Grundsätzlich werden zwei Operationsmethoden eingesetzt, um den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre zu unterbinden. Einerseits die Reflux-Operation, andererseits die Zwerchfell-Operation. Erstere wird bei einer Schwäche des Speiseröhrenverschlussmuskels vorgenommen. Die Zwerchfell-Operation wird bei einem Zwerchfellbruch notwendig.

Die Reflux-Operation stellt die chirurgische Behandlungsoption dar, wenn Magensaft in die Speiseröhre fliesst. Diese Erkrankung wird Gastroösophagealer Reflux oder kurz GERD genannt. Die Folgen sind Entzündungen in der Speiseröhre und Sodbrennen. Das Rückfliessen von Magensaft in die Speiseröhre kann unterschiedliche Ursachen haben. Oft ist der Verschlussmuskel der Speiseröhre geschwächt. Hier wird im Allgemeinen erst operiert, wenn die medikamentöse Therapie ungenügend wirksam ist. Die Operation bei Schwäche des Verschlussmuskels wird Fundoplicatio genannt.

Der Zwerchfellbruch ist eine andere, relative häufige Ursache für einen Reflux. Beim Zwerchfellbruch ist der Durchgang der Speiseröhre durch das Zwerchfell erweitert. Durch diese erweiterte Lücke kann ein Teil des Magens in den Brustraum gleiten. Dadurch wird der Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre begünstigt. Hier kann die Zwerchfellbruch-Operation Abhilfe schaffen.

Welche Vorbereitungen werden getroffen?

Die Diagnose eines Refluxes oder eines Zwerchfellbruches wird normalerweise mit einer Magenspiegelung und einem Kontrastmittelröntgen gestellt.

Vor der Operation finden die üblichen Abklärungen wie Blutuntersuchung, Blutdruckmessung und EKG statt. Allfällige Blutverdünner müssen vor dem Eingriff abgesetzt werden. Die Reflux- oder Zwerchfell-Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Für den Eingriff muss man entsprechend nüchtern sein.

Wie wird die Operation durchgeführt?

Bei einer reinen Schwäche des Speiseröhrenverschlussmuskels wird die Reflux-Operation (Fundoplicatio) eingesetzt. Bei einem Zwerchfellbruch wird die Zwerchfellbruch-Operation vorgenommen. Wenn gleichzeitig eine Schwäche des Schliessmuskels vorliegt, wird die Zwerchfell-Operation manchmal mit einer Fundoplicatio kombiniert. Beide Operationen werden heute in der Regel laparoskopisch durchgeführt. Bei diesem minimalinvasiven Verfahren werden eine Kamera und die chirurgischen Instrumente über kleine Schnitte in den Bauchraum eingeführt.

Reflux-Operation, Fundoplicatio

Das Ziel der Fundoplicatio genannten Reflux-Operation ist es, den Schliessmuskel der Speiseröhre zu stärken. Dazu wird aus dem oberen Magenanteil eine Manschette geformt, diese wird dann um die Speiseröhre gelegt. Dadurch erhöht sich der Muskeldruck auf die Mündung der Speiseröhre, während sich der Magen füllt. Für den Eingriff sind fünf Schnitte im Oberbauch notwendig, um die Instrumente und die Kamera einzuführen. Um mehr Raum zu schaffen und einen besseren Überblick zu haben, wird Luft in den Bauchraum geleitet. Diese wird nach Beendigung der Operation wieder abgelassen und die Operationswunden werden vernäht.

Zwerchfellbruch-Operation

Die Zwerchfellbruch-Operation wird ebenfalls mit der minimalinvasiven Schlüssellochtechnik durchgeführt. Zuerst werden dabei jene Magenanteile zurückgeschoben, die durch den Zwerchfellbruch getreten sind. Anschliessend wird die vergrösserte Lücke im Zwerchfell mit einer Naht oder dem Einbringen eines biologischen Netzes verkleinert (Hiatoplastik). Mitunter wird der Magen zusätzlich noch operativ am Zwerchfell befestigt (Fundopexie).

Bei gleichzeitigem Vorliegen einer Schwäche des Speiseröhrenverschlussmuskels wird die Zwerchfellbruch-Operation mit einer Fundoplicatio kombiniert.

Wie sieht die Erfolgsquote der Behandlung aus?

Ist ein Zwerchfellbruch für den Reflux verantwortlich, so ist die Erkrankung mit der Operation in der Regel geheilt. Bei Schwäche des Verschlussmuskels kann es nach der Operation gelegentlich zu Rückfällen kommen.

Was sind die Komplikationen oder Risiken der Behandlung?

Wie bei allen Operationen können gelegentlich Blutungen, Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Nervenverletzungen auftreten. In seltenen Fällen kann es zu einer Verletzung des Magens, der Speiseröhre oder des Brustfells kommen.

Wie geht es nach dem Eingriff weiter?

Nach der Operation erfolgt ein schonender Nahrungsaufbau mit zuerst flüssiger und dann breiiger Kost. Etwa ab dem dritten Tag kann man wieder normal essen. Der Spitalaufenthalt dauert 2 bis 3 Tage. Vor dem Austritt wird nochmals ein Kontrastmittelröntgen der Speiseröhre und des Magens durchgeführt, um den Erfolg der Operation zu überprüfen.

Auf grössere körperliche Anstrengungen sollte in den ersten sechs Woche nach der Operation verzichtet werden. Faktoren, die den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre begünstigen, gilt es zu vermeiden. Dazu gehören Rauchen, übermässiger Alkoholkonsum und üppiges Essen am Abend.

 

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