So haben die Hirslanden Klinik Aarau und weitere Spitäler in der Region dem Verein in den letzten Jahren ausgemusterte Operationstische, Matratzen, Narkosegeräte, Betten für Frühgeborene und vieles mehr als Sachspende überlassen, statt zu entsorgen.
Der Verein spediert das Material mit Sattelschleppern in die Ukraine. Was aktuell am dringendsten gebraucht wird, klärt Andreas Franke per Videokonferenz mit Partnern und Ärzten vor Ort. Franke arbeitet für die Hirslanden Klinik Aarau und leitet bei Volunteers for Humanity ehrenamtlich das Projekt «Medizinische Hilfe». Als ausgewiesener Intensivpflegefachmann kann er so gezielt unterstützen.
Win-win-Situation für alle
«Die Zusammenarbeit schafft eine Win-win-Situation», betont Franke. «Für die Spitäler entfallen die Entsorgungskosten, und wertvolles Material wird nachhaltig weiterverwendet. Der Verein unterstützt mit diesen Mitteln Menschen in Krisengebieten.» Seit 2020 läuft auch ein Recycling-Projekt im Herzkatheterlabor der Hirslanden Klinik Aarau. «Wir sammeln gebrauchte Katheterspitzen mit Gold und Platin. Mit diesem Erlös wurden sieben Transporte in die Ukraine finanziert.»
Kürzlich verliess der 18. Transport seit Beginn des russischen Angriffs das Lager Richtung Kiew. Dank der Unterstützung von Spitälern und Firmen wurden rund 200 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine gebracht. Geldspenden ermöglichen den Zukauf von dringend benötigten Materialien. So kaufte Franke nach Abklärungen mit einer ukrainischen Kinderärztin für einen früheren Transport
Beatmungstuben für Frühgeborene. «Toll war, dass der Lieferant einige Kartons gratis draufgelegt hat.» Eine grosszügige Geste, steht das ukrainische Gesundheitssystem doch vor enormen Herausforderungen.
Um mehr Material und Geräte gezielt zukaufen zu können, hat der Verein das Projekt «Swiss Health Professionals For Ukraine» gestartet. Es richtet sich an Personen aus dem Gesundheitsbereich, die mit einer Spende die Arbeit in der Ukraine unterstützen wollen