Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) findet die Befruchtung der Eizelle nicht im Körper der Frau statt, sondern "künstlich" im Labor. Die IVF-Behandlung erstreckt sich in der Regel über mehrere Phasen.

Was ist In-Vitro-Fertilisation?

In-Vitro (kurz: IVF) ist die älteste und gängigste Form der künstlichen Befruchtung. Bei der IVF-Methode wird die entnommene Eizelle der Frau mit dem Sperma des Mannes in einem Reagenzglas zusammengeführt. Nach der Befruchtung werden die befruchteten Eizellen in die Gebärmutter der Frau eingesetzt. 

Indikation für die In-Vitro-Fertilisation

Wenn schwerwiegende Faktoren vorliegen oder trotz mehrfacher Anwendung einfacherer Behandlungsmethoden keine Schwangerschaft erzielt wird, kann die Eizelle unter streng kontrollierten Laborbedingungen künstlich befruchtet werden (In-vitro-Fertilisation, kurz IVF). 

Ablauf der In-Vitro-Fertilisation

Eine IVF-Behandlung besteht aus zwei Phasen: 

Phase 1: Hormonbehandlung

Um möglichst viele Eizellen gleichzeitig gewinnen zu können, werden die Eierstöcke mit Hormonen stimuliert. Der Arzt überwacht mit zwei bis drei Ultraschall-Untersuchungen die Grösse und Reife der Eibläschen im Eierstock. Sobald die Eizellen reif, d.h. befruchtungsfähig erscheinen, wird der Eisprung durch Injektion eines weiteren Hormons ausgelöst. 

Phase 2: Entnahme der Eizelle und Befruchtung im Labor

Die befruchtungsfähigen Eizellen werden 36 Stunden später mit Hilfe einer langen, feinen Nadel in einem Eingriff wahlweise unter kurzer Vollnarkose entnommen.

Am selben Tag wird die Samenflüssigkeit des Partners im Labor aufbereitet, mit den Eizellen zusammengebracht und in einem Brutkasten weiter kultiviert. Wenn die Befruchtung einer oder mehrerer Eizellen erfolgreich verlief und diese sich im Verlauf der nächsten Tage zu Embryonen weiterentwickelt haben, transferiert der Arzt den zwei Tage alten Embryo mit Hilfe eines dünnen Katheters in die Gebärmutterhöhle der Frau.

Zwei Wochen nach Eizellenentnahme steht das Resultat fest. Anhand der Blutwerte wird ersichtlich, ob der weibliche Körper die Schwangerschaft angenommen hat. 

Wann ICSI anstatt IVF?

Ist die Spermienqualität des Mannes vermindert oder es liegt nur eine eingeschränkte Anzahl und Beweglichkeit der Spermien vor, kann eine ICSI (intrazytoplasmatische Spermieninjektion) anstatt einer IVF-Behandlung durchgeführt werden.

Voraussetzungen

Um eine IVF- (oder ICSI-) Behandlung durchführen zu können, müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:

  • Basisdaten vorhanden (Hormonuntersuchung der Frau, Ultraschall, Spermiogramm)
  • Alter der Frau maximal zwischen 43-44 Jahre, Alter des Mannes maximal 63- 65 Jahre
  • Negativer HIV, Hepatitis B/C, Lues -Status beider Partner
  • Nachgewiesene Immunität gegenüber Röteln und Windpocken
  • Stabile Partnerschaft (das Paar muss nicht verheiratet sein)

Eine Selektion von Embryonen nach Geschlecht oder äusseren Merkmalen ist in der Schweiz gesetzlich verboten.

Erfolgschancen

Die Erfolgswahrscheinlichkeit hängt ganz entscheidend und in erster Linie vom Alter der Frau und ihrer individuellen Eizellreserve ab. Ab 35 Jahren halbieren sich die Erfolgsaussichten bis zum 40. Lebensjahr.

In der Abklärungsphase werden unterschiedliche Tests gemacht, deren Resultate eine relativ präzise Einschätzung zulassen. Ihr behandelnder Arzt wird Sie vorab darüber aufklären, welche Erfolgschancen ihr Kinderwunsch besitzt. 

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