Die Lymphologie ist die Lehre von den Erkrankungen der Lymphgefässe und Lymphknoten. Sie beschäftigt sich aber auch mit verschiedenen, zum Teil sehr seltenen Erkrankungen des Fettgewebes (Lipödem, Lipomatosen), den ganzen Körper betreffenden, häufig zyklusabhängigen Schwellungen bei der Frau und Missbildungen (Angiodysplasien), die die Lymphgefässe einbeziehen.

Lymphgefässe bilden ein weit verzweigtes Netzwerk, welches nahezu alle Organe, Sehnen, Bänder, Gelenke und Knochen erreicht. Sie stellen eine Verbindung zwischen dem Zwischenzellraum (Interstitium) und dem Venensystem dar. Ihre Aufgabe ist der Abtransport von Gewebeflüssigkeit, Eiweissen, Fremdkörpern und Krankheitserregern (Bakterien, Viren, etc.). Sie unterstützen somit die Venenfunktion. Erkrankungen der Lymphgefässe, z. B. durch Verengungen oder Verschlüsse, Erweiterungen, Entzündungen oder durch operative Eingriffe (Lymphödem des Armes nach Behandlung eines Brustkrebses) führen zumeist zu einer sicht- und tastbaren Flüssigkeitsansammlung, dem sogenannten Lymphödem.

Der Lymphologe ist der Spezialist für die Diagnose und Therapie dieser Erkrankungen. Meist benötigt er lediglich eine sogenannte Basisdiagnostik aus Befragung, Betrachtung, Betasten der betroffenen Körperabschnitte und Volumenmessung. Technischen Untersuchungen beschränken sich in der Regel auf einen Gefäss- und Gewebe-Ultraschall.
Die Therapie ist in der Regel konservativ. Selten sind operative Verfahren, z. B. die Verpflanzung von Lymphknoten angezeigt. In diesen Fällen arbeitet der Lymphologe mit Gefäss- oder Plastischen Chirurgen zusammen.

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