoidektomie wird die gesamte Schilddrüse entfernt. Bei der Hemithyreoidektomie oder partiellen Thyreoidektomie wird nur das erkrankte Gewebe entfernt und ein Rest der Schilddrüse bleibt erhalten.

Manchmal ist auch eine Entfernung der Nebenschilddrüse notwendig. Diese Operation wird im Kapitel Nebenschilddrüsenoperation beschrieben.

Nach der Schilddrüsenentfernung wird die Operationswunde mit einer Naht verschlossen.  Der gesamte Eingriff dauert zwischen 1 bis 2 Stunden.

Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?

Der Krankheitsverlauf nach einer Schilddrüsenentfernung hängt von der Art des Tumors und dem Krankheitsstadium ab. Die Prognose nach Entfernung der Schilddrüse ist besonders gut, wenn die Krebserkrankung lokal auf die Schilddrüse begrenzt ist.

Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?

Wie bei allen Operationen können gelegentlich Infektionen, Nervenverletzungen Nachblutungen oder Blutgerinnsel auftreten. Das Risiko für eine vorübergehende Lähmung der Stimmbandnerven liegt bei etwa 3%. Bei ca. 0.5% der Betroffenen bleibt eine dauerhafte Lähmung eines Nervs oder beider Stimmbandnerven zurück.  

Wie geht es nach dem Eingriff weiter?

Unmittelbar nach der Operation wird die Funktion der Stimmbänder überprüft. Nach Schilddrüsenoperationen besteht ein erhöhtes Risiko für Nachblutungen. Die Überwachung nach der Operation dauert daher mindestens 24 Stunden. Nach 2 bis 3 Tagen kann man in der Regel das Spital verlassen. Vor dem Spitalaustritt wird noch einmal die Stimmbandfunktion getestet.

Nach etwa 4 bis 6 Wochen werden die Schilddrüsenhormone und die Nebenschilddrüsenhormone im Blut bestimmt. Je nach Befund müssen die Hormone ersetzt werden. Nach der kompletten Entfernung der Schilddrüse ist auf jeden Fall die lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen erforderlich.

Bei Schilddrüsenkrebserkrankungen erfolgt normalerweise nach der Operation eine Strahlentherapie und es sind regelmässige Kontrolluntersuchungen notwendig.

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